John Ruskin Zitate
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Geld auf eine unrechte Art verlieren, ist in der Tat oft ein Verbrechen. Es auf unrechte Art erwerben, ist ein noch schlimmeres, und es auf unrechte Art verausgaben, das schlimmste von allen.
Wenn wir zulassen, dass die Nation aus Schurken besteht, so ist es, wie Emerson schon längst sagte, eine Ungezieferfrage: „Je mehr um so schlimmer.“
Jeder höhere Vorzug der Kunst besteht in einem gewissen Ausdruck dessen, was züchtig, schicklich, charakterfest, oder dessen, was in der Machtentfaltung des menschlichen Lebens sinnreich und hochherzig ist.
Während man schon lange wußte und erklärte, daß die Armen kein Anrecht auf das Eigentum der Reichen haben, wünschte ich, daß man ebenfalls wisse und erkläre, daß die Reichen kein Anrecht auf das Eigentum der Armen haben.
Nicht deshalb ist Macht dem Menschen gegeben, damit er den Schwachen bedrücke, sondern damit er ihn stütze und ihm helfe.
Ob es einen Gott gibt oder drei – keinen Gott oder zehntausend – Kinder sollten genug zu essen haben!
Die Aufgabe wahrer Erziehung beruht nicht nur darauf, die Menschen zu guten Taten zu veranlassen, sondern an ihnen auch seine Freude zu haben; nicht nur rein zu sein, sondern auch die Reinheit zu lieben; nicht nur gerecht zu sein, sondern auch nach der Gerechtigkeit zu dürsten und zu verlangen.
In allen großen Entscheidungszeiten muß viel gelitten werden.
Gesetze verordnen ist eine Angelegenheit, die allein Gott angeht; die Sache der Rechtskundigen ist, diese Gesetze zu ergründen und richtig im Leben anzuwenden.
Es ist physisch unmöglich, daß wahrhaft religiöses Wissen oder reine Sittlichkeit unter den Volksklassen bestünde, die nicht mit ihrer Hände Arbeit ihr Brot erworben.
So, wie die Grundregel der Weisheit darin besteht, daß man sich selbst erkenne – obgleich dies das Allerschwerste ist -, so besteht auch die Grundregel der Barmherzigkeit darin, daß man sich selbst genüge.
Ich glaube, daß kein Mann jemals ein rechtes Leben gelebt hat, der nicht durch die Liebe einer Frau gebessert, durch ihren Mut gestärkt und durch die Weisheit ihres Herzens geführt worden ist.
Wo das Suchen nach Wahrheit beginnt, dort beginnt immer auch Leben; sobald aber das Suchen nach Wahrheit aufhört, hört auch das Leben auf.
Der Mensch, der nicht einmal weiß, wann er sein Leben opfern muß, weiß auch nicht, wie er zu leben hat.
Um die Geduld zu erlernen, muß man sich mindestens ebensoviel üben, als beim Studium der Musik; inzwischen fehlen wir beinahe immer, wenn der Lehrer kommt.
Eine versäumte Pflicht ist der schlimmste aller Verluste.
Die Vergeudung aller Vergeudungen ist die Vergeudung der Arbeit.
Um Frieden zu finden, wann immer wir wollen, bauen wir ein eigenes Nest aus angenehmen Gedanken.
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.
Die Kunst ist nur dann am Platze, der ihr gebührt, wenn sie dem Nutzen untergeordnet ist. Ihre Aufgabe ist – belehren, jedoch liebend belehren; und sie erweist sich schimpflich, durchaus aber nicht erhaben, sobald den Menschen nur angenehm ist, ihnen aber nicht zur Wahrheit verhilft.
Geduld ist der schönste, wertvollste Teil der Stärke und auch der seltenste. Geduld ist die Wurzel aller Vergnügungen, wie auch aller Macht. Selbst die Hoffnung hört auf zu beglücken, wenn die Ungeduld sie begleitet.
Alle Falschheit ist Befleckung und Sünde, Ungerechtigkeit und Betrug.
Eine Fahrt mit der Eisenbahn kann ich beim besten Willen nicht als Reise bezeichnen. Man wird ja lediglich von einem Ort zum anderen befördert und unterscheidet sich damit nur sehr wenig von einem Paket.
Selbst die Hoffnung hört auf zu beglücken, wenn die Ungeduld sie begleitet.
Die Seele der Menschen wird von drei erhabenen Liebesempfindungen beherrscht: von der Liebe zu dem, was lieblich ist an den Geschöpfen, von dem, was lieblich ist an den Dingen und von dem, was lieblich ist am guten Ruf.
Nur deine Arbeit darfst du verkaufen, deine Seele nicht.
Schenk einem Kind ein wenig Liebe und du bekommst eine Menge zurück.
Es ist das Vorrecht der Fische, wie das der Ratten und Wölfe, nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage zu leben – das der Menschheit aber, nach denen des Rechtes zu leben.
Alle Baukunst bezweckt eine Einwirkung auf den Geist, nicht nur einen Schutz für den Körper.
Die Wissenschaft erfüllt ihre Aufgabe nicht dadurch, daß sie die Ursachen des Auftauchens der Sonnenflecke erklärt, sondern dadurch, daß die Gesetze unseres eigenen Lebens und die Folgen ihrer Verletzung erklärt.
Wo Liebe und Talent zusammenkommen, darf man ein Meisterstück erwarten.
Qualität ist kein Zufall. Es gehören Intelligenz und Wille dazu, um ein Ding besser zu machen.
Das ABC des Wissens muß Verständnis für das Nächste, das ABC der Religion Pflichtgefühl für das Nächste sein.
Ohne eigene Bücher zu sein, ist der Abgrund der Armut, verweile nicht darin.
Wir sind nur menschlich, insoweit wir empfindsam sind.
Religion ist jegliche Form, durch welche sich der Mensch vor einem höheren Wesen beugt und sich moralischen Zwang auferlegt.
Die Erde gehört sowohl denen, die nach uns kommen, wie auch uns.
Am Tun liegt alles.
Das naturwissenschaftliche Denken hat seine Grenze und reicht nicht aus, das Weltganze zu erklären.
Die Phantasie vernünftelt nicht.
Die besten Frauen sind am schwersten kennenzulernen.
Eine rechte Frau ist ihres Mannes Dienerin in seinem Hause, in seinem Herzen ist sie Königin.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen.
Wähnet nicht, man könne Gott mit Beten, nicht aber mit Gehorsam dienen.
Aus der rechten Aufgabe erwächst die Freude am Werk, wie bunte Blütenblätter aus einer gesunden Pflanze.
Sämtliche Nachahmungen sind durchaus niedrig und verwerflich.
Die reinsten und gedankenreichsten Geister sind die, die Farbe am meisten lieben.
Es gibt nur ein Heilmittel für die öffentliche Not, und das ist die öffentliche Erziehung, die darauf gerichtet ist, die Menschen nachdenklich, barmherzig und gerecht zu machen.
Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischend, Wind fordert heraus, Schnee macht fröhlich; im Grunde gibt es kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter.
Einbildung mag einen Menschen aufblasen, aber nie stützen.