Johann Gottfried Seume Zitate – Seite 3

Johann Gottfried Seume Zitate

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Es ist schwer, es ist sogar ohne Verrat der Sache unmöglich, bei gewissen Gegenständen die schöne Bescheidenheit zu halten.

Johann Gottfried Seume

Die Zeit ist für den Menschen da, nicht der Mensch für die Zeit.

Johann Gottfried Seume

Ob die Menschen Vernunft haben, ist mir entsetzlich problematisch; ich habe wenigstens in ihren politischen, philosophischen und öffentlich moralischen Vorkehrungen sehr wenig davon wahrgenommen. Am meisten Vernunftähnliches findet man noch im Häuslichen.

Johann Gottfried Seume

Wo man Gefahren nicht besiegen kann, Ist Flucht der Sieg.

Johann Gottfried Seume

Wo die Sinnlichkeit an die Vernunft grenzt, ist sie sie gewiß immer schön.

Johann Gottfried Seume

Stolz ist Gefühl des Werts. Ein Jeder sei nur stolz auf sich, und übertreibe nie den wahren Wert, der wirklich in ihm ist; dann ist der Staat auf seine Bürger stolz.

Johann Gottfried Seume

Wo man von Gerechtigkeiten und Freiheiten redet, soll man durchaus nicht von Gerechtigkeit und Freiheit sprechen.

Johann Gottfried Seume

Daß ein Narr zehn andere macht, ist freilich schlimm genug, aber weit schlimmer ist es noch, daß auch ein Schurke zehn andere macht. Nur die Vernunft macht wenig Proselyten (neu Hinzugekommene).

Johann Gottfried Seume

Mit der Furcht fängt die Sklaverei an, aber auch mit Zutrauen und Sorglosigkeit.

Johann Gottfried Seume

Sich amüsieren heißt etymologisch: die Muße loswerden. Amüsement wäre also das Vergnügen der Plattköpfe.

Johann Gottfried Seume

Wir Wilden sind doch beßre Menschen

Johann Gottfried Seume

Die Religion ist die beste Führerin durch das Leben, die beste Leiterin in frohen Tagen, die beste Trösterin im Unglücke.

Johann Gottfried Seume

Weist nur die Menschen in den Himmel, wenn ihr sie um alles Irdische königlich betrügen wollt.

Johann Gottfried Seume

Wenn etwas hart bestraft wird, so beweist das gar nicht, daß es unrecht ist; es beweist bloß, daß es dem Vorteil der Machthaber nachteilig ist. Oft ist gerade die Strafe der Stempel der schönen Tat.

Johann Gottfried Seume

Es läßt sich denken, daß sich einer moralisch eine Bürgerkrone verdient und gesetzlich gehenkt wird.

Johann Gottfried Seume

Etwas Gutes besser zu machen ist leichter, als etwas Gutes immer gut zu machen.

Johann Gottfried Seume

Weh dem Lande, wo man nicht mehr singet.

Johann Gottfried Seume

Man tut besser zu Fuß zu gehen als mit einem dummen Gesicht im Wagen zu sitzen.

Johann Gottfried Seume

Tragt Mathematik ins Staatsrecht, und alle Schäden werden geheilt.

Johann Gottfried Seume

Wenn die Menschen endlich vernünftig sein werden, wird die Erde vielleicht am Marasmus senilis [Altersschwäche] sterben.

Johann Gottfried Seume

Gleiche Ursachen bringen gleiche Wirkungen.

Johann Gottfried Seume

Suchet jetzt die Tage so zu färben, der Moment hält seine Farben treu, daß, wenn nach und nach die Freuden sterben, bleibender Genuß im Rückblick sei.

Johann Gottfried Seume

Ruhig lächelnd sagte der Hurone: Seht, ihr fremden, klugen, weißen Leute, Seht, wir Wilden sind doch bess’re Menschen! Und er schlug sich seitwärts in die Büsche.

Johann Gottfried Seume

Musik ist der Schlüssel zum weiblichen Herzen.

Johann Gottfried Seume

Wer geht sieht mehr als wer fährt.

Johann Gottfried Seume

Es ist eine gewöhnliche Narrheit der sogenannten besseren Gesellschaft, das Gemeine für schlecht zu halten.

