Jean Paul Zitate – Seite 10

Jean Paul Zitate

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Ich ärgerte mich über den Menschenlärm unter mir und konnte nicht eher schlafen, als bis ich wußte, es waren Pferde.

Jean Paul

Ein Kind lernt von seiner Amme mehr, denn ein Weltensegler von allen Weltmeeren zusammen.

Jean Paul

Man gewinnt mehr, wenn man Mädchen etwas für sich tun lässet, als wenn man etwas für sie tut.

Jean Paul

Für das Kind ist jedes Stück Holz ein lackierter Blumenstab an welchem die Phantasie hundertblättrige Rosen aufstengeln kann.

Jean Paul

Der Gesang teilt den Kindern den Himmel aus, denn sie haben noch keinen verloren.

Jean Paul

Man sollte untersuchen: was eigentlich in uns die Wahrheit entdeckt? Scharfsinn ist’s nicht, ein gutes Herz mehr – Mangel des Scharfsinns ist’s nicht, wenn man die feinsten Irrtümer begeht und doch nicht auf die feinere Widerlegung kommt, aber vielleicht Fehler des Herzens.

Jean Paul

Man verteidiget oft eine Sache mit schwachen Gründen, weil man die stärksten sich nicht zu sagen getraut.

Jean Paul

Es ist mit den Lügen, wie mit den falschen Zähnen, die der Goldfaden nur an ein paar echte hinterbliebene schließen kann.

Jean Paul

Die erste Wiedererblickung lang ersehnter Menschen gibt diesen etwas von der Idealität der Vorstellung.

Jean Paul

Jämmerliche Erde, die drei, vier große oder kühne Menschen verbessern und erschüttern können; du bist ein wahres Theater; auf dem Vordergrund sind einige fehlende Akteurs und einige Zelte aus Leinwand, im Hintergrund wimmelt’s von gemalten Soldaten und Zelten.

Jean Paul

Nicht die Schwäche, nur die Kraft will immer ein und dasselbe, und das heißt eben Gesetz.

Jean Paul

Man verbindet sich oft einen Menschen, wenn man nach dem Namen seines Hundes fragt.

Jean Paul

Der Witz ist der verkleidete Pastor, der jedes Paar traut.

Jean Paul

Lache das Leben an, und es knurrt zurück.

Jean Paul

Gegen den Bekanntesten fühlt man größere Achtung, wenn andre sie ihm erzeigen.

Jean Paul

Nie zeichnet der Mensch den eigenen Charakter schärfer, als in seiner Manier, einen fremden zu zeichnen.

Jean Paul

Weiber sind rein menschlicher, weil der Staat ihnen keine einseitige Bildung aufdringt.

Jean Paul

Der Lasterhafte ist sein eigener Prometheusgeier.

Jean Paul

Der kleine Tierquäler erwächst zu einem harten, grausamen Mann.

Jean Paul

Liebe ist ewig ein Schmerz, entweder ein bitterer oder ein süßer, immer eine Nacht, worin kein Stern aufgeht, ohne daß einer hinter unserm Rücken untertaucht. – Freundschaft ist ein Tag, wo nichts untergeht, als einmal die Sonne, und dann ist’s schwarz, und der Teufel erscheint.

Jean Paul

Nur bei den Tieren kann man sicher rechnen, dass sie desto besser gegen mich sind, je besser ich gegen sie bin, bei Menschen nicht, ja oft umgekehrt.

Jean Paul

Weiber behalten eigne Geheimnisse, Männer fremde.

Jean Paul

Ein Herz voll Liebe kann alles vergeben, sogar Härte gegen sich, aber nicht Härte gegen andere; denn jene zu verzeihen ist Verdienst, diese aber Mitschuld.

Jean Paul

Die Natur ist für den Menschen in ewiger Menschwerdung begriffen, bis sogar auf ihre Gestalt; die Sonne hat für ihn ein Vollgesicht, der halbe Mond ein Halbgesicht, die Sterne doch Augen, alles lebt den Lebendigen; und es gibt im Universum nur Schein-Leichen, nicht Schein-Leben.

