Hermann Stehr Zitate

Hermann Stehr Zitate

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Der Gestorbene ist nur in ein lichteres Zimmer getreten.

Hermann Stehr

Der Umweg übers Reden ist die gebräuchlichste und sicherste Art Schweigsamkeit, mit der Menschen sich vor andern verbergen.

Hermann Stehr

Nur durch Selbstachtung kommt man zur neidlosen Anerkennung fremder Größe.

Hermann Stehr

Besteht die Liebe ihrem Wesen nach nicht in der schrankenlosen Bereitwilligkeit, den Zustand des andern zum eigenen zu machen?

Hermann Stehr

Laß uns alle Tage in jener Tiefe unseres Wesens wohnen, wo wir von dir nicht geschieden sind, wo Worte nicht sind, noch Gedanken, noch Ziel, sondern Erfüllung. Dort laß uns zu Hause sein, wo wir waren vor unserm irdischen Anfang, und wo wir sein werden nach unserm irdischen Ende in Ewigkeit.

Hermann Stehr

Während ich lebe, lebe ich zugleich hier und wie hinter fernen Hügeln.

Hermann Stehr

In des Menschen Leben kommt nie etwas Neues, sondern nur neue Formen tauchen auf, soviel sich auch ereignen mag.

Hermann Stehr

Laßt es euch nur inwendig gut gehen, so läuft das Auswendige von selber gut hinten nach.

Hermann Stehr

Im Tiefsten darf kein Mensch jemand anderem gehören als Gott allein.

Hermann Stehr

Ein jeder von uns ist immer nur der Laut der Schritte eines Größeren, der nach uns kommt.

Hermann Stehr

Nur wer den Mut hat, alle Tage ein anderer zu sein, bleibt immer derselbe.

Hermann Stehr

Die Hand, mit der du einem andere wehe tust, verwundet dich am meisten.

Hermann Stehr

Wer durch Dornengestrüpp hat gehen müssen, lernt, wie Dornen verwunden, und tut die an ihm hängengebliebenen ab, damit sie anderen nicht schaden.

Hermann Stehr

Der Zorn ist die Stärke der Dummen und Schwachen. Der große, gewaltige Mann ist milde.

Hermann Stehr

Niemand sollte anders über sich sprechen, als durch sein Werk und seinen Tod. Denn wie ein Mensch stirbt, das beweist die Art seines Wesens noch restloser und eindeutiger als sein Werk.

Hermann Stehr

Wer in seinem Herzen daheim ist, dem erscheinen alle Orte der Erde gleich gut.

Hermann Stehr

Opfer, die nicht schmerzen, sind keine Opfer.

Hermann Stehr

Wenn ich das nicht immer in mir wüßte, daß jeder Tod, auch der früheste, eine Vollendung ist, so würde ich wohl heut und alle Tage mein Haupt aus Gram auf den Tisch schlagen und weinen.

Hermann Stehr

Das Brot der Heimat nimmt kein Ende, und die davon essen, bekommen goldene Herzen voll Fröhlichkeit und Güte.

Hermann Stehr

Ich hab ein Recht, und mir hat’s Gott gegeben, und dieses Recht verteid’g‘ ich durch mein Leben. Wenn tausend dumpf sich mir entgegenstellen, so wird mein Strom mir immer höher schwellen.

Hermann Stehr

Unsere eigenen Fehler sind der Grund, warum andere uns Schaden zufügen können. Denn wo keine Tür ist, da ist auch kein Eingang.

Hermann Stehr

Das Leben der Seele reicht weiter als in Siriusfernen. Daher die vielen Widersprüche ihrer Ethik mit den Gesetzen der Natur auf der Erde, diesem kleinen Winkel des Alls

Hermann Stehr

Wenn die Glocke des äußeren Schicksals klingt, wissen die meisten Menschen schon nicht mehr, daß und wann sie sie geläutet haben.

Hermann Stehr

Komisch, wie die frühe Jugend und das spätere Menschenalter sich gleichen. Beiden siedet das Wasser in der hohlen Hand. Aber wir Weisen lassen es nicht überlaufen. Das ist der einzige Unterschied.

