Jacob Burckhardt Zitate

Jacob Burckhardt Zitate

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Das Leben der Menschheit ist ein Ganzes, dessen zeitliche und örtliche Schwankungen nur für unsere schwachen Organe ein Auf und Nieder, ein Heil und Unheil darstellen, in Wahrheit aber einer höhern Notwendigkeit angehören.

Jacob Burckhardt

Aber zum Untergang ist die Menschheit noch nicht bestimmt, und die Natur schafft so gütig wie jemals.

Jacob Burckhardt

Die Wohltat des Staates besteht darin, daß er der Hort des Rechtes ist.

Jacob Burckhardt

Wir sind nicht eingeweiht in die Zwecke der ewigen Weisheit und kennen sie schlecht.

Jacob Burckhardt

Denn der Geist hat Wandelbarkeit, aber nicht Vergänglichkeit.

Jacob Burckhardt

So spricht der Charakter ganzer Nationen, Kulturen und Zeiten aus ihrem Gesamtbauwesen als der äußeren Hülle ihres Daseins.

Jacob Burckhardt

Jede Sache wird durch ihren Ausdruck irgendwie veräußerlicht und entweiht.

Jacob Burckhardt

Wir sind aber nicht eingeweiht in die Zwecke der ewigen Weisheit und kennen sie nicht. Dieses kecke Antizipieren eines Weltplanes führt zu Irrtümern, weil es von irrigen Prämissen ausgeht.

Jacob Burckhardt

Nichts auf der Welt wird endgültig überwunden.

Jacob Burckhardt

Im Grunde sind wir überall in der Fremde, und die wahre Heimat ist aus wirklich Irdischen und aus Geistigem und Fernem wundersam gemischt.

Jacob Burckhardt

In der Regierung geschieht alles, auch das Schrecklichste, um die Einheit und das Bestehen der Macht zu verbürgen.

Jacob Burckhardt

Nur durch den Kampf, und zwar in allen Zeiten und Fragen der Weltgeschichte, erfährt der Mensch, was er eigentlich will und was er kann.

Jacob Burckhardt

Die Geschichte liebt es bisweilen, sich auf einmal in einem Menschen zu verdichten, welchem hierauf die Welt gehorcht. Diese großen Individuen sind die Koinzidenz des Allgemeinen und des Besonderen, des Verharrenden und der Bewegung in Einer Persönlichkeit.

Jacob Burckhardt

Wir werden das Altertum nie los, solange wir nicht wieder Barbaren werden. Der Barbar und der neuamerikanische Bildungsmensch leben geschichtslos.

Jacob Burckhardt

Ihre [der Kultur] äußerliche Gesamtform aber gegenüber von Staat und Religion ist die Gesellschaft im weitesten Sinne.

Jacob Burckhardt

Die protestantischen Länder wurden später [im 16. Jhdt.] Stätten der „Geistesfreiheit“, nicht weil sie protestantisch, sondern insofern sie es nicht mehr mit Eifer waren.

Jacob Burckhardt

Das scheinbar kränkste Volk kann der Gesundheit nahe sein und einen mächtig entwickelten Todeskeim in sich bergen, den erst die Gefahr an den Tag bringt.

Jacob Burckhardt

Nicht jede Zeit findet ihren großen Mann, und nicht jede große Fähigkeit findet ihre Zeit. Vielleicht sind jetzt sehr große Männer vorhanden für Dinge, die nicht vorhanden sind.

Jacob Burckhardt

Die Menschen sind Menschen im Frieden wie im Kriege; das Elend des Irdischen hängt ihnen in beiden Zuständen gleich sehr an.

Jacob Burckhardt

Es gibt kein edleres Bildungsmittel als Unterredung mit einem Gleichgesinnten von ungleichen Ansichten.

Jacob Burckhardt

Der Charakter ist für den Menschen viel entscheidender als der Reichtum des Geistes.

Jacob Burckhardt

Mächtige Regierungen haben einen Widerwillen gegen das Geniale.

Jacob Burckhardt

Es ist schon in den alten Zeiten ein entsetzliches Bild, wenn man sich die Summe von Verzweiflung und Jammer vorstellt, welche das Zustandekommen z.B. der alten Weltmonarchien voraussetzte.

Jacob Burckhardt

Was ein Zeitalter an einem anderen interessiert.

Jacob Burckhardt

Unmöglich ist es zu vergleichen, welcher Prozeß der größere gewesen: die Entstehung des Staates oder die einer Religion.

Jacob Burckhardt

Man muß mit der Gier der Massen rechnen. Das eigentlich politische Wesen der Völker ist eine Wand, in die man wohl diesen und jenen Nagel einschlagen kann, aber der Nagel hält nicht mehr. Darum wird […] die Autorität wieder ihr Haupt erheben, und ein schreckliches Haupt.

