Karl Julius Weber Zitate – Seite 3

Karl Julius Weber Zitate

seite 3

Die deutsche Nation war stets in Erfindung nützlicher Künste und Gewerbe die erste, weil sie die geduldigste und arbeitsamste ist.

Karl Julius Weber

Der große Haufen kennt nur Religion ohne Moral, das kleine Häuflein Denker mehr Moral ohne Religion.

Karl Julius Weber

Das Leben ist eine Krankheit, der Schlaf ein Palliativ, der Tod die Radikalkur.

Karl Julius Weber

… seitdem finden wir die größten Ichlinge gerade da, wo die wenigste Bildung herrscht.

Karl Julius Weber

Vor drei Jahrhunderten noch war die Seltenheit der Bücher den Fortschritten der Wissenschaften nachteilig, jetzt ist es deren Überzahl, die verwirrt und eigenes Denken verhindert.

Karl Julius Weber

Reisen sind das beste Mittel zur Selbstbildung, weil sie anschaulicher lehren, als mündlicher oder schriftlicher Vortrag, und man zwischen seinen vier Wänden zwar den Menschen kennen lernen kann, aber nicht die Menschen.

Karl Julius Weber

Eitelkeit ist die Kippe, an der die meisten Großen, gar viele Gelehrten und alle Weiber scheitern.

Karl Julius Weber

Aufklärung ist Zucker; aber eine überzuckerte Speise ist fade, widriger und schlechter als eine, die mäßig oder gar nicht gezuckert ist. Der Unfug, den man mit dem Wort „Aufklärung“ getrieben hat, macht sie beinahe zum Ekelnamen.

Karl Julius Weber

Ein Narr macht zehn Narren, dieses Sprichwort ist falsch. – Ein Narr kann tausend machen – eine Modehändlerin Millionen Närrinnen.

Karl Julius Weber

Die gesellige Überfeinerung, die verlangt, daß Jeder sei wie der Andere, gesellig schone, Allen gefalle – dieses tyrannische, aber den Schwachen höchst willkommene Gesetz unterdrückt alle Eigenthümlichkeiten des Charakters.

Karl Julius Weber

Der Geist blitzt, der Fleiß sitzt, die Dummheit schwitzt.

Karl Julius Weber

Von oben herab muß reformiert werden, wenn nicht von unten herauf revolutioniert werden soll.

Karl Julius Weber

Alle Autodidakten leiden an Einseitigkeit und Überschätzung.

Karl Julius Weber

Hohe Ämter scheinen einmal nicht für Philosophen gemacht, und auf Thronen waren Genies meist ein Unglück.

Karl Julius Weber

Wer auf dem Pranger steht, befindet sich auch auf einem hohen Posten, und für gar Viele ist ein hoher Posten ein wahrer Pranger.

Karl Julius Weber

Allzu große Zartheit der Gefühle ist ein wahres Unglück.

Karl Julius Weber

Das beste, ins Große gehende Erziehungsmittel der Menschheit nächst Reisen und Weltumgang ist und bleibt die Presse.

Karl Julius Weber

Zeitungsschreiber sind Politiker, die in den Augen des gemeinen Mannes auch dafür gelten. Sie füllen die Lücken mit lieblichen Raisonnements, und dann und wann kommt dann auch ein Faktum.

Karl Julius Weber

Religion ist reine Sache des Gemüts und der Phantasie wie der Poesie, und man zerstört das Wesen beider, wenn man sie unter Vernunftsregeln bringen will.

Karl Julius Weber

In der Jugend sind wir in der Regel sanguinisch, in späteren Jahren cholerisch, nach der Ernte der Erfahrungen mehr oder weniger melancholisch und im hohen Alter stumpf wie das Phlegma.

Karl Julius Weber

Größe, zerstörend oder heilsam, zieht stets an.

Karl Julius Weber

Ohne Leidenschaft gäbe es nicht die Hälfte von Lächerlichkeiten, und wohl uns, wenn sie uns bloß lächerlich und nicht auch verhasst und verachtet machen.

Karl Julius Weber

Die Mädchen mögen immer Engel heißen – es gibt sich.

Karl Julius Weber

Schweigen können zeugt von Kraft, schweigen wollen von Nachsicht, schweigen müssen vom Geist der Zeit.

