Johann Gottfried Seume Zitate – Seite 4

Johann Gottfried Seume Zitate

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Demut und die mit ihr verwandte Geduld sind Engelstugenden, die die Spitzköpfe den Plattschädeln gar zu gern einprägen.

Johann Gottfried Seume

Es wird mir schwer, die Ehre der Christen zu finden, aber ihre Schande sehe ich.

Johann Gottfried Seume

Treibet die Furcht aus! Dann ist Hoffnung, daß der gute Geist einziehen werde.

Johann Gottfried Seume

Die Furcht und die Faulheit bringen den Menschen um alles Vernünftige.

Johann Gottfried Seume

Rebellion heißt Widerstand und Empörung, heißt Kraft und Mut, geradezugehen; beides können also schöne, männliche Tugenden sein. Nur die Umstände stempeln sie mit Schande.

Johann Gottfried Seume

Das Recht ist für alle, die an Gott glauben und die nicht an ihn glauben, folglich kann kein übersinnliches Prinzip desselben angenommen werden.

Johann Gottfried Seume

Wer Ansprüche macht, beweist eben dadurch, daß er keine zu machen hat.

Johann Gottfried Seume

Das Regiment der Unvernunft bricht wieder stark hervor: car tel est notre bon plaisir!

Johann Gottfried Seume

Die Geschichte ist am Ende doch ganz allein das Magazin unseres Guten und Schlimmen.

Johann Gottfried Seume

Gott der Vater schuf die Erde, Daß sie uns zum Himmel werde.

Johann Gottfried Seume

Privilegien aller Art sind das Grab der Freiheit und Gerechtigkeit.

Johann Gottfried Seume

Es gibt Geschichtsmänner, die das Schicksal bis zur Ohnmacht groß gemacht hat. Dann geht es ihnen wie den überwachsenen Körpern.

Johann Gottfried Seume

Hoffe nichts und fürchte nichts auf Erden Mit Leidenschaft, und du wirst glücklich werden.

Johann Gottfried Seume

Wer aus sich heraus lebt, tut immer besser, als wer in sich hinein lebt.

Johann Gottfried Seume

Der Blödsinn und der Eigennutz haben die Privilegien erschaffen.

Johann Gottfried Seume

Wenn alle nur vernünftig stolz wären, es würde in der Welt nicht so niederträchtig hergehen.

Johann Gottfried Seume

Wer mehr als gewöhnlichen Respekt verlangt, verdient auch den gewöhnlichen nicht.

Johann Gottfried Seume

Groß ist, wer seine Feinde tapfer überwand; Doch größer ist, wer sie gewonnen.

Johann Gottfried Seume

Die Freundlichkeit eines Freundes besticht mehr als das Gold des Despoten, und sicher mehr als ein Dolch.

Johann Gottfried Seume

Wer den ersten Sklaven machte, war der erste Hochverräter an der Menschheit.

Johann Gottfried Seume

Schmeichelei ist immer verdächtiger als Tadel.

Johann Gottfried Seume

Herrschen ist Unsinn, aber regieren ist Weisheit. Man herrscht also, weil man nicht regieren kann.

Johann Gottfried Seume

Einheit kann nur das Verderben hemmen, Und die Einheit fliehn wir wie die Pest.

Johann Gottfried Seume

Die geheime Geschichte der sogenannten Großen ist leider meistens ein Gewebe von Niederträchtigkeiten und Schandtaten.

Johann Gottfried Seume

Was ist der Mann? fragen andere. Wer ist sein Vater? fragt der Deutsche.

Johann Gottfried Seume

Die Schlechten sind tätig und verwegen, die Besseren – denn Gute kann man sie nicht nennen – sind träge und furchtsam, das erklärt den meisten Unsinn, den wir auf der Welt sehen.

Johann Gottfried Seume

Man darf nur die meisten Menschen bestimmt nötig haben, um sogleich ihre Bösartigkeit zu wecken.

Johann Gottfried Seume

Wer außer sich notwendig noch jemandes zu seinem Wohlbefinden bedarf, ist schwerlich ganz unbefangen.