Jacob Burckhardt

Wie viel muß untergehen, damit etwas Neues entstehe!

Jacob Burckhardt

Man oktroyiert dem Staat in sein täglich wachsendes Pflichtheft schlechtweg alles, wovon man weiß oder ahnt, daß es die Gesellschaft nicht tun werde.

Jacob Burckhardt

Man ehrt allerdings Geist und Bildung. Nur ist leider die Literatur meist ebenfalls eine Industrie geworden. […] Heute geht das wenigste noch aus innerer Nötigung hervor. Das weitmeiste hat seinen Daseinsgrund entweder im Honorar oder in der Hoffnung auf eine äußere Stellung.

Jacob Burckhardt

Von der Bevölkerung her ist es mehr und mehr die Kultur (im weitesten Umfang des Wortes), welche an die Stelle der Religion tritt, sobald es sich darum handelt, wer den Staat bedingen soll.

Jacob Burckhardt

Das Wesen der Geschichte ist die Wandlung.

Jacob Burckhardt

Zu Alberti verhielt sich Leonardo da Vinci wie zum Anfänger der Vollender.

Jacob Burckhardt

Die Anschauung von einem Glück, welches in einem Verharren, in einem bestimmten Zustande bestände, ist an sich falsch.

Jacob Burckhardt

Der Geist ist ein Wühler und arbeitet weiter.

Jacob Burckhardt

Wenn die Geschichte uns irgendwie das große und schwere Rätsel des Lebens auch nur geringstenteils soll lösen helfen, so müssen wir wieder aus den Regionen des individuellen und zeitlichen Bangens zurück in eine Gegend, wo unser Blick nicht sofort egoistisch getrübt ist.

Jacob Burckhardt

Zum Lobe der Krisen läßt sich nun vor allem sagen: Die Leidenschaft ist die Mutter großer Dinge, d. h. die wirkliche Leidenschaft, die etwas Neues und nicht nur das Umstürzen des Alten will.

Jacob Burckhardt

Macht ist böse.

Jacob Burckhardt

Wenn aber beim Elend noch ein Glück sein soll, so kann es nur ein geistiges sein, rückwärts gewandt zur Rettung der Bildung früherer Zeit, vorwärts gewandt zur heitern und unverdrossenen Vertretung des Geistes in einer Zeit die sonst gänzlich dem Stoff anheimfallen könnte.

Jacob Burckhardt

Nur in der Bewegung, so schmerzlich sie sei, ist Leben.

Jacob Burckhardt

Die Eile und Sorge verderben das Leben. Alles ist durch die Allkonkurrenz auf die höchste Schnelligkeit und auf Kampf um Minimaldifferenzen angewiesen.

Jacob Burckhardt

Das Offenhalten des Geistes für jede Größe ist eine der wenigen sicheren Bedingungen des höheren geistigen Glücks.

Jacob Burckhardt

Die öffentliche Meinung hat immer unrecht; schon deshalb, weil es die öffentliche Meinung ist.

Jacob Burckhardt

Das Böse herrscht bisweilen lange als Böses auf Erden. […]

Jacob Burckhardt

Der Staat hat den Kaufleuten und Industriellen das Ausbeuten des Kredites abgelernt; er trotzt darauf, daß die Nation ihn nie bankrott gehen lassen könne. Neben allen Schwindlern steht nun der Staat als Großoberschwindler da.

Jacob Burckhardt

Durch das absolut zentralistische Verfahren bereitet die Regierung die Revolution vor.

Jacob Burckhardt

Alles Geschehen hat eine geistige Seite, von welcher aus es an der Unvergänglichkeit teilnimmt.

Jacob Burckhardt

Nach außen ist Napoleon Terrorist, aus der Schule von 1793/94. Und dabei ist er vielleicht der erste Feldherr aller Zeiten. Bei völliger moralischer Unbedenklichkeit verfügt er über höchste militärische Fähigkeit.

Jacob Burckhardt

Es empört [bei der Betrachtung von Religionskriegen], daß irgend eine Wahrheit (oder was uns dafür gilt) sich nur durch äußere Gewalt solle Bahn machen können, und daß sie, wenn diese nicht genügt, unterdrückt wird.

Jacob Burckhardt

Ich glaube an eine Unvergänglichkeit; es ist doch so in unsere Natur gelegt.

Jacob Burckhardt

Für mich ist schon lange klar, daß die Welt der Alternative zwischen völliger Demokratie und absolutem rechtlosen Despotismus entgegentreibt.

Jacob Burckhardt


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