Hermann Stehr

Auf irgendeine Weise sind alle Menschen Krüppel.

Hermann Stehr

Seid gütig miteinander, denn lieblose Menschen wandern auch im Frieden immer durch Trümmer.

Hermann Stehr

Die Menschenseele ist ein Bild, mit welchem Gott sich selbst betrachtet.

Hermann Stehr

Nie gleicht ein Mensch dem andern, niemals gleicht ein Kind seinen Eltern. Niemand ist verantwortlich für das Leben, wie es wird, als der Mensch selbst.

Hermann Stehr

Ewig müssen wir Menschen einsam bleiben, einsam wie Hügel und Berge, die nur in der Tiefe ihrer Gesteinswurzeln, wo sie noch nicht Hügel und Berge sind, übereinstimmen.

Hermann Stehr

Du bist in jedem Augenblick der Wanderer, der über den eigenen Weg zu entscheiden hat.

Hermann Stehr

Ist der Tod eines Menschen immer schmerzvoll? Ist er nicht oft sinnfällig schon ein unaussprechliches Glück? Alle Dinge sind durch uns selbst verschieden. Und wie du den Tod erkennst, so wirst du ihn tragen.

Hermann Stehr

Jeder Mensch ist ein neues Gottes-, Welt- und Menschengericht.

Hermann Stehr

Es ist eine schlimme Gunst des Schicksals, die erste Liebe des unentwickelten Herzens erfüllt zu sehen.

Hermann Stehr

Wenn ich meinen Wagen recht ziehe, so geschieht es, daß alle Menschen sich fortbewegen.

Hermann Stehr

Mit dem Menschen ist es wie mit dem Baum: er wächst von innen her und verdorrt auch so.

Hermann Stehr

Jedes Kind ist ein unbekannter Erdteil, nie ganz zu entdecken, in dem man sich nur mit Liebe zurechtfinden kann.

Hermann Stehr

Der abgrundtiefe Strom, den die Menschen am Ende ihres Lebens Tod und während des Daseins auf der Erde Schlaf nennen, hat keinen Anfang und kein Ende.

Hermann Stehr

Du kannst dem Gott entrinnen nicht, der in dir deinen Weg bereitet.

Hermann Stehr

Oft geht über alternden Frauen mit reiner Vergangenheit ein Wunder auf, bis sie zuletzt im hohen Greisenalter ganz von ihm durchleuchtet und verklärt werden: Der Glanz und der Schimmer ihrer längst entschwundenen Jugend blüht wieder aus ihnen.

Hermann Stehr

Ich bin gerade so tief in andern als in mir.

Hermann Stehr

Immer wenn die Menschen von dem Ahnen ihrer seelischen Grenzenlosigkeit berührt werden, bemächtigt sich ihrer Heiterkeit und Zuversicht.

Hermann Stehr

Mit reiner Hand greif‘ jeden Tag und sorge nicht, was werden mag; denn geigst du edel jeden Ton, so klingt das Lied von selber schon!

Hermann Stehr

Seid stolz dem Bösen gegenüber und demütig im Guten, standhaft in der Erfüllung des Rechten und furchtsam vor dem Antlitz der Gerechtigkeit.

Hermann Stehr

Lüge, von Hunderten wiederholt, wird nicht Wahrheit.

Hermann Stehr

Die Rachsucht ist die Gerechtigkeit der Gemeinen.

Hermann Stehr

Der Mittler zwischen Gott und Mensch ist ein reines Herz.

Hermann Stehr

Die klugen Menschen denken mit dem Geist, die Weisen mit der Seele.

Hermann Stehr

Es geschieht nicht alles wegen mir. Es tanzen keine Gestirne, es rauschen keine Bäume wegen mir. Ich muß mich selber ins Leben einfügen, selber den Weg suchen. Wie ich mich selber in das Leben vertiefe, so wird es sich mir weiten.

Hermann Stehr

[So ist es eine] Tatsache, daß die Liebe in der Sehnsucht nach Erfüllungen besteht, die unserem Wesen versagt sind.

Hermann Stehr

Ohne Seele wäre die Welt ein Haufen Kehricht.

Hermann Stehr


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