Karlheinz Deschner Zitate
seite 2
Wer nicht denken kann, glaubt. Wer Angst vor dem Denken hat, glaubt. Wer glaubt, denken zu können, glaubt. Und das glauben fast alle.
Despotismus hasse ich – selbst den der Vernunft. Wer nur Vernunft kennt und nichts als Vernunft, kann nicht viel Vernunft haben.
Gegenüber dem Tier ist der Mensch Gewohnheitsverbrecher.
Licht ist meine Lieblingsfarbe
Ideologie: Idee im Kriegszustand.
Lest beide Seiten! Vergleicht! Das andre ist dann nur noch eine Frage der Redlichkeit.
Theologe – einziger Experte ohne Ahnung von seinem Forschungsobjekt.
Was die Gesellschaft am meisten verteidigt, ist ihr Unrecht, nicht ihr Recht.
Nur Lebendiges schwimmt gegen den Strom.
Vieles bewundere ich zwischen Himmel und Erde; doch nichts bewundere ich weniger als die Wunder der Religionen.
Wer schöne Aussichten braucht, darf keine tiefen Einsichten haben.
Doch wer den Standpunkt wechselt, muss nicht seine Überzeugung wechseln, wenn das Wechseln des Standpunkts zu seiner Überzeugung gehört.
Ich denke, also bin ich kein Christ.
Jeder hat zunächst den Gottesglauben, den man ihm aufgeschwatzt hat; aber allmählich hat er den, den er verdient.
Die fundamentale Bedeutung des Sexus drückt sich im Glauben aller Völker aus, ursprünglich stets positiv.
Sie machen gute Minen zum bösen Spiel.
Daß wir, nach Voltaire, die Welt bei unserem Ausgang genauso dumm und erbärmlich zurücklassen, wie wir sie bei unsrem Eintritt fanden, wäre noch erträglicher, als sie auch in zweitausend Jahren noch genauso dumm und erbärmlich vermuten zu müssen wie sie schon vor zweitausend Jahren war.
Oft bleibt vom Gedicht in der Deutschstunde weniger als von der Linde im Tee.
„Um Gottes willen!“ – bedeutet das je etwas Gutes?
Wir sind alle so frei wie der Schauspieler im Stück.
Was man sich selbst nicht verzeiht, ist tödlich.
Ironie, Wetterleuchten der Schwermut.
Die Speisekarte – das blutigste Blatt, das wir schreiben.
Es gibt zwei Arten von Literatur: eine junge und eine, die jung bleibt.
Weise sind Kluge, die wissen, wann sie wegsehen müssen.
Denken überzeugt Denkende; darum überzeugt Denken selten.
Nie tritt man anderen so auf die Füße, wie wenn man den eigenen Standpunkt vertritt.
Wenn das Leben beginnt, hätte man Grund genug zur Angst, hat aber keine; wenn es endet, hat man Angst genug, aber keinen Grund.
Wer sexuell unbefriedigt ist, kann nicht zufrieden sein, ja häufig nicht friedfertig überhaupt.
Noch 1948 wurden von der katholischen Kirche auf den Index der verbotenen Bücher sämtliche Werke von Sartre und 1952 von Gide gesetzt.
Auf hohlen Köpfen ist gut trommeln. Und je hohler ein Kopf, desto voller das Echo.
Seit Einführung des Rettungsschusses drückt der deutsche Polizist gern ein Auge zu.
Ich musste nicht alt werden, um zu erfahren, nie wissen zu können, was ich wissen wollte; aber ich musste alt werden, um es vergessen zu können. Und ganz vergass ich es nie.
Aufklärung ist Ärgernis, wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.
Noch schlimmer als da, wo es kein Geld gibt, geht es dort zu, wo es viel Geld gibt.
Zynismus – geistreich sein ohne Barmherzigkeit.
Wie viele schon durch jene Kugeln starben, die sie zur Rettung ihrer Arbeitsplätze gossen?
Ewige Lügen setzen noch keine ewige Wahrheit voraus.
Wer sein Herz verliert, ohne den Kopf zu verlieren, hat entweder kein Herz zu verlieren oder keinen Kopf.