Jean Giraudoux Zitate
Im Alter gerät man leicht ins Träumen.
Man erkennt den Irrtum daran, dass alle Welt ihn teilt.
Wer seinen Willen durchsetzen will, muss leise sprechen.
Der Glaube an Gott ist wie der ewige Beginn einer Liebe: Schweigen.
In der Katastrophe nimmt sich das Unheil nur selten die Zeit, um für unser Gesicht die rechte Maske zu liefern.
Was die Welt in diesem Augenblick sucht, ist viel weniger ein Gleichgewicht als eine Sprache.
Die Phantasie trainiert man am besten durch juristische Studien. Nie hat ein Dichter die Natur so frei ausgelegt wie ein Jurist die Wirklichkeit.
Die Frauen verschwinden in dem Augenblick, da wir sie sicher zu halten meinen.
Jeder Krieg ist der allerletzte.
Nicht durch unsere Entdeckungen, sondern durch unsere Ahnungslosigkeit bewegen wir uns sicher durch das Leben.
Eine Frau ist ein Wesen, das sich selbst gefunden hat.
Wer noch die Kraft zu lieben oder wer die Schönheit hat, dem obliegt es nicht, zu erläutern, was Liebe und Schönheit ist.
Das Schicksal ist die Zeit in ihrer beschleunigten Form.
Wer sich nicht mehr die Mühe macht, seine Mitmenschen zu belügen, beleidigt sie.
Man führt nicht mehr genug Selbstgespräche heutzutage. Man hat wohl Angst, sich selbst die Meinung zu sagen.
Ein ungeklärtes Geheimnis schenkt uns oft mehr Schönheit und Freiheit, als seine Lösung uns geben kann.
Die Ehe zweier Menschen, die einander in Liebe verbunden sind, kommt nie zur Ruhe; sie lebt von elementarer Uneinigkeit.
Die Liebe ist der Wunsch, geliebt zu werden.
Das Recht ist die stärkste Schule der Einbildungskraft. Kein Dichter interpretiert die Natur so frei wie der Jurist die Wirklichkeit.
Die Bestimmung Frankreichs ist, der Welt lästig zu fallen.
In Ordnung, Ruhe und Reichtum liegt irgendetwas, das der Menschlichkeit und der Freiheit ins Gesicht schlägt.
Die Spielarten des Lasters sind über die Erde verstreut wie Stäbchen eines Mikadospiels: es ist schwierig, eines herauszuziehen, ohne an die anderen zu rühren.