Johann Gottfried Seume

Der Enthusiasmus der Freiheit ist, heller betrachtet, nichts anders als die Vorstellung der allgemeinen Gerechtigkeit.

Johann Gottfried Seume

Man verkauft uns meistens Gesetze für Gerechtigkeit, und oft sind sie gerade das Gegenteil.

Johann Gottfried Seume

Jede Periode des Lebens hat ihre Leidenschaften. Das Alter, das man für die weiseste halten sollte, hat gewöhnlich die schmutzigsten.

Johann Gottfried Seume

Wo von innen Sklaverei ist, wird sie auch von außen bald kommen.

Johann Gottfried Seume

Das Wort Strafe ist nur ein Begriff, insofern es Genugtuung heißt, und das Wort Rache ist nur vernünftig, insofern man Rechtsetzung darunter versteht.

Johann Gottfried Seume

Das beste Lebensregiment Ist, wo Gefühl die Seele schwellt Und de Vernunft das Ruder hält.

Johann Gottfried Seume

Ich bin der Meinung, dass alles besser gehen würde, wenn man mehr ginge… So wie man im Wagen sitzt, hat man sich sogleich einige Grade von der ursprünglichen Humanität entfernt… Fahren zeigt Ohnmacht, Gehen Kraft.

Johann Gottfried Seume

Wem Tod und Gefahren noch fürchterlich sind, Der bleibt für die Wahrheit wohl ewig ein Kind.

Johann Gottfried Seume

Die Kunst lebt im Zwielicht der Vernunft und ist immer eine Jugendtochter des Geistes. Solange der Geist in der Kunst lebt, ist er jung.

Johann Gottfried Seume

Nun sah ich zurück auf die schöne Gegend, (sc. Meißen) die schon Melanchthon so lieblich fand, dass er dort zu leben wünschte, und überlief in Gedanken schnell alle glücklichen Tage, die ich derselben genossen hatte.

Johann Gottfried Seume

Leben heißt wirken und vernünftigwirken. Nach unserer Weise heißt es leiden und unvernünftig leiden.

Johann Gottfried Seume

Nicht das Predigen der Humanität, sondern das Tun hat Wert. Desto schlimmer, wenn man viel spricht und wenig tut

Johann Gottfried Seume

Wir nennen Frieden, was doch nur Lethargie vor dem Tode ist, und ich fürchte, wir erwachen nur zu unserm Ende.

Johann Gottfried Seume

Wer im Dienst des Staates reich wird, kann kein Mann von Charakter sein. Jeder Staat belohnt seine Diener so, daß sie anständig leben und höchstens einen Sicherheitspfennig sparen können, aber zu Reichtum kann es auf ehrenvolle Weise keiner bringen.

Johann Gottfried Seume

Ein Tyrann ist durch seine Spione und Kreaturen überall.

Johann Gottfried Seume

Alle sauren Moralisten hielten ihr Zeitalter für das schändlichste, und sie haben alle recht, denn die gegenwärtige Schande ist immer die größte.

Johann Gottfried Seume

Aus der freien Narrheit der Individuen kann für den Staat große Weisheit gedeihen.

Johann Gottfried Seume

Wenn ich die Welt ansehe, freue ich mich, daß ich keine Kinder habe. Denn was würden sie anders werden als Sklaven oder Handlanger der Despoten? Freiheit und Vernunft gehören noch nicht in unsere Zeit.

Johann Gottfried Seume

Viele Menschen haben doch wohl in sich viel Vernunft, aber nicht den Mut, sie auszusprechen; die Unvernunft sprechen sie weit leichter aus, weil dabei weit weniger Gefahr ist.

Johann Gottfried Seume

Niemand darf gezwungen werden, für einen anderen zu arbeiten; Arbeit soll aus freiem Willen getan werden.

Johann Gottfried Seume

Geregnet muß es haben, wenn die Sonne lieblich scheinen, gestürmt muß es haben, wenn die Stille uns wohl thun soll; nur durch einen Zusatz von Bitterkeit gewinnt das Leben seinen wahren Hochgenuß.

Johann Gottfried Seume

Die wahre Freiheit ist nichts anderes als Gerechtigkeit.

Johann Gottfried Seume


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