Louise Otto-Peters Zitate
Wehe einer Jugend, die keine Ideale hat und glaubt, die nicht das Bedürfnis hat, sich zu ihnen zu erheben!
Kunst hat die Mission, Unendliches darzustellen im Endlichen, Ewiges im Zeitlichen; sie ist die vollendete irdische Gestalt, an der Überirdisches zur Erscheinung kommt, und darum ist es ihre Bestimmung, zu erheben mit himmlischem Genusse.
Jede Schönheit geht zu Grunde, die nicht vom Adel des Geistes, von der Liebenswürdigkeit des Charakters gehoben ist.
Die Freiheit ist unteilbar
Jammer und Nahrungssorgen vermögen die Menschen zu vielem zu bringen, das sie außerdem selbst nicht für möglich gehalten, und wer beides nicht in ähnlichem Grade kennen gelernt, hat kein Recht, verdammende Urteile rücksichtslos und ausnahmslos zu fällen.
Die Jugend resigniert oft viel leichter als das Alter, weil sie doch immer noch von einer entschädigenden Zukunft träumt, indes das Alter nur den gegenwärtigen Augenblick sein nennt, und was er nicht zu bieten vermag, auch nicht von dem folgenden erwartet.
Die Selbstvollendung schuldest Du dem Leben!
Die eigentliche Weihe für unser Leben erhalten wir nur in der Einsamkeit.
Von dem Fanatismus, der Rachgier, ist alles zu erwarten.
Das absolute Veto hat der Mann sich vorbehalten. Es ist immer dieselbe Tyrannei, wenn auch unter verschiedenen Formen.
Wir wollen unser Teil fordern: das Recht, das Rein-Menschliche in uns in freier Entwickelung aller unserer Kräfte auszubilden, und das Recht der Mündigkeit und Selbständigkeit im Staat.
Es ist in der Tat ein wohlfeiles Mittel, seine Gegner loszuwerden, indem man sie durch Verdrehungen und Lügengewebe lächerlich zu machen sucht.
Die Kindheit ist ein lieblicher Traum – und soll es wenigstens sein, aber die Jugend ist das erste Erwachen aus ihm – ein Zustand zwischen Träumen und Wachen, wo gleichsam beide miteinander im Kampfe liegen und das Daseinsgefühl nur erst in Momenten, aber nicht auf die Dauer zum Bewußtsein kommt.
Das einfache Gerechtigkeitsgefühl gebietet uns, die Umstände zu berücksichtigen, die die Tat begleiten.
Die Völker sind mündig geworden, das Zeitalter des Rechtes muss beginnen!… Die Völker bestehen aus Männern und Frauen – darum muss Männern und Frauen das Recht werden.
An nichts mehr, als gerade im Bilde des Menschen, zeigt sich deutlich, daß die schöne Form nichts ist ohne den geistigen Inhalt.
Liebe läßt sich nicht lehren, nicht von außen beibringen, wenn sie nicht von selbst im Herzen sich entfaltet – sie ist eine Blume, die, wie eine jede, den rechten heimischen Boden und Sonnenglanz und Wärme braucht, um in ihrer ganzen Schönheit und Größe erblühen zu können.
Nur was einzelne tun, ist dem Spotte preisgegeben, wenn aber viel Tausende dasselbe tun, so hören die Ausnahmen auf, und es wird Regel und Brauch daraus.
Wir wollen lieber fliegen als kriechen.
Wir wollen auch unser Teil fordern und verdienen an der großen Welt-Erlösung, welche der ganzen Menschheit, deren eine Hälfte wir sind, endlich werden muß.
Die Geschichte aller Zeiten, und die heutige ganz besonders, lehrt, daß diejenigen auch vergessen wurden, welche an sich selbst zu denken vergaßen!