Georg Wilhelm Friedrich Hegel Zitate
seite 3
Die Weltgeschichte geht von Osten nach Westen, denn Europa ist schlechthin das Ende der Weltgeschichte, Asien der Anfang.
Bildung nennen wir eben den in der Wirklichkeit angewandten Begriff, insofern er nicht rein in seiner Abstraktion erscheint, sondern in Einheit mit dem mannigfaltigen Inhalt alles Vorstellens.
Jede Philosophie ist zu ihrer wahren Zeit erschienen. Es kann kein Individuum über seine Zeit hinaus; seine Zeit enthält das Prinzip seines Geistes.
Partei ergreifen ist: ein besonderes Interesse haben, eine einseitige Sache vertreten.
In unserer reflektionsreichen und räsonnierenden Zeit muß einer es noch nicht weit gebracht haben, der nicht für alles, auch für das Schlechteste und Verkehrteste, einen guten Grund anzugeben weiß. Alles, was in der Welt verdorben worden ist, das ist aus guten Gründen verdorben worden.
Man muß seinen Freunden so wenig als möglich beschwerlich fallen.
Die Idee ist das Absolute, und alles Wirkliche ist nur Realisierung der Idee.
Begriff: das Ganze der Bestimmungen.
Glücklich ist derjenige, welcher sein Dasein seinem besonderen Charakter, Wollen und Willkür angemessen hat und so in seinem Dasein sich selbst genießt.
Das Urteilen ist das Beziehen eines Einzelnen auf den Begriff.
Das Recht ist zuerst das unmittelbare Dasein, welches sich die Freiheit auf unmittelbare Weise gibt.
Die Pädagogik ist die Kunst, die Menschen sittlich zu machen: sie betrachtet den Menschen als natürlich, und zeigt den Weg ihn wiederzugebären, seine erste Natur zu einer zweiten geistigen umzuwandeln, so daß dieses Geistige in ihm zur Gewohnheit wird.
Der Staat an und für sich ist das sittlichste Ganze, die Verwirklichung der Freiheit; und es ist absoluter Zweck der Vernunft, das die Freiheit wirklich sei.
Im Recht ist der Inhalt die persönliche Freiheit.
Empedokles war Wundermann und Zauberer.
Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt.
Daß die Philosophie nur eine ist und nur eine sein kann, beruht darauf, daß die Vernunft nur eine ist.
Leidenschaftliche Liebe und Ehe ist zweierlei.
Das eigentliche Urteilen über einen Gegenstand ist das Vergleichen seiner Natur oder wahren Allgemeinheit mit seiner Einzelheit oder mit der Beschaffenheit seines Daseins; das Ver-gleichen dessen, was er ist, mit dem, was er sein soll.
Der Geist schläft. Man muss ihn wecken.
Alle großen weltgeschichtlichen Vorgänge ereignen sich zweimal: Das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce!
Die Ungeduld verlangt das Unmögliche, nämlich die Erreichung des Ziels ohne die Mittel.
Wenn man über sich nachdenkt, sich erinnert usf., dann zieht man den Reichtum hervor, der an sich in einem ist.
Der Gegenstand ist dem Wesen nach dasselbe, was die Bewegung ist, sie die Entfaltung und Unterscheidung der Momente, er das Zusammengefaßtsein derselben.
Gesunder Menschenverstand: die Denkweise einer Zeit, in der alle Vorurteile dieser Zeit enthalten sind: die Denkbestimmungen regieren ihn, ohne daß er ein Bewußtsein darüber hat.
Werden, Entwicklung, Entfaltung ist das allgemeine Gesetz der menschlichen Dinge, wie das der Natur.
Der Staat ist die Wirklichkeit des substantiellen Willens.
Das Wahre ist das Ganze.
Solange die Sonne am Firmamente steht und die Planeten um sie herumkreisen, war das nicht gesehen worden, daß der Mensch sich auf den Kopf, das ist, auf den Gedanken stellt und die Wirklichkeit nach diesem erbaut.
Was wäre denn sonst der Mühe wert, es zu begreifen, wenn Gott unbegreiflich wäre?
Reflektieren überhaupt ist das Fortgehen zu mehreren Bestimmungen eines Gegenstandes und das dadurch zustande kommende Zusammenfassen derselben in einer Einheit.
Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.
Die Person muß sich eine äußere Sphäre ihrer Freiheit geben, um als Idee zu sein.
Die Zeichen des Geistes sind bei ihnen [den alten Ägyptern] noch in der Unmittelbarkeit; so haben sie sich durch Hieroglyphen, durch Bauwerke und Skulpturen ausgesprochen, d. h. ihr Geist war ihnen selbst ein Rätsel.
Das Mittelmaß bleibt und regiert am Ende der Welt.
Wo auf der einen Seite derselbe [Luxus] sich auf seiner Höhe befindet, da ist auch die Not und Verworfenheit auf der anderen Seite ebensogroß, und der Zynismus wird dann durch den Gegensatz der Verfeinerung hervorgebracht.
Der Mensch wird nicht frei geboren, er wird geboren, um frei zu werden.
Das Volk, insofern mit diesem Worte ein besonderer Teil der Mitglieder eines Staats bezeichnet ist, drückt den Teil aus, der nicht weiß, was er will.
Die Jurisprudenz ist das Subsumieren des Besonderen unter das Allgemeine, das Zusammenschließen derselben.
Wem ich vertraue, dessen Gewißheit seiner selbst, ist mir die Gewißheit meiner selbst.
Die Weltgeschichte ist nicht der Boden des Glücks. Die Perioden des Glücks sind leere Blätter in ihr; denn sie sind die Perioden der Zusammenstimmung, des fehlenden Gegensatzes.
In der Liebe findet sich das Leben selbst.
Nur aus diesem Irrtum geht die Wahrheit hervor und hierin liegt die Versöhnung mit dem Irrtum und mit der Endlichkeit.
Alles Gute, Große, Schöne der Menschheit nimmt seinen Ursprung unzweifelhaft aus mütterlichem Einfluß.
Im Wein liegt Wahrheit – und mit der stößt man überall an.
Alle Bildung fängt mit dem Gegenteil dessen an, was man jetzt als akademische Freiheit preist, mit dem Gehorsam, mit der Unterordnung, mit der Zucht, mit der Dienstbarkeit.
Die Tätigkeit des Scheidens ist die Kraft und Arbeit des Verstandes, der verwundersamsten und größten oder vielmehr der absoluten Macht.
Ein Hauptmoment in der Erziehung ist die Zucht, welche den Sinn hat, den Eigenwillen des Kindes zu brechen, damit das bloß Sinnliche und Natürliche ausgereudet werde.
Das „Du sollst!“ setzt ein „Du kannst!“ voraus. Der Mensch soll das Sittengesetz erfüllen. Um es aber zu erfüllen, muß er frei sein. Soll es also Sittlichkeit geben, dann muß es Willensfreiheit geben.
Der Begriff ist die Wahrheit der Substanz.