Johann Gottfried Seume

Was als Böses erscheint, ist meistens böse, aber was als Gutes erscheint, ist nicht immer gut.

Johann Gottfried Seume

Wo keine Sklaven sind, kann kein Tyrann entstehen.

Johann Gottfried Seume

Wer nichts fürchtet, kann leicht ein Bösewicht werden, aber wer zu viel fürchtet, wird sicher ein Sklave.

Johann Gottfried Seume

In der zottigen Brust eines Eisbären schlägt oft ein menschlicheres Herz als in der Brust des Menschen.

Johann Gottfried Seume

Wer die andern neben sich klein macht, ist nie groß. Gewöhnlich sind die sogenannten Großen am kleinsten, wo der goldene und bleierne Pöbel sie anstaunt.

Johann Gottfried Seume

Man wird zum Gotteslästerer und Vernunftleugner beim Blick auf die Welt, und doch ist dieser Gedanke an Gott und Vernunft das einzige Heilige und Große, was wir haben. Der Rest ist Schlamm und Sumpfluft.

Johann Gottfried Seume

Mich schlägt bei meinem Blicke in die Welt nichts mehr nieder, als daß ich so viele Gesichter sehe, die ihre Ansprüche auf irgendein Privilegium auf die Nase gepflanzt haben.

Johann Gottfried Seume

Je mehr Geld einer hat, desto gieriger trachtet er nach Vorrechten im Staate, damit er die anderen immer besser drangsalieren kann.

Johann Gottfried Seume

Wer nach meiner Überzeugung seine Pflicht getan hat, darf sich am Ende, wenn ihn seine Kräfte verlassen, nicht schämen, abzutreten.

Johann Gottfried Seume

Wir meinen selbst nur selten, was wir meinen.

Johann Gottfried Seume

Der Grund aller Religion ist feste unerschütterliche Überzeugung von dem Dasein Gottes, von seiner Vorsehung, von dem hohen, alles überwiegenden Werte der Tugend, von der Unsterblichkeit unseres Wesens und der Vergeltung nach dem Tode für unser Leben hier auf Erden.

Johann Gottfried Seume

Das Los des Menschen scheint zu sein, nicht Wahrheit, sondern Ringen und Wahrheit, nicht Freiheit und Gerechtigkeit und Glückseligkeit, sondern Ringen darnach.

Johann Gottfried Seume

Wenn nur erst der zehnte Teil der Menschen leidlich gescheit wäre, so hätte die Vernunft Hoffnung zur Herrschaft.

Johann Gottfried Seume

Die Nation, welche nur durch einen einzigen Mann gerettet werden kann und soll, verdient Peitschenhiebe.

Johann Gottfried Seume

Niemand ist vor den anderen ausgezeichnet groß, wo die anderen nicht sehr klein sind.

Johann Gottfried Seume

Apokryphen nenne ich Dinge, aus denen man so eigentlich nicht recht weiß, was man zu machen hat. Es ist also alles in uns und um uns sehr apokryphisch, und man dürfte vielleicht sagen: die ganze Welt ist eine große Apokryphe. Mir ist es sehr lieb, wenn sie anderen verständlicher ist als mir.

Johann Gottfried Seume

Es ist doch süß, geliebt zu sein.

Johann Gottfried Seume

Wo das Volk keine Stimme hat, steht’s auch um die Könige schlecht, und wo die Könige kein Ansehen haben, steht’s schlecht um das Volk.

Johann Gottfried Seume

Ob Brutus gut war, ist problematisch, aber es ist nicht problematisch, daß Cäsar schlecht war.

Johann Gottfried Seume

Wer den ersten Gedanken der Gerechtigkeit hatte, war ein göttlicher Mensch; aber noch göttlicher wird der sein, der ihn wirklich ausführt.

Johann Gottfried Seume

Kein Mann ist so groß als sein Name, weder im Guten noch im Schlimmen.

Johann Gottfried Seume

Die ewige Grundlage alles Rechts ist die Gleichheit.

Johann Gottfried Seume

Die Edeln und der Adel stehen gewöhnlich im Gegensatz.

Johann Gottfried Seume

Keine Gesetze sind unabänderlich als die Gesetze der ewigen Natur; und dieser sind wenige, und sie sind deutlich.

Johann Gottfried Seume


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