Georg Herwegh Zitate
Jede Zeit hat nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern auch ihre eigene Ansicht von der früheren Geschichte. Die Vergangenheit hat in jedem Jahrhundert einen neuen Sinn.
Jedes Gedicht soll mit seiner Blüte in die Zukunft reichen, die Wurzel aber muß in der Gegenwart haften.
Es gibt für den charakterfesten Mann kein überzeugenderes Mittel, daß er das rechte getroffen, als wenn ein gewisses Gesindel darüber vor Ärger fast bersten möchte.
Das arme Menschenherz muß stückweis brechen.
Mann der Arbeit, aufgewacht! Und erkenne deine Macht! Alle Räder stehen still, Wenn dein starker Arm es will.
Lieber ein Jahr gesungen, als tausend gelesen, lieber Geschichte machen, als zur Geschichte gehören, lieber Soldat als Advokat der Freiheit.
Du weißt es längst, man kann hienieden Nichts Schlechtres als ein Deutscher sein!
Allein mußt du entfalten deine Schwingen, Allein nach deinem Ideale jagen, Allein dich auf die See des Lebens wagen, Allein, allein nach deinem Himmel ringen.
Bet‘ und arbeit‘! ruft die Welt, Bete kurz! denn Zeit ist Geld. An die Türe pocht die Not – Bete kurz! denn Zeit ist Brot.
Laß unsern Sohn Augen und Ohren aufsperren, damit er sich selbst ein gesundes Urteil schafft, eh ihm die Bücher und Bücherschreiber einreden, daß schwarz weiß und zwei mal zwei fünf sei.
Ihr müßt das Herz an eine Karte wagen, Die Ruhe über Wolken ziemt euch nicht; Ihr müßt euch mit in diesem Kampfe schlagen, Ein Schwert in eurer Hand ist das Gedicht.
Wer nicht den Mut hat Sozialist zu sein, wird notwendig Reaktionär.
Reiß die Kreuze aus der Erden! Alle sollen Schwerter werden, Gott im Himmel wird’s verzeihn.
O wählt ein Banner, und ich bin zufrieden, Ob’s auch ein andres, denn, das meine sei: Ich hab gewählt, ich habe mich entschieden, Und meinen Lorbeer flechte die Partei!
Der Rhein, Und wär’s nur um den Wein, Der Rhein soll deutsch verbleiben.
Auf jedes Menschen Angesicht Liegt leise dämmernd ausgebreitet Ein sanfter Abglanz von dem Licht Des Sternes, das sein Schicksal leitet.
Die Emancipation des Weibes ist die Ehe; durch die letztere wir es auch dem Schicksal seiner Nation einverleibt.
Du weißt, man muß ihn selber bauen Den Himmel, dran man glauben soll.
Mein Deutschland, mein Dornröschen, Schlafe, was willst du mehr?
Ich habe mich oft und lange gegen die Liebe gewehrt; nun hat mich’s gepackt, nun will ich auch von keiner Teilung meines Wesens zwischen der Welt und meiner Liebe wissen, nun will ich lieben, nichts als lieben […], bis zum Wahnsinn lieben, Dich, Dich, mein Schatz!
Mein ganzer Reichtum ist mein Lied.
Ich möchte hingehn wie das Abendrot…
Deutschland – auf weichem Pfühle Mach dir den Kopf nicht schwer! Im irdischen Gewühle Schlafe, was willst du mehr?
Ein guter Mensch, der seine Fehler nicht eingesteht und sich stets rechtfertigen will, kann zum Ungeheuer werden.
Ich kenne keine schönere Pflicht, als die, einen Todten in seine Rechte einzusetzen.
Ich bin ein freier Mann und singe mich wohl in keine Fürstengruft.
Raum, ihr Herren, dem Flügelschlag Einer freien Seele.
Bei uns hat jeder seine absonderlichen Privatschmerzen und Privatleidenschaften: Jeder ist sich selbst der Nächste geworden, und er singt nur, was ihm behagt, was ihn quält, und fragt nicht darnach, ob er damit auch eine Saite am Herzen seines Volkes berühre.
Es ist leichter zu glauben als zu zweifeln; der Märtyrer des Zweifels ist großartiger, als der Märtyrer des Glaubens.
Und in den Furchen, die Kolumb gezogen, Geht Deutschlands Zukunft auf.
Es ist so kalt, der fremde Sonnenschein. Ich möchte, o, ich möchte zu Hause sein!
Ein Kampf muß uns noch werden Und drin der schönste Sieg, Der letzte Kampf auf Erden, Der letzte heilige Krieg!