Günter Ogger Zitate
Die Wahrheit ans Licht zu bringen ist teuer und mit Risiken verbunden.
Die Gratwanderung entwickelt sich zur vorherrschenden Fortbewegungsart, und je höher man aufsteigt, desto unwirtlicher wird das Gelände.
Deutsche Wirtschaftslenker nehmen auch den größten Schwachsinn für bare Münze, sofern er nur in elitärem Buisness-Englisch über den Atlantik schwappt.
Manager wollen mehr als gewöhnliche Menschen bewundert und gelobt werden.
Deutschland leidet unter der Verschweizerung, an durch zuviel Wohlstand verursachter mentaler Vergreisung.
Man muss nicht nur Beute machen, sondern sie auch behalten.
In der modernen Wirtschaftsordnung sind die Ängstlichen und Anständigen unter sich, wenn es ums Zahlen geht.
Die Firmen suchen Junge Leute mit dem Wissen von Nobelpreisträgern und der Geduld von Mutter Theresa, aber gebraucht werden vor allem nützliche Idioten.
Immaterielles steht nicht mehr im Angebot, der Schein bestimmt das Sein.
Wer an die Macht will, muss lügen und betrügen bis zuletzt.
Der wohlfeile Ruf nach Moral und Anstand verhallt ungehört, solange es sich lohnt, unanständig zu sein.
Solidarität war gestern, heute kämpft jeder gegen jeden.
Eine Gesellschaft, in der jeder jeden zu betrügen und korrumpieren versucht, hat wenig Chancen im Wettbewerb der Nationen, die vielleicht technisch rückständiger, dafür moralisch integerer sind.
Für die Mitarbeiter in den Betrieben ergibt sich das Problem, wie sie mit den seelischen Krüppeln in den Führungsetagen zurecht kommen sollen.
Absolut verboten aber sind im Haifischblecken der Führungskräfte menschliche Gefühle wie Trauer, Melancholie oder gar Selbstzweifel.
Solange die Automarke den sozialen Status bestimmt und das Bankkonto den Seelenfrieden garantiert, gehört Schummeln wohl zur Grundausstattung.
Bosse sind ängstliche, auf sozialen Erfolg bedachte Opportunisten, die nur das tun, was ihnen selbst am meisten nützt. Sie verfügen in der Mehrheit weder über originelle Gedanken, noch über unternehmerische Visionen und schon gar nicht über Verantwortungsbewusstsein der Gesellschaft gegenüber.
Man darf fast alles sein in dieser Gesellschaft: angeberisch und ausländerfeindlich, draufgängerisch und dreist, lästig und langweilig – nur arm sein ist verboten.
Wettbewerb ist anstrengend und daher ungesund. Er stört Büroschlaf und Kontemplation beim Forschen, Entwickeln und Produzieren.
Die Bindung an Äußerlichkeiten verschärft den Neid; wer nicht in sich selber ruht, macht sich abhängig von der gesellschaftlichen Macht der Surrogate.
Politik und Journalismus sind Teile eines Systems geworden, das vor allem sich selbst in Gang hält.
In der Neidgesellschaft ist jeder des anderen Feind, und der Drang nach Vorwärtskommen schaltet nach und nach die Warnlampen aus. Wieso Rücksicht nehmen, was kümmert mich das Ganze, wenn ich mir einen Vorteil verschaffen kann?