Gilles Peress Zitate
Arbeite! Das ist es.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts waren 90 Prozent der Kriegsopfer Soldaten, 10 Prozent Zivilisten, heute ist das Verhältnis umgekehrt. Diese Tatsache zu verneinen, halte ich für moralisch verwerflich.
Ich muss immer zuerst genau wissen, wo die Schnittstelle zwischen realer und fiktionaler Wahrnehmung liegt, was in meinem Kopf passiert und was ich sehe, dann kann ich auf beiden Seiten der Kamera stehen.
Eine sorgfältige Prüfung aller Umstände senkt das prozentuale Risiko.
Zuweilen untergräbt die Arbeit meine Ehrfurcht vor der Menschheit.
Im Vergleich zu anderen sind meine Fotos weniger schön, sie sind diffuser und legen das Chaos einer Situation offen.
Ich muss begreifen. Ich muss hingehen und für mich selber sehen.
Ich weiß, dass Adrenalin süchtig macht, wie jedes Suchtmittel ist es mit höchster Vorsicht zu behandeln.
Ich wuchs in dem Glauben auf, alle Menschen seien per se gut. Ruanda trübte diese Sichtweise. Damals begann ich zu glauben, 90 Prozent der Menschen seien bösartig. Gerettet haben mich die 10 Prozent, die Gutes und Schönes tun. Ohne sie wäre ich in eine tiefe Depression gesunken.
Krieg ist nie total Krieg, genau wie Friede nie total Friede ist.
Interessante Arbeit passiert im Niemandsland zwischen Journalismus, Kunst und Film. Meine Arbeit darf sich zudem nie um mich oder meine Person drehen, ich nehme mich nicht sehr ernst.
Ich reflektiere Geschichte, weil wir sie nicht ignorieren können, sie wird uns immer einholen.
Frage: Wovor haben Sie Angst? Antwort: Vor meiner eigenen Dummheit.
Herausragende Errungenschaften benötigen viel Zeit und werden nie von einer, sondern mehreren Personen realisiert.
Kriegsfotografie ist ein ernsthaftes Unterfangen, es darf dabei nie um dich gehen, sondern nur um Dinge, die wichtiger sind als du.
Es ist aber armselig, wenn aus Gründen politischer Korrektheit der Inhalt die Form stets überragt und das, was an der Wand hängt, nichts bedeutet und fad ist.
Wichtige Arbeit entsteht am Scheideweg zwischen innerer und äußerer Welt.