Gjergj Perluca Zitate
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Jeder schwelende Konflikt zerfrißt die Fundamente der Demokratie, solange er nicht akut wird.
Christen sind verpflichtet, zu vergeben, aber nicht, naiv oder sogar dumm zu sein. Vergebung ist freiwilliger Verzicht auf ein Recht; die Vergebung einer unwürdigen Tat aber eine unverzeihliche Sünde.
Die großartigsten Ideen sind diejenigen, die zu jeder Zeit aktuelle Faszination ausüben.
Juristische Tricksereien sind subversive Elemente gegen die Gerechtigkeit und folglich gegen Freiheit und Demokratie.
Wenn in einem Land die besten und kultiviersten Menschen die Gefangenen der Verhältnisse sind, erlebt dieses Land die extreme Krise, sogar ein Unheil.
Nachgeben um des Friedens willen und Verharmlosung destruktiven Verhaltens und von Provokationen vergrößert die Dilemmata stetig und bringt den Krieg näher.
Ignorantia non est argumentum – Unwissenheit enthält keinen Beweisgrund, keine wahre Aussage, die Argumentation ermöglicht, folglich ist Unwissenheit kein Argument.
Sturheit: Extremer Mangel an Flexibilität, weil das Wesentliche der Sache nicht richtig verstanden worden ist
Wenn beim Gesprächspartner kein Gespür für Nuancen und Doppeldeutigkeiten existiert, verlässt die Diskussion das Gebiet der seriösen und fruchtbaren Kommunikation.
Es wäre relevant, entscheiden zu können, auf welche Kämpfe man verzichten könnte. Aber das ist eine Kunst und Wissenschaft, die nicht gelehrt werden kann.
Politiker, die Maßstäbe setzen und deswegen ihre politische Karriere aufs Spiel setzen, sind oft Propheten, die dazu beitragen, die Demokratie zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.
Auch der schmerzlichste Verzicht auf die Wahrheit ist ein unentschuldbarer Akt, weil es Schändung der menschlichen Würde ist.
Inkompetenz ist auch Willkür, weil fehlendes Wissen eine objektive Abwägung zur gerechten Beurteilung unmöglich macht.
Bei Debatten ersetzen Menschen mit einem Defizit an rationalem Denken dieses oft mit Zynismus, stumpfer Ironie oder Wichtigtuerei.
Inkompetente Leute können mangels Kompetenz ihre Inkompetenz nicht erkennen; das ist nicht nur ihre persönliche Tragik, sondern oft auch eine große Belastung für die Gesellschaft.
Für jede Gesellschaft es ist lebenswichtig, dass das eherne Gesetz der Elitenbildung über egalitäre Ideale obsiegt. Die Eliten sind nicht alles, aber ohne sie wird alles nichts.
Freiheit enthält auch die Erlösung durch Erinnerung.
Keiner kann mit seinem Schicksal verhandeln, wohl aber es zu seinem Gönner machen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse, welche die Schule vermittelt, veralten nicht, wohl aber die Schule an sich. Sie muss stetig erneuert werden.
Politik funktioniert nicht selten als religiöser Fanatismus, der heuchlerische Frömmigkeit und Devotion fördert, Gottlose dagegen verwünscht, obwohl diese gute und eigentlich gottgefällige Werke geleistet haben.
Eine ungefestigte und unzufriedene Gesellschaft unter schwacher Politik ist besonders in schweren ökonomischen Krisen anfällig für verlockende Versprechungen machthungriger Demagogen. Bis schließlich die Realität hereinbricht: Diktatur.
Bei der Lösung lebenswichtiger Herausforderungen löst Inkompetenz ein Desaster aus.
Urteile und Verhalten, die grobe Menschenrechtsverletzungen darstellen, aber nicht als Verstösse gegen Gesetzlichkeit gelten, bezeugen, dass die Justiz nicht total von Inhumanität befreit worden ist.
