Hugo von Hofmannsthal Zitate – Seite 2

Hugo von Hofmannsthal Zitate

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Ist der Dichter nicht ein Täter, den wir durchs Schlüsselloch belauschen?

Hugo von Hofmannsthal

Die einfachen Charaktere, nicht die zusammengesetzten, sind schwer zu verstehen.

Hugo von Hofmannsthal

Wir haben keine neuere Literatur. Wir habe Goethe und Ansätze.

Hugo von Hofmannsthal

Die Völker sprechen so verschiedene Sprachen, daß sie einander weder beleidigen noch genugtun können.

Hugo von Hofmannsthal

Der Schmerz ist verschiedener Art, je nach dem Willen, ihn aufzunehmen. Es gibt ein Schmerzempfinden nach oben wie nach unten.

Hugo von Hofmannsthal

Inschrift Entzieh dich nicht dem einzigen Geschäfte! Vor dem dich schaudert, dieses ist das Deine: Nicht anders sagt das Leben was es meine, Und schnell verwirft das Chaos Deine Kräfte.

Hugo von Hofmannsthal

Das eigentlich Dichterische hält sich gleich weit vom Herzlosen und vom Empfindsamen.

Hugo von Hofmannsthal

Aufmerksamkeit und Liebe bedingen einander wechselseitig.

Hugo von Hofmannsthal

Manche Worte gibt’s, die treffen wie Keulen. Doch manche schluckst du wie Angeln und schwimmst weiter und weißt es noch nicht.

Hugo von Hofmannsthal

Der Adler kann nicht vom flachen Boden wegfliegen; er muß mühselig auf einen Fels oder Baumstumpf hüpfen: Von dort aber schwingt er sich zu den Sternen.

Hugo von Hofmannsthal

Das Anthropozentrische ist auch eine Art von Chauvinismus.

Hugo von Hofmannsthal

Seid behutsam in sechs Fällen: Wenn ihr sprecht, sprecht die Wahrheit; wenn ihr etwas versprecht, haltet es; bezahlt eure Schulden; seid keusch in Gedanken und in Werken; meidet jede Gewalt und flieht das Böse.

Hugo von Hofmannsthal

Der moralische Sieg ist es, der sich am leichtesten zu Tode siegt.

Hugo von Hofmannsthal

„Einen gelten lassen“ und „an einen glauben“ sind – Begriffe getrennter Sphären.

Hugo von Hofmannsthal

Wer Freiheit hat und ist ihrer würdig, der fragt: Wozu habe ich Freiheit? Und ruht nicht, bis er erkennt, welche Frucht sie bringt. Die Frucht aber der Freiheit ist eine: das Rechte zu tun.

Hugo von Hofmannsthal

Gegenwart ist die absolute Leidensseite der Existenz – aber nur ein Provisorium.

Hugo von Hofmannsthal

Es ist eine sehr harte, finstere und gefährliche Zeit über uns gekommen. Sie ist wohl über ganz Europa gekommen, aber keines der anderen Völker hat so viele Fugen in seiner Rüstung, durch die das Gefährliche eindringt und sich bis ans Herz heranbohren kann.

Hugo von Hofmannsthal

Wahre Sprachliebe ist nicht möglich ohne Sprachverleugnung.

Hugo von Hofmannsthal

Und dennoch sagt der viel, der „Abend“ sagt.

Hugo von Hofmannsthal

Übereinstimmung ohne Sympathie gibt ein widerwärtiges Verhältnis.

Hugo von Hofmannsthal

In Hinsicht auf den Begriff „Erfahrung, gibt es zwei unangenehme Sorten von Leuten: die, denen Erfahrung mangelt, und die, welche sich auf ihre Erfahrung zu viel zugute tun.

Hugo von Hofmannsthal

Wirklichkeit ist die fable convenue (als Tatsache geltende Theorie) der Philister.

Hugo von Hofmannsthal

Man muss das Leben nicht banalisieren, indem man das Wesen und das Schicksal auseinanderzerrt und sein Unglück abseits stellt von seinem Glück. Man darf nicht alles sondern. Es ist alles überall.

Hugo von Hofmannsthal

Mit den Gedanken ist es wie mit den Melodien, es gibt die kurzen, geringen – und die langen, schönen; die besten aber sind wie Kugelblitze und enthalten die Welt im ganzen.

