Karl Wilhelm Ferdinand Solger Zitate
Im Schönen vereinigt sich, wie im höheren Handeln überhaupt, immer Theoretisches und Praktisches.
Es gibt keinen festen Grund und Boden in der Wirklichkeit als den innigen Umgang mit Freunden.
Schaffen kann die Philosophie nicht die religiöse Begeisterung, nicht das Künstlergenie; aber was darin vorgeht, kann sie in seinen innersten Gründen zur Einsicht bringen.
Wir können nichts Wesentliches erkennen, nichts mit voller Beruhigung, die weiter nicht anzufechten wäre, für Wahrheit halten ohne Philosophie.
Es gibt einen Zustand, worin der Mensch von einer besonderen Vorstellung blindlings hingerissen wird. Daraus entsteht der Partei-Enthusiasmus, der mit Beschränktheit, Einseitigkeit, Stupidität verbunden zu sein pflegt.
Die wahre Begeisterung unterscheidet sich von der falschen dadurch, daß diese zu einer heftigen, blind fortschreitenden Tätigkeit bewegt, während jene mit Ruhe und Besonnenheit verfahren muß. Die höchste künstlerische Begeisterung hat den Charakter der größten Ruhe und Klarheit.
Die Kunst darf nicht mit einer Darstellungsweise verwechselt werden, welche eine Nachahmung der gemeinen Natur ist.
Es ist heutzutage fast kein anderes Mittel da, auf Menschen zu wirken und im höheren Sinn in der Welt gesellig zu leben, als eben das Privatgespräch und die Reflexion darin.
Kommen die innersten Gründe der Dinge für uns zur Einsicht, wird diese unser herrschender Zustand, so wird dadurch unser ganzes Bewußtsein veredelt, zu seiner eigentlichen Bestimmung erhoben.
Nichts ist der wahren Kunst mehr zuwider, als die Voraussetzung eines Verstandesbegriffes, an welchen dann die Reflexion geknüpft ist.
Die Musik ist die Erscheinung der Schönheit, die am meisten unser ganzes Leben ergreift, uns in ebendemselben Augenblick zur stürmischen Leidenschaft aufregt und in tiefes Nachsinnen versenkt, Ruhe und Unruhe, Raserei und Besonnenheit in uns auf das innigste verschmelzt.
Das Wort Symbol bezeichnet eine Existenz, worin die Idee auf irgendeine Weise erkannt wird. Dies kann aber nur geschehen, wo die Idee wirklich ist.
Durch die Phantasie sind wir fähig, höhere Gegenstände als die des gemeinen Erkennens wahrzunehmen, Gegenstände, in denen wir die Ideen selbst als wirklich erkennen. In der Kunst ist die Phantasie die Fähigkeit, die Idee in Wirklichkeit zu verwandeln.