Richter, die keinen Opfermut für ihr Berufsethos aufbringen, glauben nicht an Menschlichkeit.
Auch die gröbsten Gotteslästerungen von Häretikern haben die Inquisitoren gar nicht empört, wenn sie dazu beigetragen haben, ihre unbeschränkte Macht zu konsolidieren. So funktioneren die Diktaturen.
Versuche, die Macht um jeden Preis zu erlangen und zu behalten, fördern verbrecherische Triebe, produzieren Mörder und brutalisieren die Gesellschaft.
Ohne Kompetenz, Intuition und Mut kann es hingebungsvolles Engagement nicht geben. Der starke Wille allein genügt nicht dazu.
Es gefährdet die Demokratie, wenn die Bürger nicht aktiv an ihr teilnehmen oder sich von der Diskussion über ihre allfälligen Konflikte fernhalten.
Die Willkür ist Gewalt, weil sie die menschliche Würde absichtlich tief verletzt.
Eine multikulturelle Gesellschaft besteht aus Gruppen von Menschen, die sich durch das unterscheiden, worauf sie leicht vertrauen und was sie aus inneren Anfechtungen leicht machen können.
Es ist etwas vom Bittersten, den Triumph des Ungerechten zu erleben.
Für die Wahrheit gibt es kein Ablaufdatum, wohl aber oft für ihre Relevanz.
Demokratische Macht muss auch Macht für diejenigen bedeuten, die ihrer Regierung mit Nachdruck die bitteren Wahrheiten sagen.
Menschenrechte bleiben Fiktion, wenn es Machthabern und Bevollmächtigten der Justiz an Integrität fehlt.
Kompromisse brauchen integre Partner.
Sachlichkeit ist gegen Bewunderung, Ehrfurcht, Neid und Hass nicht immun.
Der Mensch ist nicht selten Geisel seiner Kultur.
Demokratie und Freiheit müssen ihre Beziehungen so verdichten und institutionell absichern, dass Meinungs- und Redefreiheit Triebkraft der Gesellschaft werden können.
Wer seine geistigen Qualitäten und moralischen Werte hervorhebt, um seine Argumentation zu stützen, ist kein Angeber.
Die Menschheit kann nicht ohne Illusionen auskommen, weil diese die versteckte Dimension der großartigen Kraft von Utopien darstellen.
Völker, die Helden brauchen, sind nicht glücklich; doch tief unglücklich sind jene, die Helden brauchen, aber keine haben.
Um einen gesunden Kompromiss schließen zu können, braucht man einen guten Verstand, Mut und Friedensbereitschaft, und zwischen denen gibt es keine Hierarchie.
Macht deckt die Charaktereigenschaften des Menschen auf, und die unbeschränkte Macht seine Unmenschlichkeit.
Auch wenn ein Staat rechtsstaatlich perfekt funktioniert, ist es noch kein demokratischer, wenn in ihm nicht zusammenwachsen kann, was zusammengehört.
Es kann keine erfolgreichen Verhandlungen ohne Empathie geben, die auffälligste und bedeutendste Dimension von Verantwortlichkeit.
Oft wird betont, dass die Menschenrechte unveräußerliche Rechte seien. Alle jene Rechte sind geltendes Gesetz, und Verzicht auf sie bedeutet, den Menschen und die Gesellschaft zu ruinieren.
Die Macht ist die geheimnisvollste Materie, weil sie den Überlebensinstinkt des Menschen erweckt und auf rätselvolle Weise manipuliert.
Wenn das Problem der kultivierten Kommunikation nicht stetig akut bleibt, verliert die Demokratie ihre Chancen.
Jede Diktatur versucht zu erreichen, dass die Denkweise attraktiv und erstrebenswert wird, die dem Menschen die kritische Perspektive auf die Wirklichkeit verstellt.
Verachtung geistiger Qualitäten und moralischer Werte ist eine der gröbsten Verletzungen von Menschenwürde.