Joseph von Eichendorff Zitate
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Coda Und kann ich nicht sein Mit dir zu zwein, So will ich, allein, Der Schwermut mich weihn!
Unglück gibt einen tiefen Klang in einem tüchtigen Gemüt.
Wo ein Begeisterter steht, ist der Gipfel der Welt.
Es ist kein Lager so hart, kein Frost so scharf, keine Not so bitter wie die Schande.
Wie schwank‘ ich stündlich, läßt du von mir. Unüberwindlich bin ich mit dir.
Aber tief im Herzen klingen lange noch Lust und Leid.
Wie im Turm der Uhr Gewichte Rucket fort die Weltgeschichte, Und der Zeiger schweigend kreist, Keiner rät, wohin er weist.
Bequeme Rast ist nicht des Lebens wert.
Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort.
Da fuhr‘ ich still im Wagen, du bist so weit von mir, wohin er mich mag tragen, ich bleibe doch bei dir.
Die Welt mit ihrem Gram und Glücke Will ich, ein Pilger, froh bereit Betreten nur wie eine Brücke, Zu dir, Herr, überm Strom der Zeit.
Romantik: Lehre von der alleinseligmachenden Nützlichkeit.
Bayern ein fruchtbares und durchaus herrlich bebautes Land. Auffallend schönes Vieh.
Europa, du falsche Kreatur!
Was zagt ihr träg‘ und blöde? Was schön ist, wird doch dein! Die Welt tut nur so spröde und will erobert sein.
In der Geschichte gibt es nichts Willkürliches.
Die Liebe – darüber sind nun alle Gelehrten einig – ist eine der couragiertesten Eigenschaften des menschlichen Herzens, die Bastionen von Rang und Stand schmettert sie mit einem Feuerblicke darnieder, die Welt ist ihr zu eng und die Ewigkeit zu kurz.
Der Völker Herzen sind die Saiten, durch die Gottes Hände gleiten.
Fröhlich beten, herrlich wagen, gibt zur Kraft die Freudigkeit.
Da steht eine Burg überm Thale Und schaut in den Strom hinein Das ist die fröhliche Saale Das ist der Gibichenstein.
Frischer Morgen! Frisches Herz! Himmelwärts! Laß den Schlaf nun, laß die Sorgen!
Ewig bleiben treu die Alten.
Je kühner die Naturwissenschaft forscht und kombiniert, desto näher rückt sie der Evidenz, daß der eigentliche Urgrund außerhalb der menschlichen Forschung liegt.
Das Buch des Lebens versteht nur, wer um Gottes willen lernt, und nicht um der Welt Gunst.
Wie jauchzt meine Seele Und singet in sich! Kaum, daß ich’s verhehle So glücklich bin ich!
Du aber hüte dich, das wilde Tier zu wecken in der Brust, daß es nicht plötzlich ausbricht und dich selbst zerreißt.
Gott! Inbrünstig möcht ich beten Doch der Erde Bilder treten Immer zwischen dich und mich.
Sterne hoch die Kreise schlingen, aus des Schnees Einsamkeit steigst’s wie wunderbares Singen – O du gnadenreiche Zeit.
Es ist gleich willkürlich, ob man den Leuten sagt: Ihr sollt nicht frei sein, oder: Ihr sollt und müßt gerade auf diese und keine andere Weise frei sein.
Die Völker haben mit dem religiösen Glauben auch die Ehrfurcht verlernt.
Wir möchten gerne wissen, Ob sie europamüd‘, Von Weltschmerz so zerrissen.
Der Sänger zwingt mit Klängen, was störrig, stumpf und wild; es spiegelt in Gesängen die Welt sich göttlich mild.
Ein Mannweib ist überall ebenso lächerlich wie ein weibischer Mann.
Was andre mag ergötzen, das kümmert wenig mich, sie leben in den Schätzen, in Freuden lebe ich.
Treu bleibt der Himmel stets dem Treuen.
Schaust du mich aus deinen Augen lächelnd wie aus Himmeln an, fühl‘ ich’s wohl, daß solche Sprache keine Lippe führen kann.
Die Poesie ist sinnliche Darstellung des Ewigen.