Horaz Zitate
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Ich bemühe mich, mich kurz zu fassen, und werde unverständlich.
Fehler vermeidet der Tor und rennt in entgegengesetzte.
Frisch begonnen ist schon halb getan. Was zögerst du? Wage es auf der Stelle, weise zu sein.
Ein Scherz, ein lachendes Wort entscheidet über größte Dinge oft treffender und besser als Ernst und Schärfe.
Süß ist Unerfahrenen die Huldigung eines mächtigen Freundes.
Was einmal ausgesprochen ist, kann nicht wieder ungesagt werden.
Der Weisheit Beginn ist, ledig der Torheit sein.
Was schwächt die Zeit nicht ab, die verheerende!
Da gilt es zu feiern, recht lange zu schlafen und ganz ohne Tadel dann gemütlich beisammen die Sommernacht reizvoll zu verplaudern.
Gut gelebt hat, wer von Anfang bis Ende verborgen geblieben.
Halt Maß in allem, denn in allem gibt’s ein Mittel, dessen Linie das Wahre bezeichnet: dies- und jenseits wird gefehlt.
Allen Beifall gewinnt, wer das Nützliche unter das Angenehme mischt dadurch, dass er den Leser ebenso erfreut wie ermahnt.
Genieß die Gegenwart mit frohem Sinn, sorglos, was dir die Zukunft bringen werde. Doch nimm auch bittern Kelch mit Lächeln hin – vollkommen ist kein Glück auf dieser Erde.
Virtus post nummos. – Die Tugend (kommt) nach dem Geld.
Bewahre deine Seelenruhe auch den Widerwärtigkeiten des Alltags gegenüber
Hohen Beifall errang, wer Angenehmes mit dem Nützlichen verband.
Was würde aus der Menschheit, wenn man nicht von Zeit zu Zeit Heldengeister auftreten, um ihr einen neuen Schwung zu geben, ihr aufzuhelfen, sie zu erfrischen? Gerade durch diese Heroen wird das Leben der Sittlichkeit immer wieder neu geboren.
Deine Sache wird gefährdet, wenn das Nachbarhaus brennt.
Stets kommt er schnell zur Sache und zu den zentralen Dingen.
Die Liebe hat nun einmal dieses Übel, dass Krieg und Frieden immer wechseln.
Gott kann das Tiefste ins Höchste verwandeln, den Hochmütigen erniedrigen und aus Dunkel Licht machen.
Den Himmelsstrich, nicht ihr Innerstes wechseln, die das Meer überschiffen.
Glücklich in Gegenwart meide der Geist, sich um Künftiges zu sorgen. Mildere das Bittere gelassenen Lächelns: Nichts gibt’s, was wirklich in all seinen Teilen glücklich und vollkommen.
Wer den Zweck will, will auch die Mittel.
Glücklich der Mensch, glücklich er allein, der das Heute ganz besitzen kann, der, in sich ruhend, sagen kann: Morgen sei es noch so schlimm, ich hab heut gelebt.
Ab und zu kann es verlocken, die Wahrheit scherzend auszusprechen. Ridendo dicere verum.
Goldene Mitte. Aurea mediocritas.
Denen, die vieles verlangen, mangelt es an vielen.
Gesang vermindert dunkle Sorgen.
Man kann die Natur mit einer Forke vertreiben, aber sie kehrt immer wieder zurück.
Mit Schmerz erkauft, ist Wollust teures Gift.
Glücklich – die Besitzenden!
Nichts ist auf allen Seiten vollkommen.
Lächelnd die Wahrheit sagen. Ridentem dicere verum.
Nicht mehr bin ich, der ich war.
Es tut wohl, einmal über die Stränge zu schlagen!
Zwischen dem Werk, das du treibst, lies stets und befrage die Weisen, Wie du leichten Sinnes hinbringen mögest das Leben, Daß die Begierde dich nicht, die ewig bedürftige, quäle, Noch auch Furcht und Hoffnung auf wenig nützliche Dinge.
Ich habe keine Religion.
Wem, was er hat, nicht paßt, dem gehts wie sonst bei Schuhen; ist er dem Fuße zu weit, fällt er; und es drückt der enge.
Wohin voller Begeisterung, Bacchus, reißest du mich?
Schuld verschandelt auch Wohlgeborene.
Geringer als Gold ist Silber, geringer als die Tugenden das Gold.
Frisch gewagt ist halb gewonnen. Dimidium facti, qui coepit habet.
Der Neider magert ab, wenn sein Nächster im Fett sitzt.
Was meiner Herkunft abgeht, das ersetzt die eigene Leistung.
Das schlimmste an der Liebe ist, daß Krieg und Frieden ständig wechseln.
Der, der die Meere überfährt, wechselt zwar die Richtung, aber nicht die Art.
Weise ist, wer im Sparen genießt und im Genuß spart.
Dem wachsenden Gelde folgt die Sorge.
Wer nur begann, hat schon halb vollendet.