Gabriel Laub Zitate
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Der Bücherwurm liest sogar die Bücher, die er rezensiert.
Bescheiden können nur die Menschen sein, die genug Selbstbewusstsein haben.
Der Berufsoffizier ist ein Mann, den wir in Friedenszeiten durchfüttern, damit er uns im Krieg an die Front schickt.
Bücherschreiben ist das einzige Verbrechen, bei dem sich der Täter bemüht, Spuren zu hinterlassen.
Wenn alle mutig sind, ist das Grund genug, Angst zu haben.
Würde Hirnlosigkeit vor Kopfschmerzen schützen, könnten die Aspirin-Produzenten ihre Läden schließen.
Die schönsten Frauen sind die, denen wir gefallen.
Mit vollem Bauch denkt man schwer, aber loyal.
Als absurd bezeichnen wir, was nicht möglich ist und trotzdem passiert; was möglich ist, aber nicht passiert, bezeichnen wir als typisch.
Der Computer arbeitet deshalb so schnell, weil er nicht denkt.
Die Eskimos bekommen warme Wohnungen und müssen arbeiten, um Geld für die Kühlschränke zu verdienen.
Könnten nur die Gerechten gut schlafen, wär Schlaflosigkeit die größte Plage der Menschheit.
Pessimismus wird nur von den Optimisten verbreitet. Die Pessimisten sparen ihn für schlechtere Zeiten auf.
Die Zukunft der Literatur liegt im Aphorismus. Den kann man nicht verfilmen.
Wenn man höhere Werte schaffen will, muss man die Nullen so weit wie möglich nach hinten stellen.
Bei uns steckt in jeder Sekretärin eine Brigitte Bardot, zumindest was ihre Stenographiekenntnisse betrifft.
Liebe ist das einzige Lebensgebiet, auf dem uns die Unfähigkeit dritter Personen in keiner Weise stört.
Papier ist geduldig. Es könnte sogar die Wahrheit ertragen.
Unser Leben ist viel schwerer als das unserer Vorfahren, weil wir uns so viele Dinge anschaffen müssen, die uns das Leben erleichtern.
Absolute Moral = Alles ist verboten.
Sklaverei ist kein Rechts-, sondern ein Geisteszustand.
Als er sich endlich eine Position geschaffen hatte, die es ihm ermöglichte, alles zu sagen, was er dachte, dachte er nur noch an seine Position.
Ein Schriftsteller ist arriviert, wenn alles, was er schreibt, gedruckt wird. Ein Schriftsteller ist berühmt, wenn alles, was von ihm gedruckt wird, gelobt wird.
Den eigenen Fleiß empfinden wir als notwendiges Übel. Der Fleiß der anderen ist eine Folge ihrer Unfähigkeit.
Eine Maske ist der einzige Teil des Gesichts, den sich der Mensch selber aussucht.
Das wirkliche Mitteilenswerte lässt sich in zwei Zeilen sagen. Der Rest besteht aus Erklärungen und unklar Formuliertem.
Die Anonymität ist eine Tragsäule unserer Gesellschaft: Sie hilft uns zu tun, was wir nicht lassen können, was uns aber geniert.
Je höher das Podest, auf das sich ein Zwerg stellt, desto deutlicher wird, was für ein Zwerg er ist.
Der Tyrann ist ein Gemisch aus Feigheit, Borniertheit, Willkür, Unverantwortlichkeit und Selbstgefälligkeit. Er repräsentiert also wirklich die Majorität.
Der Idealist ist ein Mensch, der seine Ideale unentgeltlich aufgibt.
Parteien mit starken Flügeln bekommen schwache Beine.
Der Aphorimus hat vor jeder anderen Literaturgattung den Vorteil, dass man ihn nicht weglegt, bevor man ihn nicht zu Ende gelesen hat.
Der Satire steht das Recht auf Übertreibung zu. Aber sie hat es schon seit langem nicht mehr nötig, von diesem Recht Gebrauch zu machen.
Optimismus ist das einzige, was man vom Leben noch haben kann.
Ein Idiot, der keine Karriere gemacht hat.
Die Hoffnung ist ein umgekehrter Don Quichotte, der feindliche Schwerbewaffnete zu Windmühlen erklärt.
Jeder Mann braucht im Leben drei Frauen: eine Mutter, eine Ehegattin und wenigstens eine, die ihn für einen Mann hält.
Wahrheit und Wein – die besten Objekte für Etikettenschwindel.