Jean Paul

Verachte das Leben, um es zu genießen.

Jean Paul

Wer der Weisheit die Gesundheit opfert, hat meistens die Weisheit auch mitgeopfert.

Jean Paul

Die Jugend des Geistes ist ewig, und die Ewigkeit ist die Jugend!

Jean Paul

Dass du gewiss in Bayreuth selig sein wirst, so sehr sind dessen Häuser und Berge zu loben.

Jean Paul

Die letzte und beste Frucht, die spät in einer immer warmen Seele zeitigt, ist Weichheit gegen den Harten, – Toleranz gegen den Intoleranten, – Wärme gegen den Egoisten, und Menschenfreundschaft gegen den Menschenfeind.

Jean Paul

Bei der Geliebten nur darf man von sich reden.

Jean Paul

Trocknet die Tränen der Kinder ab! Das lange Regnen in die Blüten ist so schädlich.

Jean Paul

Das Leben ist ein Schlaf, ein gedrückter heißer Schlaf, Vampyren sitzen auf ihm, Regen und Winde fallen auf uns Schlafende, und wir greifen vergeblich aus zum Erwachen.

Jean Paul

Nicht an dem höhern und reichern Wuchs von Gipfel und Zweigen ist der Genius am kennbarsten, sondern am Fremdartigen des ganzen Gewächses.

Jean Paul

Gerüchte sind wie Polypen: das Verwunden und Zerstören vervielfacht sie.

Jean Paul

Was überwand vom Fakir an bis zu den Märtyrerinnen des Christentums und der Liebe und der Kinderpflicht und bis zu den Blutzeugen der Freiheit den Körper, die Meinung, den Wunsch, die Folter? Eine das Herz durchwurzelnde Idee.

Jean Paul

Das Leben wird wie das Meerwasser nicht eher süß, als bis es zum Himmel steigt.

Jean Paul

Er denkt gut – aber von sich.

Jean Paul

Warum stechen denn durch alle unsre Bündnisse Schmerzen, und warum blutet das Herz wie seine Adern am reichsten, wenn es erwärmt wird?

Jean Paul

Mit einer Kindheit voll Liebe aber kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten.

Jean Paul

Die Männer haben im Zorn mehr Mitleid, die Weiber vor- und nachher. Habt ihr je eine Frau mitten im Zorne einhalten sehen?

Jean Paul

Je älter, desto mehr entschuldigt, desto weniger achtet man d(ie) Menschen.

Jean Paul

Das Gefühl findet, der Scharfsinn weiß die Gründe.

Jean Paul

Je älter man wird, desto toleranter gegen das Herz und intoleranter gegen den Kopf.

Jean Paul

Wer auf den blumigen Höhen der Menschheit doch kein Glück erreicht, der ist, wenn er ohne Gott im Innern ist, hilfloser als der Niedrige, der wenigstens in der Anklage seiner tiefen Stellung die Hoffnung der Verbesserung sucht.

Jean Paul

Die Bücher machen nicht gut oder schlecht, nur besser oder schlechter.

Jean Paul

Die Armut und die Hoffnung sind Mutter und Tochter. Indem man sich mit der Tochter unterhält, vergißt man die andere.

Jean Paul

Denn die Fehler der Mädchen kommen wie Schokolade und Tabak dem Gaumen anfangs desto toller vor, je besser sie ihm nachher schmecken.

Jean Paul

Anfangs macht man das Buch nach sich, dann sich nach dem Buch.

Jean Paul

Der Mensch, welcher das Leben bloß mit dem Verstande ohne innere Poesie genießt, wird ewig ein notdürftiges mageres behalten, wie glänzend auch das Geschick dasselbe von außen ausstatte.

Jean Paul

Vielleicht wirft sich niemand mehr Schwäche vor als ein starker Mensch.

Jean Paul


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