Georg Christoph Lichtenberg Zitate – Seite 6

Georg Christoph Lichtenberg Zitate

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Keine Klasse von Menschen urteilt billiger von der andern als die Denker von den Denkern und keine unbilliger als die Literatoren von den Literatoren.

Georg Christoph Lichtenberg

In jedes Menschen Charakter sitzt etwas, das sich nicht brechen läßt, – das Knochengebäude des Charakters; und dieses ändern wollen, heißt immer, ein Schaf das Apportieren lehren.

Georg Christoph Lichtenberg

Der Mann machte sehr viel Wind… O nein! wenn es noch Wind gewesen wäre, es war aber mehr ein wehendes Vakuum.

Georg Christoph Lichtenberg

Ich bin außerordentlich empfindlich gegen alles Getöse, allein es verliert ganz seinen widrigen Eindruck, sobald es mit einem vernünftigen Zwecke verbunden ist.

Georg Christoph Lichtenberg

Auf der Schule hatte er schon die üble Angewohnheit an sich, den Porträten der Gelehrten Bärte zu machen, und nun machte er recensiones famosas.

Georg Christoph Lichtenberg

Gerade das Gegenteil tun, heißt auch nachahmen, es heißt nämlich das Gegenteil nachahmen.

Georg Christoph Lichtenberg

In England wird ein Mann der Bigamie wegen angeklagt, und von seinem Advokaten dadurch gerettet, daß er bewies, sein Klient habe drei Weiber.

Georg Christoph Lichtenberg

Denn der Alte ist gewiß ein ebenso vollkommenes Geschöpf in seiner Art als der Jüngling.

Georg Christoph Lichtenberg

Die Leute, die niemals Zeit haben, tun am wenigsten.

Georg Christoph Lichtenberg

Was ernsthaft seicht ist, kann witzig tief sein.

Georg Christoph Lichtenberg

Es macht allemal einen sonderbaren Eindruck auf mich, wenn ich einen großen Gelehrten oder sonst einen wichtigen und gesetzten Mann sehe, dabei zu denken, daß doch einmal eine Zeit war, da er den Maikäfern ein Liedchen sang, um sie zum Auffliegen zu ermuntern.

Georg Christoph Lichtenberg

Es gibt wirklich sehr viele Menschen, die bloß lesen, damit sie nicht zu denken brauchen.

Georg Christoph Lichtenberg

Ein sicheres Zeichen von einem guten Buche ist, wenn es einem immer besser gefällt, je älter man wird.

Georg Christoph Lichtenberg

Mehr als das Gold hat das Blei in der Welt verändert. Und mehr als das Blei in der Flinte das im Setzkasten.

Georg Christoph Lichtenberg

Gewöhne deinen Verstand zum Zweifel und dein Herz zur Verträglichkeit.

Georg Christoph Lichtenberg

Was die Enthusiasten Beobachtung nennen ist gemeiniglich über die Hälfte Urteil.

Georg Christoph Lichtenberg

Zeit urbar machen.

Georg Christoph Lichtenberg

Wenn du die Geschichte eines großen Verbrechers liesest, so danke immer, ehe du ihn verdammst, dem gütigen Himmel, der dich mit deinem ehrlichen Gesicht nicht an den Anfang einer solchen Reihe von Umständen gestellt hat.

Georg Christoph Lichtenberg

Bei Ausarbeitungen habe vor Augen: Zutrauen auf dich selbst, edlen Stolz und den Gedanken, daß andere nicht besser sind als du, die deine Fehler vermeiden und dafür andere begehen, die du vermieden hast.

Georg Christoph Lichtenberg

Er war nicht sowohl Eigentümer als Pächter der Wissenschaften, die er vortrug. Denn es gehörte ihm nicht ein Fleckchen davon.

Georg Christoph Lichtenberg

Wenn die Welt noch eine unzählbare Zahl von Jahren steht, so wird die Universal-Religion geläuterter Spinozismus sein.

Georg Christoph Lichtenberg

Wenn ich ehedem nach Gedanken oder Einfällen fischte, so fing ich auch immer etwas; jetzt kommen die Fische nicht mehr so. Sie fangen an, sich auf dem Grund zu versteinern, und ich muß sie heraushauen. Zuweilen bekomme ich sie auch nur stückweise heraus.

Georg Christoph Lichtenberg

Meine Sprache ist allzeit simpel, enge und plan. Wenn man einen Ochsen schlachten will, so schlägt man ihm gerade vor den Kopf.

Georg Christoph Lichtenberg

Sei aufmerksam, empfinde nichts umsonst, messe und vergleiche; dieses ist das ganze Gesetz der Philosophie.

Georg Christoph Lichtenberg

Wie leicht Eigenliebe, ohne daß wir es merken, die Triebfeder mancher uns von derselben ganz independent scheinenden Handlung sei, können wir daraus sehen, daß Leute das Geld lieben können als Geld, ob sie gleich nie Gebrauch davon machen.

Georg Christoph Lichtenberg

Sparen und arbeiten muß freilich die Ordre du Jour sein, und in der Welt gibt es dazu für Menschen von Gefühl kein größeres Reizmittel als Kinder.

