Helmut Schmidt Zitate
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Wenn wir die D-Mark noch hätten, wäre unser Export zusammengebrochen.
Ich bin Kanzler der Deutschen, nicht Kanzler der Schwulen.
Macht ist notwendig. Sie kann ein Übel sein, deshalb bedarf sie der Kontrolle.
Auch wenn ich mich noch so ärgere über die SPD – wählen tu ich sie doch.
Heutzutage ist das wichtigste zu lernen, wie man andere Völker versteht. Und zwar nicht nur deren Musik, sondern auch ihre Philosophie, ihre Haltung, ihr Verhalten. Nur dann können sich die Nationen untereinander verstehen.
Erst im Laufe des Lebens habe ich gelernt, dass man seinen Mitarbeiter bisweilen loben muss.
Nicht alle Reformen kosten Geld, und nicht alles, was Geld kostet, ist deshalb schon eine Reform.
Die politische Elite ist schwächer geworden. Schuld ist das Fernsehen. Die Farbe des Hemdes ist wichtiger als die Aussage.
Das Fernsehen verleitet die Politiker, sich selber so simpel darzustellen, wie es dem Fernsehzuschauer gemäß ist. Es verdirbt die Politiker, die das inzwischen schon gelernt haben.
Die Demokratie lebt vom Kompromiss. Wer keine Kompromisse machen kann, ist für die Demokratie nicht zu gebrauchen.
Bei uns ist jeder zu gebrauchen, und sei es als abschreckendes Beispiel.
Ich teile die Menschheit in drei Kategorien: normale Menschen, die irgendwann in ihrer Jugend mal Äpfel geklaut haben, die zweite hat eine kleine kriminelle Ader und die dritte besteht aus Investmentbankern.
Der Mann hat sich nicht unter Kontrolle. Und deshalb darf er erst recht keine Kontrolle über unseren Staat bekommen!
Ein echter Held ist nur ein Besoffener oder ein Idiot.
Der Kanzler ist nichts anderes als der leitende Angestellte einer großen Firma, in diesem Falle des Staates.
Jeder Politiker sieht auf die Dauer so aus, wie er ist.
Ohne Tapferkeit werden Sie mit dem Leben nicht fertig. Jemand, der damit Schwierigkeiten hat, muss noch erwachsen werden. Manche werden das nie.
Der Kanzler ist kein Volkserzieher.
Nichts ist wichtiger als Seelsorge für Menschen in Not. Für mich ist nichts unwichtiger als Theologie.
Wollen wir denn auch noch Weltmeister im Jammern werden?
Den heutigen Politikern kann man nicht vorwerfen, dass sie es leichter haben. Aber ihre Politik ist durchschnittlich.
Journalisten: Wegelagerer und Indiskretins.
Musik hören, zum Beispiel Glenn Gould. Und zwar nicht Beethoven, sondern Bach.
Eine Reduzierung des Menschen auf das Großökonomische ist verboten.
Man kann sich nicht an den Tisch setzen, wenn man seine Trümpfe schon vorher wegwirft.
In dieser Republik gibt es an so vielen Plätzen Rauchverbote. Ihr glaubt doch wohl nicht, dass ich mich darum schere.
Alle Religionen entstammen dem Bedürfnis des Menschen nach Orientierung an einer höheren Wahrheit.
Keine Begeisterung sollte größer sein als die nüchterne Leidenschaft zur praktischen Vernunft.
Wenn ich von 780 Euro im Monat leben müsste, hieße das Einschränkung. Vielleicht würde ich dann meine Zigaretten selbst drehen.
Es gibt Zeiten, da ist die Bewahrung des Erreichten das Maximum des Erreichbaren.
Wir können nicht mehr Ausländer verdauen, das gibt Mord und Totschlag.
Das ist kein real existierender Sozialismus; das ist ein real vegetierender Sozialismus.
Je mehr direkte Entscheidungen durch das ganze Volk, um so unregierbarer das Land!
Einen Krieg zu führen, der das eigene Volk auslöschen kann, ist sinnloses Heldentum.
Unternehmer wird man nicht in fünfzig oder fünfhundert Wochen. Um Unternehmer zu werden, braucht es eine Nacht, neun Monate und vierzig bis fünfzig Jahre Erfahrung.
Ich halte es für einen Irrtum zu glauben, weil der Bundestag nicht über Kunst redet, seien die Abgeordneten Banausen.
Es gibt Irrtümer, es gibt Fälschungen und es gibt Strauß-Reden.
Globalisierung bedeutet nicht, dass alle anderen Menschen nach der westlichen Facon seelig werden müssen.
Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe.
Wenn die Menschen ökonomisch unzufrieden sind, wählen sie sich eine andere Regierung.
Willen braucht man und Zigaretten.
Politiker und Journalisten teilen das traurige Schicksal, dass sie oft heute schon über Dinge reden, die sie erst morgen ganz verstehen.
Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.
Großes wird auf Gipfeltreffen nicht bewegt, aber Schlimmeres verhindert.
Für mich ist die Wahl Gerhard Schröders ein Unglück. Denn bisher war ich der einzige Altbundeskanzler, jetzt gibt es einen zweiten – Helmut Kohl.
Die neue Währung wird ganz erstklassig funktionieren und in kurzer Zeit in der Wirtschaft dasselbe Gewicht haben wie der amerikanische Dollar.
Ich möchte das Wort Inflation nicht in den Mund nehmen. Unter Inflation verstehe ich, wenn Zigaretten vier Mark kosten.
Einstweilen haben beide meine Begeisterung nicht ausgelöst.