Georg Wilhelm Friedrich Hegel Zitate
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Napoleon I. war Weltgeist zu Pferde.
Talent ist spezifische, Genie allgemeine Befähigung.
Durch den Eigensinn, diese Parodie des Charakters, erhält die Individualität des Menschen eine die Gemeinschaft mit anderen störende Zuspitzung.
Wer die Welt vernünftig ansieht, den sieht sie auch vernünftig an, beides ist in Wechselbestimmung.
Der Witz verknüpft ihrem äußeren Anschein nach einander fremdartige Vorstellungen nach einer Seite, in der sie eine unerwartete Gleichheit darbieten.
Das Ideal ist das Wirkliche in seiner höchsten Wahrheit.
In der Materie waltet ewiges tägliches Werden, aus Nichtsein erwächst zunächst nur Werden.
Wahrheit ist es, vor der die Meinung erbleicht.
In der griechischen Schönheit ist das Sinnliche nur Zeichen, Ausdruck, Hülle, worin der Geist sich manifestiert.
Die Wahrheit der Absicht ist nur die Tat selbst.
Wenn die Philosophie ihr Grau in Grau malt, dann ist eine Gestalt des Lebens alt geworden, und mit Grau in Grau läßt sie sich nicht verjüngen, sondern nur erkennen; die Eule der Minerva beginnt erst mit der einbrechenden Dämmerung ihren Flug.
Ein Roman ist Prosa des Alltags.
Im Staat wird diejenige Freiheit beschränkt, welche Willkür ist und sich auf das Besondere der Bedürfnisse bezieht.
Der Mensch ist dies, den Widerspruch in sich zu haben und doch die Kraft über das Viele, sich Widersprechende zu sein.
Es ist das Talent, wodurch der Mensch Mensch ist, die Denktätigkeit.
Die Definition enthält alles, was zur Wesentlichkeit des Gegenstandes gehört, worin seine Natur auf eine einfache Grundbestimmung zurückgebracht ist als Spiegel für alle Bestimmtheit, die allgemeine Seele alles Besonderen.
Der Mut der Wahrheit, der Glaube an die Macht des Geistes ist die erste Bedingung der Philosophie. Der Mensch, da er Geist ist, darf und soll sich selbst des Höchsten würdig achten; von der Größe und Macht seines Geistes kann er nicht groß genug denken.
Dies ist das unendliche Recht des Subjekts, daß es sich selbst in seiner Tätigkeit und Arbeit befriedigt findet.
Der Kampf der Vernunft besteht darin, dasjenige, was der Verstand fixiert hat, zu überwinden.
So ist der Begriff die Wahrheit der Substanz, und indem die bestimmte Verhältnisweise der Substanz die Notwendigkeit ist, zeigt sich die Freiheit als die Wahrheit der Notwendigkeit und als die Verhältnisweise des Begriffs.
Das Mittelmäßige dauert und regiert am Ende die Welt; auch Gedanken hat diese Mittelmäßigkeit, schlägt damit die vorhandene Welt breit, tilgt die geistige Lebendigkeit, macht sie zur bloßen Gewohnheit, und so dauert’s.
Das Zeitungslesen des Morgens ist eine Art von realistischem Morgensegen.
Gewohnheit ist eine subjective Nothwendigkeit.
Der Begriff ist das Ganze der Bestimmungen, zusammengefasst in ihre einfache Einheit.
Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit, – ein Fortschritt, den wir in seiner Notwendigkeit zu erkennen haben.
Nichts kommt ohne Interesse zustande.
Die Art einer Verfassung ist ferner dadurch bestimmt, ob alle Bürger, insofern sie Bürger sind, Anteil an der Regierung haben. Eine solche Verfassung ist eine Demokratie.
Der Weg des Geistes ist der Umweg.
Das Vernünftige ist die Landstraße, wo jeder geht, wo niemand sich auszeichnet.
Der Unterschied zwischen Mann und Frau ist der des Tieres und der Pflanze: Das Tier entspricht mehr dem Charakter des Mannes, die Pflanze mehr dem der Frau, denn sie ist mehr ruhiges Entfalten.
Ist erst das Reich der Vorstellung revolutioniert, so hält die Wirklichkeit nicht Stand.
Insofern die Erfüllung der Pflichten mehr als subjektives Eigentum eines Individuums erscheint und mehr seinem natürlichen Charakter angehört, ist sie Tugend.
In der demokratischen Verfassung ist überhaupt der Entwicklung großer politischer Charaktere am meisten Raum gegeben.
Zufriedenheit ist das Gefühl der Übereinstimmung unserer einzelnen Subjektivität mit dem Zustande unseres bestimmten, uns gegebenen oder durch uns hervorgebrachten Zustandes.
Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand, – ist ein alter Scherz, den man wohl in unsern Zeiten nicht gar für Ernst wird behaupten wollen.
Wer mit lauterem Herzen handelt, wird am ehesten mißverstanden von den Leuten mit dem moralischen und religiösen Lineal.
Wie die Substanz der Materie die Schwere ist, so, müssen wir sagen, ist die Substanz, das Wesen des Geistes die Freiheit.
Wahrheit heißt Übereinstimmung des Begriffs mit seiner Wirklichkeit.
Die Wahrheit ist Übereinstimmung des Begriffs mit seiner Gegenständlichkeit. Im Urteil fängt diese Darstellung des Begriffs und seiner Gegenständlichkeit, somit das Gebiet der Wahrheit, an.
Eigensinn ist die Parodie des Charakters.
Wir müssen überzeugt sein, daß das Wahre die Natur hat, durchzudringen, wenn seine Zeit gekommen, und daß es nur erscheint, wenn diese gekommen, und deswegen nie zu früh erscheint noch ein unreifes Publikum findet.
Das reine Sein und das reine Nichts ist also dasselbe.
Zum Handeln gehört wesentlich Charakter, und ein Mensch von Charakter ist ein verständiger Mensch, der als solcher bestimmte Zwecke vor Augen hat und diese mit Festigkeit verfolgt.
Das Volk ist derjenige Teil des Staates, der nicht weiß, was er will.
Der Widerspruch ist das Erheben der Vernunft über die Beschränkungen des Verstandes.
Die Freundschaft hat vornehmlich die Jugend zu ihrem Boden und ihrer Zeit.
Der Verstand ist die wundersamste oder vielmehr die absolute Macht.
Der Mensch ist, was er ist, wie er als Mensch sein soll, erst durch Bildung.
Stehen Frauen an der Spitze der Regierung, so ist der Staat in Gefahr, denn sie handeln nicht nach den Anforderungen der Allgemeinheit, sondern nach zufälliger Neigung und Meinung.
Es ist die Ehre der großen Charaktere, schuldig zu sein.