Hugo von Hofmannsthal

Es ist allenfalls möglich, zu imaginieren, was vergangene Epochen in ihr Denken einschlossen, nicht aber, was sie ausschlossen.

Hugo von Hofmannsthal

Was Geist ist, erfaßt nur der Bedrängte.

Hugo von Hofmannsthal

Wie ich ein Kind war, konnte ich alles lieb haben.

Hugo von Hofmannsthal

Ich bin kein Vieh, ich kann nicht vergessen!

Hugo von Hofmannsthal

Dem Erlebenden dehnt sich das Leben.

Hugo von Hofmannsthal

Wo der Wille erwacht, dort ist schon fast etwas erreicht.

Hugo von Hofmannsthal

Nichts ist schwerer anzueignen, schwerer auch nur wahrzunehmen, als das Grosse und Erhabene, trotzdem oder eben weil es nichts anderes ist als das Reinste und Wahrste des Natürlichen.

Hugo von Hofmannsthal

Geistreicher und schöner als Sprachkritik wäre ein Versuch, sich der Sprache auf magische Weise zu entwinden, wie es in der Liebe der Fall ist.

Hugo von Hofmannsthal

Das Streben nach Vollkommenheit muß fromm machen.

Hugo von Hofmannsthal

Eine schwere Zeit ist wie ein dunkles Tor. Trittst du hindurch, trittst du gestärkt hervor.

Hugo von Hofmannsthal

Die Kunst zu enden – wer das kann, kann alles.

Hugo von Hofmannsthal

Die Zeit hat keine Zeit zu warten, sie will erlöst werden.

Hugo von Hofmannsthal

Lebt man beständig in einer Welt, die stumpf für die Sprache und durch das Wort kaum zu erschüttern ist, so gerät man um so mehr in Gefahr, durch Ausgesprochenes die Einzelnen zu verletzen und sich durch Reden der Verkennung auszusetzen.

Hugo von Hofmannsthal

Das geliebte Wesen ist immer der Docht in der Liebesflamme.

Hugo von Hofmannsthal

Die ahnende Jugend weiß die Welt mit Kräften erfüllt; aber es kommt ihr nicht bei, welche Rolle in der Welt die Schwäche in ihren verschiedenen Formen spielt.

Hugo von Hofmannsthal

Aber wahrhaftig, ich bin in keinem Augenblick mehr ein Mensch, als wenn ich mich mit hundertfacher Stärke leben fühle…

Hugo von Hofmannsthal

Im Tiefsten aber ist Einsicht und Beruhigung, und daran muß man sich halten.

Hugo von Hofmannsthal

Der gute Geschmack ist die Fähigkeit, fortwährend der Übertreibung entgegenzuwirken.

Hugo von Hofmannsthal

Wer im Verkehr mit Menschen die Manieren einhält, lebt von seinen Zinsen. Wer sich über sie hinwegsetzt, greift sein Kapital an.

Hugo von Hofmannsthal

Man muß der Natur darin nachstreben, daß sie keine Zwischenglieder, keine Nebensachen, kein Provisorium kennt, sondern jedes Ding als Hauptsache behandelt.

Hugo von Hofmannsthal

Selbstliebe und Selbsthaß sind die tiefsten von den irdischen produktiven Kräften.

Hugo von Hofmannsthal

Merkt auf, die Zeit ist sonderbar. Und sonderbare Kinder hat sie uns.

Hugo von Hofmannsthal

Man hat etwas weniger Freunde, als man annimmt, aber etwas mehr, als man kennt.

Hugo von Hofmannsthal

Wer hieß dich mich zerren, mich! in diese Welt hinein? Laß mich erfrieren, verhungern, versteinen in der meinigen!

Hugo von Hofmannsthal

Es ist ein entscheidender Unterschied, ob Menschen sich zu anderen als Zuschauer verhalten können, oder ob sie immer Mitleidende, Mitfreudige, Mitschuldige sind: diese sind die eigentlich Lebenden.

Hugo von Hofmannsthal

Fürchterlich ist diese Kunst! Ich spinn aus dem Leib mir den Faden, Und dieser Faden zugleich ist auch mein Weg durch die Luft.

Hugo von Hofmannsthal


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