Georg Skrypzak Zitate
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Revolutionäre Weichensteller legen nicht nur Hebel um, sondern auch Andersdenkende.
Sie verwechselt immer noch Gedächtnis mit Bildung. Wer? – Die Schule!
Der „Western“ ist die cineastische Bewältigung des Amerikanischen Alptraums.
Religionen entsorgen.
Der Atheist lebt in totaler Profanie, der Gläubige in totaler Epiphanie und der Aphoristiker in totaler Ironie.
Der aufrechte Gang wird immer mehr zum Krebsgang – erst zur Vorsorge, dann zur Nachsorge.
Siegen kann jeder. Nur Verlierer sind auserwählt.
Auch ein ungedopter Aphoristiker geht bei einem Marathonlauf durch die Philosophie schon nach wenigen Millimetern als Sieger durchs Ziel.
Ein Ökofreak hielt meine vollen Bücherregale für Wärmedämmung. Ganz Unrecht hatte er nicht.
In der Zeitung häuft sich Zeit-Dung.
Das effektivste am Terror der Ökonomie ist die Ökonomie.
Wer um zu viele Ecken denkt, denkt im Kreis.
Die in diesem Augenblick herrschende Entfernung zwischen Dir und mir entsteht durch Bewußtsein.
In seiner verschämten Liebe genügte es ihm, für ihre Träne das Knopfloch zu sein.
Realismus: Die brutalste Form der Illusion.
„Das glaube ich Ihnen aufs Wort“, sagte der Atheist. „Sehen sie“ – sagte ich als Gläubiger, „an das glaube ich gerade nicht mehr!“
Der Praktiker weiß etwas von den Dingen, der Theoretiker etwas über die Dinge und der Aphoristiker nur etwas „über den Dingen“.
Der Aphorismus erreicht die höchste Perfektion einer kurzen Halbwahrheit.
Liebe, die durch den Magen geht, ist die einzige gesunde Diät, die alles rund macht.
Als Dichter habe ich zwei Möglichkeiten, das Pathos oder den Kalauer.
Fernsehen macht kurzsichtig.
Celan hat die Sprache ans Kreuz geschlagen. Seine Epigonen versucht nun verzweifelt sie zu erlösen.
Entlarvende Wörter nehmen sich selbst die Maske ab.
Schwarzseher mit rosaroten Brillen haben die ganz normale Weltanschauung eines Aphoristikers.
Wir sind Kinder unseres Systems und seines Getriebes – werfen wir mit Sand!
Unsere Sprache bewältigt das moderne „Nein“ viel leichter als das antike „Ja“!
Wir beten für das Verschwinden des Ungebetenen.
In der Denkmalpflege wird besonders die Streitkultur gepflegt.
Wer in unserem „Rechtsstaat“ Karriere machen will, mußt als erstes seine Freunde verraten und gegen Rechtanwälte austauschen.
In einer von Automaten beherrschten Welt geht es nur noch um ein Menschenrecht – „Das Menschenrecht auf Menschen!“
Gerechtigkeitsfanatiker reklamieren für sich das absolute Recht auf Gnadenlosigkeit.
Gewitter reinigen die Atmosphäre, Aphoristiker die Sprache.