Karl Julius Weber

Welcher Despot hätte sie [Wissenschaft und Gelehrte] je geliebt? Liebt der Dieb die Nachtlaternen?

Karl Julius Weber

Ruhe des Gemüts ist die Tochter der Weisheit; aber wo diese finden, wenn die Mutter noch nicht gefunden ist?

Karl Julius Weber

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, geht mit dem Lesen etymologisch um – „legere“ bedeutet auswählen!

Karl Julius Weber

Nichts ist orthodox als die Wahrheit, und nichts heterodox als der Irrtum.

Karl Julius Weber

Die meisten Selbstmörder stammen aus der traurigen Familie der Melancholiker, und Melancholiker sind es wahrscheinlich, die Hölle, Teufel und Gespenster erfunden haben.

Karl Julius Weber

Man umarmt sich nach dem Duell: Narren! Warum nicht lieber zuvor?

Karl Julius Weber

Unter allen Ständen ist der Soldat dem Paradies am nächsten. Im Leben und im Sterben.

Karl Julius Weber

Die Mode ist weiblichen Geschlechts, hat folglich ihre Launen.

Karl Julius Weber

Unter dem Monde ist jede Vollkommenheit ein negativer Begriff und die vollkommenste Verfassung doch nur die, welche die wenigsten Fehler hat.

Karl Julius Weber

Eine ausgewählte Büchersammlung ist und bleibt der Brautschatz des Geistes und des Gemüthes.

Karl Julius Weber

Verstellungskunst macht noch allein diese Welt erträglich und paßt ganz in die Zeit, wo das Repräsentativsystem an der Tagesordnung ist.

Karl Julius Weber

Mit dem Lachen geht es wie mit der Liebe, beide müssen uns überrumpeln oder beschleichen, wenn sie rechter Art sein sollen.

Karl Julius Weber

Mit der Bedeckung entstand einmal die Mode schon, und mit ihr flog die nackte Keuschheit und Unschuld gen Himmel.

Karl Julius Weber

Unglück vereint, Glück trennt die Menschen.

Karl Julius Weber

Witz ist noch lange nicht Genie; das Genie erfindet, der Witz – findet bloß.

Karl Julius Weber

… folglich kuriert Arbeit viele Narren, und in der arbeitenden, dürftigen Klasse finden sich auch die wenigsten Narren, wohl aber unter Reichen, Mächtigen und Verwöhnten.

Karl Julius Weber

Die Erziehung der Perser ging von vier Punkten aus: Gut schießen, gut reiten, nicht borgen und nicht lügen.

Karl Julius Weber

Wo man Offenheit und Jovialität so wenig zu würdigen weiß, daß man sogleich beleidigende Anspielungen darin findet, darf ein Verständiger nie die eiserne Maske kalter Höflichkeit ablegen.

Karl Julius Weber

Der Thron der Phantasie ist ein Luftballon, und das meiste in der Welt – Einbildung.

Karl Julius Weber

Es gibt Unmenschen, aber keine Untiere.

Karl Julius Weber

Große, starke Seelen sind selten ärgerlich, desto mehr aber schwache Männer und fast alle Weiber.

Karl Julius Weber

Melancholie ist leider nur zu oft die Begleiterin des Genies, das sich gern überall zum Mittelpunkt macht, und daher am ehesten Täuschungen und Kränkungen ausgesetzt ist.

Karl Julius Weber

Wer den Lebensbecher bis auf den Grund ausleeren will, muß sich vernünftigerweise auf die gewöhnliche Hefe gefaßt machen oder auf Kaffeesatz.

Karl Julius Weber

Der Protestant Martini antwortete dem Jesuiten Gretschers in der Versammlung zu Regensburg auf die Frage: Quid Saul inter prophetas? – Quaerit asinos patris sui : was tut Saul unter den Propheten? – Er sucht die Esel seines Vaters.

Karl Julius Weber

Der Stolze meidet gern diejenigen, welche höher stehen. Der Eitle drängt sich zu ihnen.

Karl Julius Weber

Gott braucht weder Weihrauch noch Myrrhen, weder Kerzen noch Gebet, Gesang und Musik, weder Messen noch Predigten noch Tempel, und daher bleibt das Wort Gottesdienst ein dummes Wort.

Karl Julius Weber


anderen Autoren