Henrik Ibsen Zitate
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Leben heißt hinunterschweben (Wehe, wer verwegen rennt!) Trocknen Fußes auf dem Strom, Der im fernen Weltmeer mündet.
Nun weiß ich, das Leben ist mehr als ein Jagen Nach glänzenden Gütern, nach festlichen Tagen. Ich fühle, wie bitter der Mensch verzagt, Der seiner Seele Seligkeit wagt.
Der Staat ist der Fluch des Individuums.
Das Wort ist wie im Meer ein Pfad, doch eine tiefe Wegspur hinterläßt die Tat.
Die meisten Leute sterben, ohne je gelebt zu haben. Zum Glück bemerken sie es nicht.
Habt ihr nie an die himmlischen Kräfte geglaubt, an eine starke, verborgene Macht, die die Schicksale der Menschen aneinanderknüpfte?
Das Einzige, was ich an der Freiheit liebe, ist der Kampf um sie; aus dem Besitz mache ich mir nichts.
Denken ist des Menschen bestes Teil. Was auf’s Papier kommt, taugt nicht viel.
Die Aufgabe eines Dichters besteht ja hauptsächlich darin, zu sehen, nicht zu reflektieren.
Es klingt so kalt und spitz und stechend: Pflicht – Pflicht.
Weltverbesserer gibt es genug, aber einen Nagel richtig einschlagen können die wenigsten.
Das ist das Verdammte an den kleinen Verhältnissen, daß sie die Seelen klein machen.
Das Leben, das hat Erneuerung in sich.
Eine große Sünde, die unverzeihlichste, ist, wenn du in einem Menschen die Liebe tötest.
Ich glaube fast, ich sehne mich nach – Schmerz.
Der gefährlichste Feind der Wahrheit und Freiheit bei uns – das ist die kompakte Majorität.
Welcher Berg von Schuld erhebt sich über dem kleinen Worte Leben!
Es ist heilsam, sich mitunter in die Nachtseiten des Daseins zu vertiefen.
Es ist eine Befreiung, zu wissen, daß wirklich doch noch etwas freiwillig Mutiges in der Welt geschehen kann. Etwas, worauf ein Glanz unwillkürlicher Schönheit fällt.
Die fruchtbarste aller Gelegenheiten ist die Not.
Vergiß nicht, lieber Björnson, eine Begabung ist kein Recht, sie ist eine Pflicht.
Es gibt Menschen, die gehen auf Grund, wenn sie nur ein paar Schrotkörner abkriegen, und kommen dann nie wieder hoch.
Wer Gott schaut, stirbt.
Es ist hart, seine Geburt mit dem Leben zu büßen.
Wie lang das Streiten währen wird? Es währt bis ans Lebensende.
Ehe ich’s vergesse, Herr Werle Junior, – gebrauchen Sie doch nicht das Fremdwort Ideale. Wir haben ja das gute nationale Wort: Lügen.
Nicht nur das, was wir von Vater und Mutter geerbt haben, geht in uns um. Es sind alle erdenklichen alten, toten Ansichten und allerhand alter, toter Glaube und so weiter. Es lebt nicht in uns; aber es sitzt uns trotzdem im Blut, und wir können es nicht los werden.
Trübt den Sinn die Trauer, Fremd ist ihm die Freude; Traf den Sänger Sorge, Tönt sein Lied vom Leide.
Kann ein Mann einem andern das Von-Gott-berufen-sein nehmen?
Preußen ist ein Staat von Duckmäusern, und Duckmäuser sind die besten Soldaten
Wenn man ein recht kräftiges, von Gesundheit strotzendes Gewissen hätte, dann getraute man sich zu tun, was man am liebsten möchte.
Es ist die Freude, welche die Seelen adelt! Glaubst nicht auch der Schmerz, der große Schmerz? Ja, wenn man über ihn fortkommt.
Hilf‘ ist unnütz für den Mann, der selbst nicht will, was er nicht kann.
Die zum Denken erforderliche Zucht, die dazu gehört, um Irrtümer zu begreifen, besitzt die Mehrheit des lesenden Publikums nur unvollständig.
Um dazuzukommen, Heimstätten für andere zu bauen, muß ich verzichten für alle Zeiten, selber ein Heim zu haben.
Alle Entwicklung ist bis jetzt nichts weiter gewesen als ein Taumeln von einem Irrtum in den anderen.
Es ist unzulässig, daß Wissenschaftler Tiere zu Tode quälen. Laßt die Ärzte mit Journalisten und Politikern experimentieren!
Die Jugend, sehn Sie, das ist die Vergeltung.