Horaz Zitate
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Phantasie ist die Kunst, aus Fehlern zu lernen, die man noch machen wird.
Frei von Fehlern war nimmer ein Sterblicher; Besserer Mann ist, auf dem die minderen lasten.
Der lebt als Herr und Meister des eigenen Ich, und heiter, der allabendlich sagen kann: Ich habe gelebt.
Wende oft den Griffel. Saepe stilum vertas.
Wenn das Herz nicht Untertan ist, herrscht es.
Nutze den Tag und verlaß dich möglichst wenig auf den folgenden. Carpe diem quam minimum credula potero.
Aus einem vollen Beutel ist gut Geld zählen. Suave est ex magno tollere acervo.
Sei du der Dinge Herr, nicht Knecht.
Entfloh’nes Wort kennt kein Zurück.
Was verbietet es, lachend die Wahrheit zu sagen?
Wie sich häufet das Gold, folget die Sorge nach.
Die Gewohnheit ist ein Tyrann.
Die nackte Wahrheit.
Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen.
Was morgen annaht, meide vorauszuspähn: und welchen Tag auch gönnet das Los, empfang‘ ihn als Gewinn.
Ist eines Mannes Geschäft nicht für ihn geeignet, ist es manchmal wie mit einem Schuh – ist er ihm zu groß, wird er ihn zu Fall bringen; ist er ihm zu klein, wird er sich wundscheuern.
Dem Trockenen macht Gott alles schwerer.
Wisse deine Laune zu beherrschen, denn wenn sie nicht gehorcht, befiehlt sie.
Denke daran, in schwierigen Lagen den Gleichmut zu bewahren.
Wage es, weise zu sein! Fang an! Wer die Stunde des rechten Lebens hinausschiebt, gleicht nur einem Bauern, der darauf wartet, daß der Fluß versiegt, bevor er ihn überquert.
Was suchen wir andere Länder unter anderer Sonne? Entkommt, wer sein Land hinter sich läßt, sich selber?
Weit offene Ohren vergessen leicht, was ihnen anvertraut wurde.
Frohgemut nimm was die Sekunde schenkt und – weg mit dem Ernste!
Hager härmt sich der Neid bei fettrer Habe des andern.
So geringfügig ist, was niederdrückt und erhebet den, der dürstet nach Lob.
Wenn wir fehlerfrei wären, würden wir nicht soviel Vergnügen daran finden, Fehler an anderen festzustellen.
Ein Freund – die Hälfte meiner Seele.
Die Tugend kommt nach den Talern.
Das Leben gab den Sterblichen nichts ohne große Arbeit.
Werden edle Geburt und verdienstvolle Taten nicht zu Wohlstand vereint, sind sie so nutzlos wie Seetang.
Laß dich doch von der unreifen Traube nicht verlocken! Bald kommt der Herbst, der dir die jetzt noch bleiche in der Farbe des Purpurs zuführen wird.
So viele Köpfe, so viele Ansichten.
Pocht doch der bleichende Tod nicht säumiger als an Armer Obdach an Königsburg?
Da die Zeit kurz ist, begrenze deine lange Hoffnung!
Willst Du Deine Hörer zu Tränen rühren, weine sie selber zuerst
Denn nichts Vollkommenes gibt es auf Erden.
Den Ersten im Staat zu gefallen ist schon ehrenwert.
Kraft ohne Weisheit stürzt durch die eigene Wucht.
Nichts bewundern ist die ganze Kunst, die ich weiß, den Menschen glücklich zu machen und zu erhalten.
Überlege oft, was du über jemanden sagst und wem du es sagst.
Wäget wohl vorher, was eure Schultern vermögen oder nicht, eh ihr die Last zu tragen übernehmet.
Nutze den Tag, dem Später traue auf’s wenigste!
Wie mit den Lachenden lacht, so weint mit den Weinenden gerne jegliches Menschengesicht.
Oft werden wir unter dem Scheine des Rechten getäuscht.
Doch lächelnd die Wahrheit sagen, was hindert daran.
Niemand, wer dir gleiche Billigkeit für seine Launen zutraut, wird die deinen tadeln.
Was sich einer versagt, soviel mehr schenken ihm die Götter.
Lange vor den Hellenen war – ein Weibchen der Gegenstand und Zunder wilder Fehden.
Der Eltern Tugend ist große Mitgift.
Die Jahre rauben uns während ihres Ablaufs ein Glück nach dem anderen.