Friedrich Paulsen Zitate
Anerzogene Gewohnheiten sind ein überaus wichtiges Stück der sittlichen Bildung; sie erlangen eine Gewalt über das Leben, die es mit automatischer Sicherheit leitet. Vor allem werden die so wichtigen elementaren Lebenstätigkeiten hierdurch bestimmt.
Friedrich PaulsenDem Schlechten mag der Tag gehören, dem Guten und Wahren gehört die Ewigkeit.
Friedrich PaulsenEs gibt keine wichtigere Sorge in der Schule als die, den Geist der Wahrheit und des Vertrauens in ihren Räumen zu erhalten. Er will aber nur wohnen, wo zugleich der Geist der Freiheit wohnt.
Friedrich PaulsenNach einem alten Juristenspruch hebt der Mißbrauch den Gebrauch nicht auf.
Friedrich PaulsenEin Übel, das größeren Übeln vorbeugt, wird ein Gut.
Friedrich PaulsenDie Parteimoral ist immer und überall geneigt, den Vorteil der Partei der Wohlfahrt des Volkes oder der Menschheit gleichzusetzen; die Sache der Partei ist die gute Sache, also ist hierfür alles erlaubt.
Friedrich PaulsenDer mehr ist als seine physische Natur, wird den Kräften, die ihn haben bilden helfen, dankbar sein.
Friedrich PaulsenGebildet ist ein Mensch, in dem durch Erziehung und Unterricht die menschliche Anlage zu einer das menschlich-geistige Wesen rein und voll darstellenden individuellen Gestalt entwickelt ist.
Friedrich PaulsenWas gelesen wird, ist immer charakteristisch für den Zeitgeist, was geschrieben wird, nicht immer.
Friedrich PaulsenAphorismen wollen nicht das Wesen der Sache erschöpfend darlegen, sondern von irgendeinem Standpunkt und plötzlich ein überraschendes Licht auf sie werfen.
Friedrich PaulsenArbeiten sollen wir tun um unserer Wert- und Wesensteigerung.
Friedrich PaulsenEine festverwurzelte Dynastie wird großen Staatsmännern zu einer langdauernden Tätigkeit verhelfen.
Friedrich PaulsenWer äußere Dinge als letzte Ziele erstrebt, kann nicht zur inneren Freiheit durchdringen.
Friedrich PaulsenDie kräftigste Gegenwirkung gegen die Entwicklung der Begehrlichkeit und Genußsucht ist die Gewöhnung an tüchtige Tätigkeit.
Friedrich PaulsenGroße Gewandheit in der Kunst verbindlicher Rede macht uns darum eine Person leicht etwas verdächtig; eine gewisse Befangenheit und Blödigkeit in der Handhabung der konventionellen Unwahrheiten läßt uns eher Vertrauen fassen.
Friedrich PaulsenDie Zeit der Ritterlichkeit wird niemals vorbei sein, so lange noch einem Unrecht auf Erden nicht abgeholfen ward, und es noch einen Mann oder eine Frau gibt, die da sagen: ich will diesem Übel abhelfen oder mein Leben dazu widmen.
Friedrich PaulsenDie große Lebenskunst, dem Morgen das Heute zu opfern.
Friedrich PaulsenDer Typus des Strebers ist: korrekt, fügsam, liebenswürdig, untertänig nach oben, rücksichtslos und herrisch nach unten; gegen die Sache gleichgültig auf den Schein erpicht; jeder Partei treu, so lange sie oben ist, der gehässigste Verfolger, sobald sich der Wind dreht.
Friedrich PaulsenAlle Ordnung ist für den einzelnen Freiheitsbeschränkung.
Friedrich PaulsenDie Völker leben dadurch, daß die Besten und Selbstlosesten, die Kräftigsten und Reinsten sich selbst zum Opfer darbieten. Was die Menschen an höchsten Gütern besitzen, durch die Aufopferung solcher ist es erworben und oft mit Verkennung, Ausstoßung und Tod gedankt worden.
Friedrich PaulsenVor allem macht die Erkenntnis duldsam gegen die Menschen; sie sind nun einmal so, wankelmütig, undankbar, eitel, rachsüchtig, ein gebrechliches Geschlecht.
Friedrich PaulsenEs ist die Tugend des ritterlichen Mannes, das Unrecht, das sich in irgendeiner Gestalt, sei es durch Gewalt, List, Verführung an dem Recht, besonders dem Recht der Wehrlosen, vergeht, durch persönliche Dazwischenkunft zurückzuschlagen oder dem Gerichte zur Rechenschaft zuzuführen.
Friedrich PaulsenIch habe mit brennender Scham dieses Buch gelesen, mit Scham über den Stand der allgemeinen Bildung und der philosophischen Bildung unseres Volkes. Daß ein solches Buch möglich war, daß es geschrieben, gedruckt, gekauft, gelesen, bewundert und geglaubt werden konnte… das ist schmerzlich.
Friedrich PaulsenEs ist das Schicksal aller menschlichen Einrichtungen und Organe, die der Wohlfahrt der Gesamtheit dienen, in Anstalten zum Schutz enger, selbstsüchtiger Interessen umgebildet zu werden.
Friedrich PaulsenGeduld im Leiden zeigt allemal einen edlen Charakter an. Geduldige Ergebung in das Leiden ist ein Zeichen, daß der heftige natürliche Drang zum Leben, der sich gegen das Leiden sträubt, durch einen höheren Willen zum Schweigen gebracht worden ist.
Friedrich PaulsenDas Prinzip der Naturwissenschaft ist die Gesetzmäßigkeit des Geschehens.
Friedrich PaulsenFreie Selbstbestimmung ist das königliche Vorrecht des Geistes.
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