Joachim Ringelnatz Zitate – Seite 2

Joachim Ringelnatz Zitate

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Ich habe dich so lieb! Ich würde dir ohne Bedenken Eine Kachel aus meinem Ofen Schenken!

Joachim Ringelnatz

Alles Zukunfterraten ist wie gemalter Braten.

Joachim Ringelnatz

Eine Jungfrau ist etwas sehr Schönes – vorausgesetzt, sie bleibt es nicht.

Joachim Ringelnatz

Die schmerzhaftesten Wunden sind die Gewissensbisse.

Joachim Ringelnatz

Ach, überall spüre ich geheimnisvolle Beziehungen zwischen Einst und Jetzt.

Joachim Ringelnatz

Schöne Fraun und Katzen pflegen häufig Freundschaft, wenn sie gleich sind, weil sie weich sind und mit Grazie sich bewegen.

Joachim Ringelnatz

Ein kleiner Spuk durch die Dampfheizung ging. Keine Uhr war aufgezogen. Ein zu früh geborener Schmetterling Kam auf das Schachbrett geflogen.

Joachim Ringelnatz

Fäule, Feuchtigkeit oder feiner Humor bringen immer wieder Leben hervor.

Joachim Ringelnatz

Es lohnt sich doch, ein wenig lieb zu sein Und alles auf das Einfachste zu schrauben.

Joachim Ringelnatz

Der Nachruf ist meistens besser als der Ruf.

Joachim Ringelnatz

Großer Dichter, das Leben ist nur durch eine rosarote Brille zu ertragen. Und diese rosarote Brille heißt bei mir Schnaps.

Joachim Ringelnatz

Jeder spinnt auf seine Weise – der eine laut, der andere leise.

Joachim Ringelnatz

Es sind die harten Freunde, die uns schleifen. sogar dem Unrecht lege Fragen vor. Wer nimmer Fragt, merkt nicht, was er verlor, Vom andern aus lerne die Welt begreifen.

Joachim Ringelnatz

Ich sterbe. Du stirbst. Er stirbt. Viel schlimmer ist, wenn ein volles Faß verdirbt.

Joachim Ringelnatz

Ein Rauch verweht, Ein Wasser verrinnt, Eine Zeit vergeht, Eine neue beginnt.

Joachim Ringelnatz

Auch die besessensten Vegetarier beißen nicht gern ins Gras.

Joachim Ringelnatz

Wer das Licht der Welt erblickt, wird das Dunkel schon noch kennenlernen.

Joachim Ringelnatz

Mein Gott, wie ist der Mensch gleich froh, Wenn er ein wenig voll is‘.

Joachim Ringelnatz

Morgens zwölfmal nur nüchtern zwanzig Brockhausbände heben, hei! das gibt den Muskeln die Natur!

Joachim Ringelnatz

Wenn man die dünne Frau befühlt, Dann wird man bald recht abgekühlt.

Joachim Ringelnatz

Schlechte Menschen ohne Geist, ohne Geschmack, Wenn sie noch so reich sind, bleiben nur Pack.

Joachim Ringelnatz

Wenn sich der Himmel grau bezieht, mich stört’s nicht im geringsten. Wer meine weiße Hose sieht, der merkt doch: Es ist Pfingsten.

Joachim Ringelnatz

Berlin wird immer mehr Berlin. Humorgemüt ins Große. Es wär‘ mein Wunsch: Es anzuzieh’n wie eine schöne Hose.

Joachim Ringelnatz

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht.

Joachim Ringelnatz

Einst waren wir reich und mächtig. Jetzt sind wir niederträchtig.

Joachim Ringelnatz

Nach Berlin, nach Berlin, Nach Berlin umzuzieh’n.

Joachim Ringelnatz

Was wir haben was wir hatten was wir… eines Morgens ist alles fort.

Joachim Ringelnatz

Als wir noch in der Wiege lagen, dacht‘ niemand an den Liegewagen. Nun können wir im Wagen liegen und uns in allen Lagen wiegen.

Joachim Ringelnatz

Es gibt freiwilliges Allein, das doch ein wenig innen blutet.

Joachim Ringelnatz

Die Leute sagen immer: Die Zeiten werden schlimmer. Die Zeiten bleiben immer. Die Leute werden schlimmer.

Joachim Ringelnatz

Ein Blick ins Glas gibt mehr Sehschärfe als das beste Scherenfernrohr.

Joachim Ringelnatz

Überall ist Wunderland. Überall ist Leben. Bei meiner Tante im Strumpfenband Wie irgendwo daneben.

Joachim Ringelnatz

Die Nachtigall ward eingefangen, Sang nimmer zwischen Käfigstangen.

Joachim Ringelnatz

Nie bist du ohne Nebendir.

Joachim Ringelnatz

Seltsam ist, dass auch die größten Vegetarier nicht gern ins Gras beißen.

Joachim Ringelnatz

Es lag etwas in der Luft. Und uns ging es so gut. […] Es lag etwas in der Luft. Und wir lebten zu gut.

Joachim Ringelnatz

In Hamburg lebten zwei Ameisen, Die wollten nach Australien reisen. Bei Altona auf der Chaussee Da taten ihnen die Beine weh, Und da verzichteten sie weise Dann auf den letzten Teil der Reise.

Joachim Ringelnatz

Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise, und das alte Lied von Gott und Christ bebt durch Seelen und verkündet leise, daß die kleinste Welt die größte ist.

Joachim Ringelnatz

Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr haben schon manchen um die Besinnung gebracht.

Joachim Ringelnatz

O wie viel Menschen mögen jetzt, um diese Stunde – bitter weinen? Es wär ein Strom in Gang gesetzt, wenn diese Tränen sich vereinen.

Joachim Ringelnatz

Wenn du einen Schneck behauchst, kriecht er ins Gehäuse, wenn du ihn in Cognac tauchst, sieht er weiße Mäuse.

Joachim Ringelnatz

Sie haben mich nicht nur nicht eingeladen, ich habe auch abgesagt.

Joachim Ringelnatz

Selbst vor dem Podex und den Brüsten der Frau ergriff ihn ein Gelüsten, was er jedoch als Mann von Stand aus Höflichkeit meist überwand.

Joachim Ringelnatz

Ach wie heiß mich das beschlich: Dann und dann und da und dort ist ein Herz wie meins gewesen, still für sich.

Joachim Ringelnatz

Daß bald das neue Jahr beginnt, Spür ich nicht im Geringsten. Ich merke nur: Die Zeit verrinnt Genau so wie zu Pfingsten.

Joachim Ringelnatz

Shakespeare Er sah wie Christus die Welt, Die er erlebte als Knecht. Was seine Kunst spielend uns vorgestellt, Hat ewig recht.

Joachim Ringelnatz

Geld soll man sich nur von Pessimisten borgen. Die erwarten sowieso nicht, daß sie es jemals wiederkriegen.

Joachim Ringelnatz

Sechs Beine hat der Elefant. Er wird auch Mißgeburt genannt.

Joachim Ringelnatz

Heute dünn und morgen dick: Das ist das weibliche Geschick.

Joachim Ringelnatz

Ich bin so knallvergnügt erwacht. Ich klatsche meine Hüften. Das Wasser lockt. Die Seife lacht. Es dürstet mich nach Lüften. Aus meiner tiefsten Seele zieht Mit Nasenflügelbeben Ein ungeheurer Appetit Nach Frühstück und nach Leben.

Joachim Ringelnatz


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