Horaz Zitate
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Adel, Tüchtigkeit et cetera ist ohne Mittel nicht die Bohne wert.
Greif diesen Tag, nimmer traue dem nächsten.
Wer über See fährt, wechselt den Horizont, nicht den Charakter.
Bäder, Wein und Liebe zerstören unsern Leib, und das Leben machen doch nur Bad, Wein und Weib.
Das Klima, nicht ihr Befinden ändern diejenigen, die übers Meer fahren.
Bedenke stets, dir im Unglück Gleichmut zu bewahren.
Wer ist ein Bied’rer? Wer an der Väter Beschluß, wer fest an Gesetz und Recht hält.
Allgemeinen Beifall erringt, wer das Nützliche mit dem Angenehmen mischt.
Glaube, daß jeder lichte Tag dein letzter ist. Omnem crede diem tibi diluxisse supremum.
In der Liebe gibt es zweierlei Übel: Krieg und Frieden.
Kurz sei dein Rat, wann immer du einen solchen gibst.
Wer nicht von Wenigem zu leben versteht, wird zeitlebens ein Sklave bleiben.
Dimidium facti, qui coepit, habet. Wer nur begann, der hat schon halb vollendet.
Das eroberte Griechenland eroberte den unkultivierten Sieger.
Malern und Dichtern war es stets erlaubt zu wagen, was immer beliebt.
Lebt getrost und setzet stets dem Unglück eine starke Brust entgegen.
Die Tugend liegt darin, das Laster zu fliehen, und von Dummheit frei zu sein, ist der Beginn der Weisheit.
Um eines Mächtigen Gunst zu buhlen, däucht den Unerfahrenen süß, gefährlich den Erfahrenen.
Die kurze Lebenszeit verbietet eine lange Hoffnung zu beginnen.
Wenn das Glas nicht sauber ist, verdirbt das, was du hineinschüttest.
Gedichte von Wassertrinkern können nicht gefallen und lange leben.
Inner- und außerhalb der Mauern wird gesündigt. Intra muros peccatur et extra.
Süß ist’s, zur rechten Zeit den Narr’n zu spielen.
Nur das Klima vertauscht, nicht den Sinn, wer über das Meer fährt.
Ich hasse den Pöbel und distanziere mich von ihm.
Was zeigt Trunkenheit nicht an? Sie deckt Verborgenes auf.
Man mag die Natur mit der Hacke vertreiben, dennoch wird sie zurückkehren.
Ein Bogen trifft nicht immer, wohin er zielt.
Kürze begehr ich, Und ich verirr in das Dunkel.
Der Reisende verändert nur den Himmel über sich – nie die Seele.
Brot mit Salz wird einen knurrenden Magen gut beruhigen.
O Nachahmer, sklavisches Gezücht!
Der Tod ist die äußerste Grenze alles Irdischen.
Wenn dumme Menschen einen Fehler vermeiden wollen, dann begehen sie den entgegengesetzten. Dum vitant stulti vitia in contraria currunt.
Der wahrheitsliebende Bachus legt das umhüllende Herz bloß.
Ein jeder (so gebeut ihm die Natur) schreckt seinen Feind mit dem, worin er stark ist.
Verzeihe selbst, wenn du Verzeihung brauchst.
Da wir noch sprechen, ist schon entflohen die neidische Zeit: Greife den Tag, nimmer traue dem nächsten.
Auf alle harrt ein und dieselbe Nacht. Omnes una manet nox.
Ein Habgieriger leidet immer Mangel.
Gedichte von Wassertrinkern sind in der Regel schlecht und geraten schnell in Vergessenheit.
Laß von Gefahr umdrängt, dich unerschrocken und standhaft sehn, doch bei zu gutem Wind versäume nicht, die aufgeblähten Segel aus kluger Vorsicht einzuziehen!
Haltet andächtiges Schweigen. Favete linguis.
Helden lebten schon vor Agamemnon in großer Zahl. Vixere fortes ante Agamemnona multi.
Man darf nicht alles wissen.
Die Tugend der Eltern ist eine kostbare Mitgift.
Ernte heute und vertraue so wenig als möglich auf morgen.
Nichts hat das Leben ohne große Mühe den Sterblichen gewährt.
Das ist die eherne Schutzwehr, rein im Gewissen zu sein, vor keiner Schuld zu erbleichen.
Warum entfliehst du deine Wohnstadt und ziehst in kältere oder wärmere Länder? Ach, du entfliehst dir selber nie. Was Sorgen zerstreut, ist Weisheit und Ruhe, nicht die schöne Aussicht nach Hügeln und Meeren.