Heinrich Vierordt Zitate

Heinrich Vierordt Zitate

O Kinderlehrer, seid sorgliche Hüter Anvertrauter Himmelskrongüter, Daß kein Mehltau fall‘ auf Kindergemüter!

Heinrich Vierordt

Wie füllst du die Pausen vornehmer Migräne? Da bin ich Wohltätigkeitshyäne!

Heinrich Vierordt

Immer die alte Leier: Ihr Deutschen seid halt Vereinsmeier! Wenn ihr nur Vereine gründen könnt, Dann seid ihr in eurem Element!

Heinrich Vierordt

Keine engherzigeren Philister, ach, als „Männer vom Fach“!

Heinrich Vierordt

Einmal hat es ein Engel gewagt Und den Deutschen die Wahrheit gesagt: Daß Literaturgeschichtsschreiberei Geringer als Dichterschaffen sei!

Heinrich Vierordt

Meist grollen die Menschen, ob’s Hirn auch braust, In der Tasche mit der geballten Faust.

Heinrich Vierordt

Nicht zu viel an Büchern kleben! Selber, selber, selber erleben!

Heinrich Vierordt

Mein Grundsatz ist bei jeglichem Verein: Ich trete nur noch aus und nirgends ein!

Heinrich Vierordt

Der Kenner führt scharfe Kritik im Schilde, Doch der Könner der Kunst ist immer milde.

Heinrich Vierordt

Mit der Phrase vom „Volke der Dichter und Denker“ Geht mir zum Henker! Wenn einer dichtet, wenn einer denkt, Keiner ihm einen Groschen schenkt.

Heinrich Vierordt

Nicht nur Titanen Schwenken die Banner, rauschen mit Fahnen; Jedes Titänchen Hißt gern sein Fähnchen.

Heinrich Vierordt

Im Literarischen Verein sind mir Am liebsten die Wurstbrötchen und das Bier!

Heinrich Vierordt

Benzinstankgiftig, geldprotzengrob Durchrasselt die Gassen der Auto-Mob.

Heinrich Vierordt

O Trost für Verkannte mit bittern Gefühlen, Daß langsam mahlen des Herrgotts Mühlen!

Heinrich Vierordt

Auch an deinen Rivalen Sollst du glänzend finden die Sonnenstrahlen!

Heinrich Vierordt

Und magst in der Prosa den Herrgott du flieh’n – In der Dichtung kommst du nicht aus ohne ihn!

Heinrich Vierordt

Zeitungslos Liebe Zeitung, sei bescheiden, Welch ein Schicksal mußt du leiden: Heute beherrschst du die Welt komplett, Morgen verstoßen sie dich aufs Klosett.

Heinrich Vierordt

Nur nicht alles erklären wollen, man muß auch blind verehren wollen.

Heinrich Vierordt

Die Nacktheit bewundert im Bild ihr nur, Doch haßt ihr sie kräftig in der Natur!

Heinrich Vierordt

Laßt das Belächeln, laßt mir’s sein, Der edlen Sprache Hollands fein! Holländisch ist ein keuscher Schrein Aus Edelstein und Elfenbein – Wär‘ euer Deutsch nur auch so rein!

Heinrich Vierordt

Pfründen hat jeder gerne zum Beißen, Aber Pfründner will keiner gern heißen.

Heinrich Vierordt

Der eine ist ein Genie, Dem’s aus den Augen blitzt, Der ander‘ ein Vieh, Bei dem alles nichts nützt!

Heinrich Vierordt

Was helfen dem Vernünftigen Feldzüge Wider die ungeheure Weltlüge?

Heinrich Vierordt

Laßt die Grammatik, ihr Lehrer, und weist Auf den Geist der Klassiker, auf den Geist!

Heinrich Vierordt

Ich könnte dir Flöhe setzen ins Ohr Wie andere Schmeichler, die dich betören; Ich halte dir treulich den Spiegel vor – Du aber magst nimmer die Wahrheit hören.

Heinrich Vierordt

Einem Menschen, der kleinlich eitel, Funkelt keine Krone vom Scheitel.

Heinrich Vierordt

Alles kräht: Humanität! Phrasengeklingel. Für boshafte Schlingel, Für Helden vom Messer Sind Prügel besser.

Heinrich Vierordt

Wer Wahrheiten spricht, sticht immer, mein Bester, In entsetzliche Wespen- und Hornissennester.

Heinrich Vierordt

„Bücher, von denen man spricht“, Die lies um Gottes willen nicht! Das Publikum will gestern wie heut, Daß man ihm Sand in die Augen streut.

Heinrich Vierordt

Wie unvornehm dies Pressieren, Lernt Bedächtigkeit von den Tieren!

Heinrich Vierordt

Kennt ihr das Universalarkanum (-geheimmittel)? – Lavat manus manum. (Eine Hand wäscht die andere).

Heinrich Vierordt

Von parler, parlare stammt: Parlament – Schwatzkasten man’s darum verteutschen könnt‘!

Heinrich Vierordt

Das schönste Los des Sterblichen ist unbedingt, Daß ihn so bald schon die Vergessenheit verschlingt.

Heinrich Vierordt

O Gott, wenn wir keine Bauen mehr hätten, Die am Hergebrachten zäh hängen wie Kletten, Wir rasten noch schneller im Automobile Zu irgendeinem höllischen Ziele!

Heinrich Vierordt

Vom Schulkörper schwatzt ihr zwar stets in Programmen – Doch niemals von der Schulseele in Flammen!

Heinrich Vierordt

Der jüngste Stümper in Farb‘ und Ton Heißt am zweiten Tage „Meister“ schon!

Heinrich Vierordt

Über den „Laienverstand“ Schrei’n die Gelehrten Schimpf und Schand‘, Und trotzdem ist er wie weltbekannt, Meist der gesunde Menschenverstand.

Heinrich Vierordt

Aufs Feld geh, parfümierter Christ, Nimm eine Prise voll Ackermist, Flugs fühlst dich wieder dem Erdenland, Der kräftigen Scholle stammverwandt!

Heinrich Vierordt

Das hat auf der Schulbank mich manchmal verbittert, Daß man halbtot uns mit Lessing gefüttert; Aber vom hohen, herrlichen Herder Piepsten kein Wörtlein die Jugendzeitmörder.

Heinrich Vierordt

Um Gottes willen, Nichts als Brillen, Kaum schnauft man nach Deutschland hinein – Das kommt vom vielen Griechisch und Latein!

Heinrich Vierordt

Nimm mir nicht übel, Freund, mein Sprüchlein offen! Wer sich betroffen fühlt – der ist getroffen.

Heinrich Vierordt

Nur magisch Dunkel allerenden Schafft göttlichen Schimmer, gestaltet Legenden.

Heinrich Vierordt

Der Mensch seufzt unter Joch und Frohn, Am schwersten unter der Tradition.

Heinrich Vierordt

Mit Brillen war Goethe nie ausgesöhnt – Heute hätt‘ er sich daran gewöhnt.

Heinrich Vierordt

Lebst du in Wüsten, dringt zu dir hoch Der dümmste Klatsch durchs Schlüsselloch. Das läßt sich keiner der Edeln rauben: Von seinem Nachbarn das schlechtste zu glauben.

Heinrich Vierordt

Das ist an Konzerten der höchste Genuß, Daß man sie nicht alle sich anhören muß.

Heinrich Vierordt

„Ah, frische Luft…!“ „Schnell, atme sie ein! Vielleicht muß sie morgen schon steuerbar sein.“

Heinrich Vierordt


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