Johann Wolfgang von Goethe Zitate
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Eigenheiten, die werden schon haften, kultiviere deine Eigenschaften!
Das ist das Wesen der Dilettanten, daß sie die Schwierigkeiten nicht kennen, die in einer Sache liegen, und daß sie immer etwas unternehmen wollen, wozu sie keine Kräfte haben.
Durch bewegter Schatten Spiele Zittert Lunas Zauberschein, Und durchs Auge schleicht die Kühle Sänftigend ins Herz hinein.
Des echten Mannes wahre Feier ist die Tat.
Hoffnung ist die zweite Seele der Unglücklichen.
Des Freundlichen ist viel auf Erden.
… und lispeln englisch, wenn sie lügen!
Die Zeit ist kurz, die Kunst ist lang.
Die Sorglosigkeit ist eine nährende Tugend.
Hauptsache ist, daß man das Kind auf eigenen Beinen stehen, mit eigenen Augen sehen lasse, auf daß es selbständig bleibe. Wirklich und wahr!
Leider ist es im Diätetischen wie im Moralischen: wir können einen Fehler nicht eher einsehen, als bis wir ihn los sind; wobei denn nichts gewonnen wird, weil der nächste Fehler dem vorhergehenden nicht ähnlich sieht und also unter derselben Form nicht erkannt werden kann.
Beim Übersetzen muss man bis ans Unübersetzliche herangehen; alsdann wird man aber erst die fremde Nation und die fremde Sprache gewahr.
Ein Mann verlangt den Mann; er würde sich einen zweiten erschaffen, wenn es keinen gäbe; eine Frau könnte eine Ewigkeit leben, ohne daran zu denken, sich ihresgleichen hervorzubringen.
Dichter und Liebhaber sind längst schon leider im Ruf, daß ihren Versprechen und Zusagen nicht viel zu trauen sei…
Das Bedeutsame will jedermann, nur soll es nicht unbequem sein.
Adam, der schönste Mann, so vollkommen, wie man sich ihn nur zu denken fähig ist. Er mag die eine Hand auf einen Spaten legen, als ein Symbol, dass der Mensch berufen sei, die Erde zu bauen.
Der Dichter ist umsonst verschwiegen, Dichten selbst ist schon Verrat.
Bescheiden freue dich des Ruhms, So bist du wert des Heiligtums.
Es gibt keine patriotische Kunst und keine patriotische Wissenschaft. Beide gehören, wie alles hohe Gute, der ganzen Welt an.
Weit und schön ist die Welt, doch o wie dank ich dem Himmel, dass ein Gärtchen, beschränkt, zierlich, mir eigen gehört. Bringet mich wieder nach Hause! Was hat ein Gärtner zu reisen? Ehre bringt’s ihm und Glück, wenn er sein Gärtchen versorgt.
Dass der Autor einen großen Reichtum von Motiven der Pastoralwelt auf eine höchst geschickte Weise zusammengefunden und besonders das Hauptmotiv der Retardation* in der größten Mannigfaltigkeit zu benutzen gewusst.
Der Mensch wäre nicht der Vornehmste auf der Erde, wenn er nicht zu vornehm für sie wäre.
Es ist was Schreckliches um einen vorzüglichen Mann, auf den sich die Dummen was zu Gute thun.
Männer sollten von Jugend auf Uniform tragen, weil sie sich gewöhnen müssen, zusammen zu handeln, sich unter ihresgleichen zu verlieren, in Masse zu gehorchen und ins Ganze zu arbeiten.
Wo viel Licht ist, ist starker Schatten.
Wie der Mann, so auch sein Gott.
Deutschland ist Freiheit, Allseitigkeit und Liebe, daß sie’s nicht wissen, ändert nichts daran.
Armut, Keuschheit und Gehorsam, – drei Gelübde, deren jedes, einzeln betrachtet, der Natur das unausstehlichste scheint, so unerträglich sind sie alle.
Lasst euch nur von Pfaffen sagen, Was die Kreuzigung eingetragen! Niemand kommt zum höchsten Flor Von Kranz und Orden, Wenn einer nicht zuvor Derb gedroschen worden.
Wonach soll man am Ende trachten? Die Welt zu kennen und sie nicht verachten.
Irren heißt, sich in einem Zustande befinden, als wenn das Wahre gar nicht wäre; den Irrtum sich und anderen entdecken, heißt rückwärts erfinden.
Solang die besten Menschen leben, genießt man sie, und wenn sie sterben, gafft man ihnen nach.
Der Schmerz vermindert sich im Klagen.
Euch ist bekannt was wir bedürfen, wir wollen starke Getränke schlürfen.
Der rezitierende Schauspieler dagegen muss durch Übung nach und nach zu einer gewissen Einheit seiner selbst gelangen und sich ohne Wissen und eigentliches Wollen, soweit seine Natur verstattet, hervorbilden.
Wenn je das Göttliche auf Erden erschien, so war es in der Person Christi.
Dem Glücklichen kann es an nichts gebrechen, der dies Geschenk mit stiller Seele nimmt: Aus Morgenduft gewebt und Sonnenklarheit, der Dichtung Schleier aus der Hand der Wahrheit.
Republiken hab ich gesehn, und das ist die beste, die dem regierenden Teil Lasten, nicht Vorteil gewährt. Alle
Es gehört zu einem wechselseitigen Einfluß eine gewisse passende Disposition, die sich oft gerade in dem Augenblick nicht findet, da man zusammenlebt, und in Absicht auf geistige Bildung geht man selten miteinander, just, wenn man sich körperlich nebeneinander befindet.
Der Alte schlummert wie das Kind, Und wie wir eben Menschen sind, Wir schlafen sämtlich auf Vulkanen.
Jeder Charakter, so eigentümlich er sein möge, und jedes Darzustellende, vom Stein herauf bis zum Menschen, hat Allgemeinheit; denn alles wiederholt sich, und es gibt kein Ding in der Welt, das nur einmal da wäre.
Die Leute wissen nicht, was es einen Zeit und Mühe kostet, um Lesen zu lernen. Ich habe achtzig Jahre dazu gebraucht und kann noch nicht sagen, daß ich am Ziele wäre.
Die Tat ist alles, nichts der Ruhm.
Doch ist’s ein alter Brauch, wer’s mit den Weibern hält, der hat die Männer auch.
Es macht die Geburt uns weder edel noch gut, noch kann sie zu Schanden gereichen; aber Tugend und Laster, sie unterscheiden die Menschen.
Das Besondere unterliegt ewig dem Allgemeinen; das Allgemeine hat ewig sich dem Besonderen zu fügen.
Was der Mensch leisten soll, muß sich als ein zweites Selbst von ihm ablösen, und wie könnte das möglich sein, wäre sein erstes Selbst nicht ganz davon durchdrungen?
Das ist bei manchem Entbehren der große Vorteil hohen Alters, sich ein ganzes Jahrhundert vorführen zu können und es beinahe als persönlich gegenwärtig anzuschauen.
Verflucht! zur rechten Zeit fällt einem nie was ein, und was man Gutes denkt, kommt meist erst hinterdrein.
Was man zu heftig fühlt, fühlt man nicht allzu lang.