Hildegard von Bingen Zitate
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Wir müssen auf die Stimme unserer Seele hören, wenn wir gesunden wollen!
Du hast vor allen anderen deiner Geschöpfe dem Menschen hohe und bewundernswerte Würde verliehen.
Drei Pfade hat der Mensch in sich, in denen sich sein Leben tätigt: die Seele, den Leib und die Sinne.
Das Hören ist der Ursprung der vernünftigen Seele, und die Vernunft spricht mit dem Klang, und der Klang ist gleichsam Denken, und das Wort ist gleichsam Werk.
Gott hat bei der Bildung des Menschen seine verborgenen Geheimnisse in ihn verschlüsselt, da der Mensch im Wissen, im Denken und im Wirken zum Gleichbild Gottes gemacht wurde.
Der Mensch muß sich aber hüten, durch zu viel Arbeit seinen Leib zu töten.
Wisse die Wege, erkenne deinen eigenen Weg durch die Welt und hin zu Gott.
Preis sei euch, heilige Engel, Hüter der Völker, deren Gebilde in eurem Antlitz sich spiegelt, Erzengel euch, die ihr die Seelen der Heiligen traget empor.
In der Herabkunft des Wortes Gottes hat uns alle mütterliche Liebe umarmt.
Ergreife den Schild des Glaubens und halte Gottes schöne, strahlende Gerechtigkeit in deinem Herzen liebend umfangen.
Die Gräslein können den Acker nicht begreifen, aus dem sie sprießen.
Wenn die Geizhälse nicht das kriegen, was sie wollen, fallen sie in eine Traurigkeit, aus der sie sich nicht leicht erheben können.
Der Mensch ist von Natur aus gut.
Es gibt einen Gott, der dich erschaffen hat, aber auch erlöst.
Der Atem ist der lebendige Hauch der Seele, weil sie ihn trägt und sein Schwingvermögen ist, und zwar jedesmal, wenn der Mensch den Atem in sich einziehen und wieder ausströmen läßt, um so leben zu können.
Wie gewöhnliche Speisen durch den Geschmack der Gewürze in besser schmeckende verwandelt werden (…), so wird durch das Feuer des Heiligen Geistes die gewöhnliche Natur des Menschen in eine bessere (…) umgewandelt.
Und so erhebt sich aus Seufzen und Tränen die grünende Lebenskraft der Reue.
So hält die Seele ihren Leib voller Liebe, wie es auch zwischen Mann und Frau sein soll, die das Band der Liebe unzertrennlich zusammenhält.
Der Weltenball wird von Feuer, Wind und Luft in Bewegung gehalten, und jedwede Kreatur ist in ihm geborgen.
Wenn die Gedanken eines Menschen weder leichtfertig noch leichtsinnig sind, wenn sie weder halsstarrig noch dumm, sondern vielmehr harmonisch sind, dann schenken sie ihm körperliche Ruhe und tiefe Einsichten.
Gottes Thron ist ja seine Ewigkeit, in der er allein sitzt, und alle Lebewesen sind gleichsam Funken der Strahlung seines Glanzes, die Ihm wie die Strahlen der Sonne entströmen.
O Fleisch und ihr meine Glieder, in denen ich Wohnung fand, wie freue ich mich von Herzen, daß ich euch gesandt ward; denn wo immer ihr mit mir übereinstimmt, da sendet ihr mich zurück zur eigenen Belohnung.
Gott hat ja den Menschen so geschaffen, daß er leuchtende Werke vollbringen kann, die im Himmel strahlen.
Wenn der Sohn Gottes nicht am Kreuze gelitten hätte, würde es diese Finsternis keinesfalls zulassen, daß der Mensch zur himmlischen Herrlichkeit gelangt.
In der Musik hat Gott den Menschen die Erinnerung an das verlorenen Paradies hinterlassen.
Gott kann nicht durchsucht und durchsiebt werden nach Menschenart, weil in Gott nichts ist, was nicht Gott ist.
Die Liebe ist ein nie verlöschendes Feuer.
