John Knittel Zitate
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Echtes Wissen verleiht Macht.
Wenn das Streben nach neuen Märkten Krieg bedeutet, haben wir dann das Recht nach neuen Märkten zu streben?
Was Gesetze sind? Man befiehlt dir alle möglichen Dinge, und du musst den ganzen Tag gehorchen. Dabei erzählt man dir von morgens bis abends, du seiest ein freier Mensch und könntest tun und lassen, was dir gefällt.
Das ist das unverzeihliche Verbrechen der sogenannten Großen der Geschichte: Sie stehlen ihren Völkern die Kraft und missbrauchen sie, um Tod und Vernichtung zu verbreiten.
Wir stehen im Schatten eines moralischen Bankrottes. Wir sind ein krankes Volk. Zuviel Gelehrsamkeit, zuviel Bildung, zuviel Theorie! Zuviel Kanzleimenschen, Bürokraten, Spezialisten, Sparkassen!
Es spricht vieles dafür, den Tod stolz entgegenzutreten, statt sich in Furcht vor ihm zu ducken.
Unsere moderne, erkünstelte Musik, ist wie das schlimmste, in Töne gesetzte Barock und anscheinend bloß geschrieben, um unseren schäbigen, großstädtischen Kritikern hochtrabende Kommentare zu entlocken.
Aber ist das nicht eine sonderbare Welt? Der, dessen höchstes Verlangen es ist, anderen Gutes zu tun, muss ein Bettler sein, muss jeden Tag kämpfen, Hunger und Entbehrungen leiden, damit er endlich seinen Ehrgeiz befriedigen kann, seinen Mitmenschen zu helfen.
Die ärztliche Kunst einen Beruf nennen, das beweist, wie sehr alle Werte durch den ständigen Gebrauch herunter gewürdigt werden.
Man kann nicht verlangen, dass einem das Glück fix und fertig ins Haus geliefert wird.
Man versucht das Unheil vorwegzunehmen, um besser gewappnet zu sein.
In jedem Glück ist ein Tropfen Bitterkeit.
Tüchtigkeit ist nur ein Wert unter vielen – Lebenskunst ist ein anderer.
Wenn Gott zufälligerweise wirklich lebte, war er der größte Verbrecher, denn er hatte den Tot in alle Dinge gelegt. Die Menschen lässt er nur deshalb leben, damit er sie eines Tages sterben lassen konnte.
Alle großen Soldaten müssen einsam sein, sie dürfen weder viel Liebe verschenken, noch den Wunsch haben, von anderen viel Liebe zu erhalten, um jederzeit für jenen letzten opfervollen Augenblick im Leben des Soldaten bereit zu sein.
Das Gesetz ist ebenso herzlos wie die Mathematik.
Ich halte es für kurzsichtige Torheit, fremde Völker auf geringschätzige Weise mit dem eigenen zu vergleichen. Dies ist so ungefähr die billigste Art geistiger Unterhaltung.
Bildung und Geld – was gibt es Besseres?
Das ist der wahre Himmel! Wenn es jemals in einen Himmel geht, dann muss es ein Himmel sein, in dem es Musik gibt.
Ein Musiker kann nur Erfolg haben durch einen ungeheuren und rastlosen Kampf mit sich selbst, einem Aufwand von Nervenkraft und Energie, den nur der Stärkste überleben kann.
In der sogenannten zivilisierten Welt gibt es anscheinend nichts anderes als Zwang.
Musik beugt hilflos zur Erde wie ein Sturm die Weiden.
Hinter allem menschlichen Leid türmen sich Berge von Unwissenheit, riesige schwarze Wolken falschen Denkens, gespenstische Schwäche des Fleisches.
Gott hat Mann und Frau erschaffen, damit sie einander lieben, während die Menschen das Dogma erfunden haben, das Mann und Frau sich nur unter bestimmten Bedingungen lieben dürfen.
Haben hässliche Frauen jemals Unheil gebracht? Sich selbst vielleicht; anderen kaum.
Es muss furchtbar sein zu hoffen, und niemals die Erfüllung seiner Hoffnung zu erleben.
Heiraten tut nicht halb so weh wie Alleinsein.
Du hast nicht Verstand genug, um zu erlauben, dass er sich verwirrt, du hast nicht Zeit genug, deinen Verstand mit Metaphysik und Philosophie zu belasten.
Wenn es zum Handeln kommt, dann seit ihr Männer feig, feig wie erschrockene Mäuse.
Man muss immer wieder staunen, welche Zähigkeit der Mensch zuweilen aufbringt. Solange nur noch ein Funke Hoffnung besteht, hält man die unwahrscheinlichsten Leiden aus.
Eine wahre Ehe gibt es nicht auf dieser Welt, aber eine wahre Liebe.
Das Schicksal zwingt nicht die Menschen, voreinander davon zulaufen, im Gegenteil, es führt sie zusammen.
Armut ist die beste Lebensschule. Sie macht hart, unnachgiebig und grausam.
Ist nicht der Mensch von Gott geschaffen, das Universum zu beherrschen?
Mache dich nicht so wichtig – es gibt größere Zwerge, als du einer bist.
Das Leben gleicht diesem tiefen Wasser, es hat keinen Grund und scheint uns unwirklich.
Der kluge Mann stirbt gern, denn er hat den Glauben.
Nur Dummköpfe sind glücklich.
Die einzige Nahrung für die Seele ist die Liebe. Ohne sie hat das Leben keinen Wert. Die wahre Liebe ist das einzige Glück auf Erden.
Ein Mord aus Rache, ein Mord aus Hass ist kein Beweis für Kraft.
Finanzleute sind langweilige Menschen. Sie sehen Pläne mit einen einzigen Gedanken an: Wie viel Geld kann man dabei herausschlagen?
Es ist einerlei, wie groß der Künstler ist. Mit der Zeit werden sie doch ein zum Mechanismus gewordener Spieler, der Musik verkauft, um damit Geld zu verdienen.
In einer Welt der Konkurrenz muss man eben auch konkurrieren.
Die Gottheit wohnt im Staube, während der Teufel Auto fährt und in vergoldeten Häusern Champagner trinkt.
Die Ehe sollte eine Frau nicht davon abhalten, ihrer geistigen Neigung zu folgen.
Manchen Ehemännern genügt es vollkommen, wenn die Frau nur da ist, wie ein Stück Möbel.
Prunk erregt stets Neid und Missgunst, untergräbt die Verbundenheit mit dem Führer und lässt das Volk zu Abtrünnigen werden.
Es gibt Leute die sagen, man müsse ein Intellektueller sein, um klassische Musik zu verstehen; man brauch eine besondere Vorbildung, um sich richtig würdigen zu können. Es gibt Musik für die Massen, sagen sie, und Musik für die Auserwählten. Das ist nicht wahr! Es gibt nur gute und schlechte Musik.
Im Leben kommt einmal die Zeit, da man sich darüber klar werden muss, was besser ist, zu zertreten oder zertreten werden.
Es ist ganz einerlei, was man macht und was die Leute von einem denken, solange man Geld in der Tasche hat.