Friedrich Ludwig Jahn Zitate
Ist dem Staat an Männern gelegen, so muß er die Jugend nicht verwahrlosen lassen.
Kein Zeitalter spinnt aus sich allein sein Gewebe. Jedes Tatenwerk ruht auf der Vergangenheit Grund und Boden.
Das Geheimnis, mit allen Menschen in Frieden zu leben, besteht in der Kunst, jeden seiner Individualität nach zu verstehen.
Männlichkeit zieht die Weiber an!
Man muß etwas von der Vernunft erwarten, mehr von der öffentlichen Meinung und alles von der Zeit.
Wo das Wort nicht mehr gilt und der Eid nicht mehr geachtet wird, hört die Ehre auf und Redlichkeit; die menschliche Gesellschaft zerrottet sich in Banden, und das Menschenleben ist ein ewiges Spitzbübern.
Was erste Liebe genannt wird, lebt fort in der zweiten, in jeder nachfolgenden, wird in jeder spätern neugeboren: Denn die Liebe ist ewig und Eins, und zählt Wonnen nicht nach armseligen Zahlen.
Ein Fremdwort bleibt immer ein Blendling ohne Zeugungskraft; es müßte dann sein Wesen wandeln und selber als Urlaut und Urwort gelten können.
Wenige Gesetze und weise und auf deren Befolgung strenge gehalten, gibt die besten Menschen.
Die Hochschuljahre bleiben des angehenden Mannes Wanderjahre. Da soll er sich weder einpferchen noch verunken. Er muß erwachsen in der Öffentlichkeit Luft und Licht.
Zum bloßen Zuschauer beim Spiele der Welt ist der Mensch nicht ins Dasein gerufen.
Wo dieselben Menschen tagtäglich nur einerlei sehen, hören und treiben, nur mit ihrer nächsten Nachbarschaft verkehren, muß Beschränktheit die notwendige Folge sein.
Frisch, fromm, fröhlich, frei!
Je menschheitlicher ein Volk, je größer die Huldigung des weiblichen Geschlechts.
In seiner Muttersprache ehrt sich jedes Volk, in der Sprache Schatz ist die Urkunde seiner Bildungsgeschichte niedergelegt.
Der Mann soll kein Schaustück der Frau, sie kein Spielzeug für ihn werden. Wo ein Wesen nur das andere für sich und nach sich bilden will, muss dies Letztere zum toten Mittel verderben.
Arbeiten können gibt Selbstvertrauen, verleihet das wohltuende Gefühl der Unabhängigkeit, beschützt die Liebe zum Recht. Aussicht, auf mancherlei Art den Unterhalt erwerben [zu] können, erhebt über Unglück und Knechtschaft, die das größte von allen Übeln ist.
Es gibt kein Stillmittel gegen die Anforderungen des Herzens als Tätigkeit.
Der Hochaltar unseres Volkstums steht im Tempel der Häuslichkeit.
Ein Volk lebt, webt, steht und vergeht mit seiner Sprache.
Die deutsche Sprache wird viel von ihrem Werte verlieren, wenn sie das Wort „fromm“ einbüßt, und das deutsche Volk entäußert sich einer Würde, wenn es sich je schämen sollte, fromm zu sein.
Des deutschen Knaben und deutschen Jünglings höchste und heiligste Pflicht ist, ein deutscher Mann zu werden und geworden zu bleiben, um für Volk und Vaterland kräftig zu wirken, unseren Urahnen, den Weltrettern gleich.
Ein kernfester Leib ist notwendig zum Ringen mit dem kernfaulen Zeitalter.
Ohne Mundarten wird der Sprachleib ein Sprachleichnam.
Ein Volk, das ein wahres, volkstümliches Bücherwesen besitzt, ist Herr von einem unermeßlichen Schatze.
In der ganzen Lebensgeschichte eines Volkes ist sein heiligster Augenblick, wo es aus seiner Ohnmacht erwacht… Ein Volk, das mit Lust und Liebe die Ewigkeit seines Volkstums auffaßt, kann zu allen Zeiten sein Wiedergeburtsfest und seine Auferstehung feiern.
Die künftige Zeit wird Kriege um Völkerscheiden erleben, aber es werden heilige Kriege sein.
Die größten Lehrmeister des Menschengeschlechts waren, sind und bleiben Not, Beispiel und Liebe.
Ein Volk, das seine eigene Sprache verlernt, gibt sein Stimmrecht in der Menschheit auf und ist zur stummen Rolle auf der Völkerbühne verwiesen.
Unreife Bücher sind weit gefährlicher, als unreife Kartoffeln; schlechte Bücher verderblicher, als ungesundes Fleisch.
Man trägt ein göttliches Gefühl in seiner Brust, wenn man erst weiß, daß man etwas kann, wenn man nur will.
Gemeinwohl, Gemeingeist, Gemeinwesen sind die Paten jeder geschichtlichen Entwicklung.
Wer auf die Wanderschaft gehen will, muß in der Heimat flügge geworden sein.
Immer geht vom Hauswesen jede wahre und beständige und echte Volksgröße aus; im Familienglück lebt die Vaterlandsliebe, und der Hochaltar unseres Volkstums steht im Tempel der Häuslichkeit; für sie kann jeder leben – er sei reich oder arm, vornehm oder gering, einfältig oder gelehrt, Mann oder Weib.