Friedrich Naumann Zitate

Gott braucht uns. Wir sind die Sandkörner in den Bausteinen, mit denen er die Menschengeschichte baut.

Gottlos sind die, denen keine höhere Macht bekannt ist als ihr eigenes Ich…

Gott wartet auf Menschen, die über die Gegenwart hinausschauen können, die schon in der Gefangenschaft die Lust der Freiheit ahnen, die an die unerschöpfliche Kraft glauben, welche mehr Wege hat, als wir berechnen können.

Wer Frieden haben will, verliere sich selbst und suche Glauben an große Sachen.

Schön ist das, was die Seele beruhigt.

Jeder Tag ist ein neuer Schritt, der getan werden muß, ein Faden, den wir spinnen sollen, ein Pferd, das wir zu bändigen haben.

Gottlos ist niemand, der sich für eine große Angelegenheit opfern kann.

Die Freiheit ist in Gefahr, wenn man nicht erkennt, „wie viele arme Nützlichkeitsseelen vorhanden sind, die zu jeder Knechtschaft bereit sind, wenn man sie nur in Ruhe läßt. Man will sich nicht kompromittieren, nicht anstoßen, nicht stören, nicht unbequem werden.“

Es gibt, und das gehört zu den wunderbarsten Gesetzen und Geheimnissen der Welt, eine gewisse Höhe des Lebens, wo Selbstsucht und Liebe, Kampf und Frieden, Ernst und Freude zusammenfallen.

Die Rede ist eine Zwiesprache, bei der einer spricht und die anderen hörend mitreden. Wer dieses hörende Mitreden nicht begreift, ist nicht rednerisch veranlagt.

Gott hat nun einmal die Eigenart, daß er die fertigen braven Ehrenmänner weniger liebt als die suchenden Seelen, selbst wenn es arme Zöllnerseelen sein sollten.

Der Mensch braucht Zeit, ehe er für sich selber dankbar wird.

Gott will das Werdende. Menschen aber zerbrechen daran, daß sie Gewordenes nochmals wollen, oder daß sie Nicht-Werdendes wollen. Alle menschliche Schöpferkraft besteht nur darin, im großen göttlichen Wollen und Werden die Stelle zu finden, wo sie in das Werden hineinpassen.

Man muß sich nicht um jeden Preis selbst erhalten wollen, sondern sein Leben in etwas setzen, was nicht sterben kann.

Es wird richtig sein, wenn wir sagen, daß es die Optimisten sind, die die Welt erneuern, daß alles, was an wirtschaftlicher oder sozialer Reform überhaupt entsteht, geschaffen wird von derjenigen Art Menschen, die nicht tot zu machen sind mit ihrem Glauben an die Menschheit und an den Fortschritt.

Die weniger tief angelegten Menschen meinen meist, daß sie in der Religion nichts mehr zu lernen brauchten. Die einen von ihnen glauben alles Göttliche ganz genau zu kennen, die andern aber glauben ebenso genau zu wissen, daß es nichts Göttliches gibt.

Einer hat den revolutionären Marx verstanden, den ganzen Menschen voll gefrorener Leidenschaft: Bebel.

Der Glaube an Gott war einst wie jetzt – die Überwindung des großen Schweigens durch den glaubenden Willen.

Was man nicht ändern kann, muß man sich zunächst in seiner ganzen Härte verdeutlichen, ehe man innerlich damit fertig werden kann.

Die Welt liegt im Argen. Was wir glauben, ist, daß Gott auch aus dem Bösen das Gute werden läßt, und daß die Kinder Gottes kein Recht haben, zu verzweifeln.

Hoffnung haben ist Arbeit für die Zukunft.

Laßt uns nicht verzagen an der Wandelbarkeit alles Irdischen!

Das erste darum, was wir tun können, um an der allgemeinen Freiheit mitzuhelfen, ist, daß wir selber frei zu werden suchen, soviel uns immer möglich ist.

Was man nicht will, soll man ganz nicht wollen.