Hans Much Zitate
In der Unendlichkeitsanlage des Strebens zeigt sich die Anlage auf ein unendliches Gut.
Den Weg, den man nicht mehr so recht unter seinen Füßen fühlt, pflastert man gern mit guten Vorsätzen.
Auch das scheinbar Beste auf der Welt wird zum Satan, wenn es nicht dient.
Die Religionsgeschichte des Abendlandes ist fast ausschließlich die Geschichte religiöser Empörungen.
Im Jenseits liegt der Schwerpunkt des Seins. Doch wir sollten nicht ins Jenseits flüchten, sondern das Diesseits in das Jenseits flechten.
Am klarsten ist der Mensch oft in der größten Not.
Was am leichtesten zu verstehen ist, ist am schwersten zu tun.
Ich liebe dich, heißt: Ich wünsche dich so schön, wie ich mich selber wünsche.
Ich denke von deiner Kraft zu hoch, als daß ich ihr eine leichte Aufgabe anvertraute.
Dem wahren Wesen nahezukommen, ist die schwerste aller Aufgaben, ebenso wie es die höchste ist.
Wer in seinem Herzen andere von ihrer Schuld freispricht, dem ist, als habe er eine Bürde abgeworfen und fühlt sich leicht und frei.
Erst in der Not zu beten ist nicht recht. Im Glück betet! Beten soll Danken sein und Gelübde.
Feldherrenruhm hat für die Menschheitsgeschichte die geringste Bedeutung.
Mit jedem Freunde mehr entsteht ein neuer Feind.
Laßt uns ferne sein, auf daß wir uns nahekommen! Ferne heißt innigste Verbundenheit mit dem ewigen Gesetz. Ferne heißt Liebe.
Wer vorgibt, um der Religion willen Krieg zu führen, hat keine Religion.
Willst du deinen Freund behalten, nimm ihm nicht die Freiheit.
Nicht Freundschaft, sondern Fremdschaft ist gut. Wo du zu Hause bist, wird dir schließlich alles fremd und abgenützt; wo du fremd bist, bleibt dir alles neu und lockt deine Fragen. Die Nähe ist Unheil, die Ferne Heil.
Wo die Sinne herrschen, schweigt der Sinn.
Es gibt nur eines, sich zu bewahren in den Fluten des menschlichen Getriebes, nur eines: sich bewähren.
Ist nicht jeder wahre Wandel Wandlung?
An jedem Eingang steht die Ehrfurcht.
Habe den letzten Mut, farblos zu sehen, wo unsere Sehnsucht Farben malt.
Mit eignem Fuße gehen, heißt, dem ewigen Sinn die eig’ne Fassung geben.
Will man Kunst verstehen, muß man zu den tiefsten Quellen des Menschentums steigen, denn wahre Kunst ist nächst dem vollendeten sittlichen Wandel die höchste Äußerung Gottes in uns.
Jeder Ehrliche muß statt des bequemen Weges der Satzung den steinigen der Auseinandersetzung gehen.