Karl Emil Franzos Zitate
„Der Glaube macht selig, die Liebe macht blind“ – wieviel Blut und Tränen hat dieser Irrtum gekostet! Wir aber wollen endlich einsehen, daß die Liebe selig macht, der Glaube aber blind.
Aus Fluch wird Fluch.
Selbst das ärmste Herz hat noch irgendein Kleinod, an dem es hängt.
Wenn nicht die Begeisterung für die Kunst wäre, man müsste zusammenbrechen.
Wer unglücklich ist, sehr unglücklich sein Leben lang, kann kaum gut und rein sein.
Das Schicksal ist erfinderischer als der Mensch. – Vollständig: Aber auch hier sollte es sich wieder einmal bewähren, daß das Schicksal erfinderischer ist als der Mensch.
Wenn sich jemand selbst belügen will, so gelingt es ihm sehr bald.
Halbe Bildung ist verderblicher als Unwissenheit.
Des Menschen Herz wird häufig von Ahnungen beschlichen, besonders des reinen, des feinfühligen Menschen Herz.
Ist Dein auch alle Erdenpracht Und aller Weisheitsblüte Das, was Dich erst zum Menschen macht, Ist doch allein die Güte.
Die Eindrücke der Kindheit wurzeln am tiefsten.
Achten muss sich jeder und, dass er sich liebt, dafür sorgen seine Instinkte; aber, wenn er sich anbetet, so wird dies sein Fluch.
Das ist das Seligste an der seligen Zeit der ersten Liebe, daß diese Liebe so ganz und gar nicht klügelt, daß ihr das Wunderbarste einfach erscheint und das Einfachste als ein Wunder.
Wo ein Sonnenstrahl hinfällt, da wird selbst das Düster verklärt.
Lachen ist Gottes Dienst.
Respekt vor der Bildung hat nur entweder der Gebildete oder ein naives Gemüt…
Der Schnaps ist des Menschen Fluch!
Wer die eigene Menschenwürde nicht ehrt, verdient kein Mitleid.
Jedes Land hat die Juden, die es verdient.
Wie das Zwielicht unheimlicher ist als die Nacht, so ist die halbe Bildung verderblicher als die Unwissenheit.
Nur durch sich selber wird der Mensch erlöst, durch sich und in sich.
Der tiefste Jammer ist tränenlos.
Laßt uns endlich die Wahrheit begreifen, daß nur die Liebe selig macht, der Glaube aber blind, und laßt uns dafür kämpfen, allerorts, allimmer, mit ganzem Herzen und mit ganzer Kraft.
Man empfängt überhaupt in den jüngsten Jahren Eindrücke, weil nur das Material genügend weich ist, später können uns Schicksale wohl erheben oder zertrümmern, aber wenig mehr wandeln.
Gerecht ist auf Erden immer jene Sache, welche mehr Arme hat und bessere Gewehre.
Nur glückliche Menschen können ganz gut sein, und das ist das schlimmste an dem Stachel des Unglücks, daß er zugleich vergiftet ist.
Es gibt nur zwei Länder, die sich einer solchen Atmosphäre von Frieden und Einvernehmen unter Völkern rühmen können: die Schweiz und die Bukowina.
Kopf und Herz führen meist erst in reiferen Jahren getrennte Rechnung.