Heiner Müller Zitate
Die Leute verlangen von der Kunst immer Trost.
Mein Traum wäre gewesen, daß man sich Zeit lässt für diese Vereinigung und sie allmählich angeht.
Die Grenzöffnung am 9. November 1989 kam zu früh, das war ja ein Betriebsunfall.
Theater wurzelt immer in einer vergangenen Gesellschaftsformation; es ist also eher feudalistisch als bürgerlich.
Ein x-beliebiger Schauspieler zeigt mit dem Finger zum Mond und sagt: Da ist der Mond! – Mühe kann die Entfernung zum Mond spielen.
Der Sozialismus hat erst dann eine Chance, wenn den Arbeitern die Hummersuppe zu den Ohren rauskommt.
Sollte Geschichte stattfinden, wird Berlin der Anfang sein.
Drama schreibt sich besser vor dem Hintergrund von Diktatur als von Demokratie, wie auch immer die beschaffen ist.
Ich achte Erich Honecker immer noch. Sein Problem ist wirklich eine Tragödie der Inkompetenz und der Unfähigkeit, Realität aufzunehmen. Ich finde es lächerlich, ihn jetzt zum Verbrecher zu machen.
Kunst hat nichts mit Moral zu tun.
Hoffnung ist nur ein Mangel an Information.
Es wird keine Politik ohne Theologie auskommen.
Und die Funktion von Kunst besteht für mich darin, die Wirklichkeit unmöglich zu machen.
Man hält mich immer für einen Menschen, der unmittelbar an Politik interessiert ist. Das ist Unsinn.
Vielleicht ist die Nachkriegsperiode vorbei, aber jetzt beginnt wieder mindestens eine Vorkriegsperiode.
Sozialismus hat es bisher doch nur in unseren Köpfen gegeben, nicht als System.
Die erste deutsche Revolution von unten.