Gottlieb Konrad Pfeffel Zitate
Ein heitrer Geist, ein froher Sinn – sie sind der Menschheit beste Gabe, – und wird die Weisheit früh die Gutsverwalterin, so reicht der Vorrat bis zum Grabe.
Die Menschen und die Pyramiden sind nicht gemacht, um auf dem Kopf zu stehen.
Du legst die Bibel aus, Agap. Ganz wohl. Nur laß dich nicht bewegen, So meine Fabeln auszulegen, Sonst schneid‘ ich dir die Ohren ab.
Oft ist die Heiligkeit, Womit sich kleine Seelen blähen, Blos Mangel an Gelegenheit, Die Fehler Andrer zu begehen.
Wer sich erhebt Muß stets in Sorgen schweben, Nur der kann glücklich leben, Der im Verborgnen lebt.
Das Warten soll mich nicht verdrießen.
So lenkt ein Irrwisch unsre Schritte, Und erst in unsers Lebens Mitte Steckt die Vernunft ihr Lämpchen an.
Weinend grüßt du das Erdenrund, Lächelnd küsset dich der Freunde Mund; Lebe so, daß einst du beim Erblassen Lächelnd mögest weinende Freunde lassen!
Doch das Verdienst lebt, fern vom Lärme, Verscheucht, und gleichsam auf der Flucht; Nur der entdeckt es, der es sucht.
Ihr Kinder, lernet jetzt genug, Ihr lernt nichts mehr in alten Tagen.
Ein Barde ward gekrönt. Die Ehre, Sprach die Gans, verdankst du mir. Was wärest du, wenn ich nicht wäre? Du schriebst; die Feder gab ich dir.
Am Grabe Alinens sprach zum trauenden Geleite Der Leichenredner viel vom Wiedersehn: Beim Heimgang sprach ihr Mann zum Pastor: Scherz beiseite, Wird meine Frau denn auferstehn?
Womit, o Lais, meine Wonne, Vergleich‘ ich Dich? sprach Selamir. Ei, sprach der Spötter, mit der Sonne, Denn alles wärmet sich an ihr.
List gegen List fällt oft den schlauesten Feind; Doch mehr als sie nützt uns ein treuer Freund.
Lernt sterben, sprach im Hospital Ein Mönch zu einem kranken Greise. Was lernen? rief der graue Weise: Man kann es gleich beim erstenmal.
Wer sich der Spielsucht überläßt, Ist seiner Ruhe Feind und der Gesellschaft Pest.
Was für die junge Braut der Kranz Und für das Kirchenlicht der Kragen, Das ist auch noch in unsern Tagen Dem Eichhorn und dem Fuchs der Schwanz.
Oheim und Nichte Ich liebe Dich, mein Kind, so liebt kein Mensch auf Erden, Willst du mein Weibchen sein? sprach Oheim Hulferich Zur Nichte Klelia. Die Nichte neigte sich, Ich mag, versetzte sie, nicht meine Tante werden.
Wer ist ein freier Mann? Der, dem nur eigner Wille Und keines Zwingherrn Grille Gesetze geben kann; Der ist ein freier Mann.
Wer jedes Freund sein will, ist niemands Freund.
Lust und Schmerz sind gleich den Schalen einer Waage, hier nie getrennt, und dieser neigt das Herz in seine rechte Lage, wenn es zu hoch im Glücke steigt.
Ralf, dem sein Weib ganz mörderisch durch ihr Gekreisch die Ohren plagte, sah ein Sirenenbild und sagte: Mir wär es lieber oben Fisch.
Die ganze Weisheit junger Toren ist keinen Tag Erfahrung wert.
Gott grüß Euch, Alter! – Schmeckt das Pfeifchen?
Nur Weise kann Erfahrung lehren, Die Narren macht sie niemals klug.
Die ernste Strafe schlich der Sünde nach: sie wollte ihr Schwert schon zieh’n, da trat die Reue vor sie hin, die Strafe wich; eh‘ mag die Sünde frei entflieh’n, sprach sie, als daß mein Schwert die Reue treffen sollte.
Gruß und Gegengruß Zu einem Bauernweib, das eine Fahrt mit Futter Auf ihren Langohr lud, sprach in vertrautem Ton Der junge Schloßkaplan: Wie geht’s, Frau Eselmutter? Ganz wohl, versetzte sie, mein Sohn!
Hüte dich vor Schwärmerey Und suche kein Geschöpf hienieden, Das frey von allen Mängeln sey.
Wer nützt, ist mehr, als wer ergötzet.
Der Witzling Wie ein Rentier läuft Sulpiz Hinterm Witze her. Aber immer läuft der Witz Schneller noch als er.