Georg Christoph Lichtenberg

Ich muß zuweilen wie ein Talglicht geputzt werden, sonst fange ich an, dunkel zu brennen.

Georg Christoph Lichtenberg

Glück ist eigentlich nur der Wille zum Glücklichsein.

Georg Christoph Lichtenberg

Manche Leute kommen auf dieselbe Weise zu dem Ehrentitel Genie wie der Tausendfüßler zu seinem Namen. Der heißt ja nicht deshalb so, weil er tausend Füße hätte, sondern weil die meisten Leute nicht weiter als bis 14 zählen können.

Georg Christoph Lichtenberg

Die schönen Weiber werden heutzutage mit unter die Talente ihrer Männer gerechnet.

Georg Christoph Lichtenberg

Die Genies brechen die Bahnen, und die schönen Geister ebnen und verschönern sie. Eine Wegverbesserung in den Wissenschaften wäre anzuraten, um desto besser von einer zu den andern kommen zu können.

Georg Christoph Lichtenberg

In jeder Fakultät sollte wenigstens ein recht tüchtiger Mann sein. Wenn die Scharniere von gutem Metall sind, so kann das übrige von Holz sein.

Georg Christoph Lichtenberg

„Ich glaube“ – so sollte man alles anfangen, was man durch eignes Nachdenken herausbringt, und was nicht ein Gegenstand der Rechnung ist.

Georg Christoph Lichtenberg

Der Dank ist für kleine Seelen eine drückende Last, für edle Herzen ein Bedürfnis.

Georg Christoph Lichtenberg

Man muß keinem Menschen trauen, der bei seinen Versicherungen die Hand auf das Herz legt.

Georg Christoph Lichtenberg

Der Mensch hat einen unwiderstehlichen Trieb zu glauben, man sähe ihn nicht, wenn er nichts sieht. Wie die Kinder, die die Augen zuhalten, um nicht gesehen zu werden.

Georg Christoph Lichtenberg

Es gibt eine Art von leerem Geschwätz, dem man durch Neuigkeit des Ausdrucks, unerwartete Metaphern das Ansehen von Fülle gibt. Im Scherz geht es an, im Ernst ist es unverzeihlich.

Georg Christoph Lichtenberg

Um anderer Leute Fehler zu sehen, verwandeln manche Menschen ihre Augen in Mikroskope.

Georg Christoph Lichtenberg

Wir haben keine Worte, mit dem Dummen von Weisheit zu sprechen.

Georg Christoph Lichtenberg

Lessings Geständnis, daß er für seinen gesunden Verstand fast zuviel gelesen habe, beweist, wie gesund sein Verstand war.

Georg Christoph Lichtenberg

Es gibt allemal einen Narren mehr, als jeder glaubt.

Georg Christoph Lichtenberg

So wie der Mensch unabläßlich vor Alter stirbt, so werden andere Sachen unabläßlich durch Alter gut. Es geht mit unserer Weisheit nicht besser.

Georg Christoph Lichtenberg

Die wichtigsten Dinge werden durch Röhren getan. Beweise: erstlich die Zeugungsglieder, die Schreibfeder und unser Schießgewehr, ja was ist der Mensch anders als ein verworrenes Bündel Röhren?

Georg Christoph Lichtenberg

Er war, was man in allen Ländern zwischen dem Rhein und der Donau eine gute Haut nennt.

Georg Christoph Lichtenberg

Ich habe etliche Mal bemerkt, daß ich Kopf-Weh bekam, wenn ich mich lange in einem Hohl-Spiegel betrachtete.

Georg Christoph Lichtenberg

Die Gesichter der gemeinen Leute auf einer Straße anzusehen, ist jederzeit eines meiner größten Vergnügen gewesen.

Georg Christoph Lichtenberg

Der berühmte Howard besuchte mich bei seiner Durchreise. Warum? kann ich eigentlich nicht sagen, es müßte denn sein, daß er meine Stube, weil ich damals in 1 1/2 Jahren nicht vor die Türe gekommen war, etwa als einen Kerker habe in Augenschein nehmen wollen.

Georg Christoph Lichtenberg

Es waren eigentlich nur zwei Personen auf der Welt, die er mit Wärme liebte, die eine war jedes Mal sein größter Schmeichler, und die andere war er selbst.

Georg Christoph Lichtenberg

Wenn ich noch ein Zeichen des Verstandes angeben soll, das mich selten betrogen hat, so ist es dieses, daß die Leute, die sehr viel älter sind, als sie scheinen, selten viel Verstand hatten, und umgekehrt junge Leute die alt aussehen sich auch dem Verstande des Alters nähern.

Georg Christoph Lichtenberg

Die Furcht vor dem Tod, die den Menschen eingeprägt ist, ist zugleich ein großes Mittel, dessen sich der Himmel bedient, sie von vielen Untaten abzuhalten, vieles wird aus Furcht vor Lebensgefahr oder Krankheit unterlassen.

Georg Christoph Lichtenberg


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