Jedwede Kreatur hat einen Urtrieb nach liebender Umarmung.
Wenn das Bewußtsein der menschlichen Seele nichts Unangenehmes und nichts Böses im Menschen spürt, öffnet sich auch das Herz dieses Menschen der Freude, so wie sich die Blumen der Sonnenwärme öffnen.
So fliegt der Mensch mit den beiden Flügeln der Vernunft, nämlich der Erkenntnis des Guten und der Erkenntnis des Bösen. Die Erkenntnis des Bösen dient dem Guten, das Gute wird durch die Erkenntnis des Bösen geschärft und geleitet, und so wird der Mensch weise durch die Erkenntnis.
Als Gott Adam erschuf, empfand Adam im Schlaf ein starkes Gefühl der Liebe, als ihn Gott einschlafen ließ. Und Gott schuf für die Liebe des Mann eine Gestalt, und so ist die Frau die Liebe des Mannes.
Wie groß ist die Torheit in dem Menschen, der nicht sich selbst bessert. O Mensch, warum schläfst du und hast an den guten Werken, die vor Gott wie eine Symphonie erklingen, keinen Geschmack?
Solange Körper und Seele miteinander zu leben haben, tragen sie einen gewaltigen Konflikt miteinander aus, da die Seele leidet, wo immer das Fleisch an Sünden ergötzt wird.
Des Menschen Heimat ist Gott, und dem Geheimnis von Gottes Liebe verdankt er seine Entstehung. Der Mensch ist ein Bild Gottes und ein Partner aller Kreaturen der Welt. So war es Gottes Plan von Anfang an.
Von den guten Werken wird die Seele wie von einem Königsmantel umhüllt, von den schlechten aber verdunkelt, wie auch die Erde von Wassern durchströmt wird.
Alle himmlische Harmonie ist ein Spiegel der Göttlichkeit, und der Mensch ist ein Spiegel aller Wunder Gottes.
Hat der Mensch die Heiterkeit seines Gemütes wiedererlangt, dann kehren auch die Gefäße in ihren gesunden Zustand zurück.
In all diesen Dingen sei du die gute Erde.
Wenn die Seele etwas spürt, was für sie und ihren Leib ungünstig ist, zieht sie das Herz, die Leber und die Gefäße zusammen. So bildet sich in der Herzgegend gleichsam ein Nebel und hüllt das Herz in Dunkel, und so wird der Mensch traurig.
Der Wein heilt und erfreut den Menschen mit seiner wohltuenden Wärme und großen Kraft.
Hüte dich, so zu tun, als stamme das Gute – im Geiste oder im Werk – von dir. Schreibe es vielmehr Gott zu, von dem alle Kräfte ausgehen wie die Funken vom Feuer.
Du führst meinen Geist ins Weite, wehest Weisheit ins Leben und mit der Weisheit die Freude.
Halte deinen Tempel mit Umsicht in Ordnung, damit jene Grünheit, in der du Gott mit Liebe empfängst, nicht Schaden nehme, weil Gott deine Seele sehr lieb hat.
Als Gott dem Menschen ins Angesicht schaute, gefiel er Ihm sehr gut. Gott hat alle Dinge der Welt so eingerichtet, daß eins auf das andere Rücksicht nehme.
Wie das Feuer die Flamme in sich trägt, so ist es für die Kräfte des vernunftbegabten Menschen notwendig, ein Werk vor sich zu haben.
In aller Kreatur, nämlich in den Reptilien, Vögeln, Fischen, in den Pflanzen und Fruchtbäumen liegen gewisse geheime Mysterien Gottes verborgen, die weder der Mensch noch irgendeine andere Kreatur weiß noch fühlt.
Durch das Hören des Ohres wird das Innere des Menschen erschüttert.
Der Mensch, der Gutes wirkt, gleicht einem Obstgarten, der von den Früchten guter Werke voll ist.
Gott hält Suche nach dir, weil er von jeher darauf bedacht ist, das verirrte Schaf zurückzuführen.
Wer nicht glauben will, ist tot.