Honoré de Balzac Zitate
seite 8
Wahres Mitgefühl verbindet.
Ein verfehlter Beruf verfolgt uns durch das ganze Leben.
Die Männer, die nach deinem Gelde trachten, sind noch weit zahlreicher als diejenigen, die nach deiner Frau trachten.
Das Verlangen entspringt ebensooft aus der Schwierigkeit wie aus der Leichtigkeit des Sieges. Alle menschlichen Leidenschaften entstehen oder bestehen durch eine dieser beiden Tatsachen, die sich ins Reich der Liebe teilen.
Deine Frau ist schlauer als alle Deutschen zusammen und ebenso wollüstig wie die Italiener.
Briefe haben schon ebensoviel geheimes wie öffentliches Unglück verschuldet.
Liebende wissen nichts von Schamhaftigkeit.
Wenn edle Gefühle übertrieben werden, wirken sie ähnlich wie die größten Laster.
Wer von Macht spricht, spricht von Gewalt.
Es gibt zweierlei Geschichte: die offizielle, verlogene Geschichte, die man lehrt, die Geschichte ad usum delphini, dann die geheime Geschichte, die die wirklichen Zusammenhänge der Geschehnisse berichtet, eine schmachvolle Geschichte.
Alles, was man macht, muß man gut machen, selbst eine Narrheit.
Eines der wichtigsten Gesetze guten Benehmens ist das fast gänzliche Verschweigen der eigenen Leistung.
Für die gemeine Masse ist Geist dasselbe wie Narrheit.
Die Zeitung kann sich das abscheulichste Verbrechen erlauben, niemand glaubt sich davon persönlich beschmutzt.
Mangel an Geschmack ist eine der Sünden, die unfehlbar mit der Frömmelei verbunden sind.
Die Revolution hatte keine Polizei, sie brauchte keine. Das damals allgemein übliche Spionieren nannte sich Bürgertugend.
Der Staatshaushalt gleicht nicht einem Geldschrank, sondern einer Bewässerungsanlage: je mehr Wasser sie aufnimmt, und wieder ausströmt, um so schöner gedeiht das bewässerte Land.
Eine Frau, die von Herzen aus sehr glücklich ist, geht nicht mehr in Gesellschaft.
Die schlurrenden Pantoffeln der Witwe waren ausdrucksstark wie Gesichter. Ihre Miene glich einem ersten Frosttag im Herbst.
Die Bekehrung der Menschen und Dinge zur Bigotterie ist ein unerklärliches Geheimnis, aber sie ist Tatsache… Unter Bigotten fühlt man sich beengt, hier lacht man nicht, hier herrscht Steifheit und Pedanterie in allem…
Die Frau ist für ihren Mann das, was er aus ihr gemacht hat.
Bei den Leuten, die nichts haben, ist immer alles in Ordnung.
Die Frauen wollen alle, dass man sich mit allein mit ihnen beschäftigt. Das ist der Grund, warum die meisten Frauen gerade die Dummköpfe lieben.
Die meisten Ehemänner benehmen sich wie ein Orang-Utan, der Geige zu spielen versucht.
Geliebt und verstanden werden ist das größte Glück.
An Ideen fehlt es nicht, aber an Männern, sie auszuführen!
Es gibt gewisse Bekanntschaften, von denen man auf der Stelle genug hat.
Die Tapferkeit mancher Leute ist nur ein Rechnen mit der Furchtsamkeit des Gegners.
Genieße froh alle Freuden, selbst die, die die Eitelkeit verschafft.
So gut auch ein Ehemann sei, bis zu Vollkommenheit bringt er es schwerlich.
Aber, wenn wir aufrichtig sein wollen: Bringt denn die Emanzipation der jungen Mädchen wirklich so viele Gefahren mit sich?
Die Leidenschaft hat unendlich viele Abstufungen.
Dort zu vernünfteln, wo es zu fühlen gilt, ist eine Eigenart schwungloser Seelen.
Erfahrung ist eine so schöne Sache, daß man sie nicht teuer genug kaufen kann.
Jugend ist eher naschhaft als lüstern.
Der Haß nährt sich, wie die Liebe, von den belanglosesten Dingen, alles ist ihm recht.
Oft gelangt das dümmste Wesen unter dem Einfluß der Leidenschaft zur höchsten Beredsamkeit, wenn nicht der Sprache, so doch des Geistes, und scheint sich in einer leuchtenden Sphäre zu bewegen.
Wir können lieben, ohne glücklich zu sein; wir können glücklich sein, ohne zu lieben, aber lieben und glücklich sein – die beiden so großen menschlichen Genüsse zu verbinden, dazu bedarf es eines Wunders.
„Ein Mann muß Charakter haben!“ Wie vieler Frauen Unglück verschuldet diese rauhe Auffassung.
Die Sauce ist der Triumph des Geschmacks in der Kochkunst.
Übergroße Vertrauensseligkeit untergräbt die Achtung, Banalität bringt Verachtung ein, Übereifer gibt uns der Ausbeutung preis.
Die Menschen, die Zukunft in sich tragen, werden niemals von ihrer Familie verstanden.
Die Behauptung, ein Mann könne nicht immer dieselbe Frau lieben, ist so unsinnig wie die Behauptung, ein Geigenspieler brauche für dasselbe Musikstück mehrere Violinen.
Es kommt stets ein Augenblick, da die Völker und die Frauen, sogar die dümmsten, merken, daß man ihre Unschuld mißbraucht.
Alle Frauen sind furchtsam. Und es ist ein Glück, daß sie es sind; denn wer möchte sich sonst mit ihnen einlassen.
Einige Physiologen meinen, wenn sich das Gehirn des Menschen entwickelt, müsse sein Herz zusammenschrumpfen. Das ist ein Irrtum.
Stets kommt eine Altersstufe, auf der das Leben nichts weiter ist, als eine in einem gewissen Lieblingsmilieu ausgeübte Gewohnheit.
Eine Frau, die einen Liebhaber hat, wird sehr nachsichtig.
Solange wir mit einer untätigen, schlafenden Frau zu tun hatten, war nichts leichter, als die Netze zu flechten, in denen wir sie gefangen hielten; aber sobald die erwacht und sich wehrt, gerät alles in Verwirrung.
Die Philosophen haben die Bemerkung gemacht, daß die Gewohnheiten der Jugend im Greisenalter mit großer Stärke wiederkehren.