Francis Bacon Zitate
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Wenn wir sicher und erwiesenermaßen wüßten, was der Tod ist, würden wir Verlangen haben, zu leben?
Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken, und einige wenige kauen und verdauen.
Das Benehmen eines Menschen sollte wie seine Kleidung sein, nicht steif und peinlich akkurat, sondern frei genug, um sich zu bewegen und sich zu bestätigen.
Den Charakter eines Menschen erkennt man am besten in der Vertraulichkeit, denn da herrscht kein Zwang; in er Leidenschaft, denn sie läßt ihn eine Grundsätze vergessen; und in einem neuen Falle oder Versuche, da da läßt ihn die Gewohnheit im Stich.
Die Phantasie wurde dem Menschen gegeben, um ihn für das zu entschädigen, was er nicht ist. Humor wurde ihm gegeben als Entschädigung für das, was er ist.
Die Menschen fürchten den Tod, wie Kinder sich fürchten, im Dunkeln zu gehen.
Die Sprache gehört zum Charakter des Menschen.
Der menschliche Geist wird mehr aufgeheitert und erfrischt, wenn er in kleinen Dingen Fortschritte macht, als wenn er bei großen zum Stillstand gelangt ist.
Wahr ist der Ausspruch: „Optimi consiliarii mortui“, d.h. „Die Toten sind die besten Ratgeber“, denn Bücher sprechen offen, wenn Ratgeber erbleichen; daher ist es gut, in ihnen bewandert zu sein, vorzugsweise in solchen, deren Verfasser selbst auf der Weltbühne agiert haben.
Die Menschen glauben, dass ihr Geist dem Worte gebiete; aber oft kehren die Worte ihre Kraft gegen den Geist um.
Wenn ein Reisender nach Hause zurückkehrt, soll er nicht die Bräuche seiner Heimat eintauschen gegen die des fremden Landes. Nur einige Blumen von dem, was er in der Ferne gelernt hat, soll er in die Gewohnheiten seines eigenen Landes einpflanzen.
Natürlich ist Gewohnheit am vollendetsten, wenn sie in jungen Jahren beginnt, wir nennen dies Erziehung, die in Wahrheit nichts anderes ist als frühe Gewohnheit.
Es steckt viel Falsches im Lobe, daß man es füglich mit Mißtrauen entgegennehmen sollte.
Frauen sind die Geliebten der Männer in der Jugend, die Gefährtinnen auf der Höhe des Lebens, die Pflegerinnen im Alter.
Klug fragen können, ist die halbe Weisheit.
Lobe dich selbst dreist und kühn. Etwas wird immer zurückbleiben.
Der Argwohn, der sich von selbst im Geiste einstellt, ist nichts als Mückengesumm; allein der künstlich genährte und durch Klatsch und Gezischel anderer zugetragene Argwohn hat einen Stachel.
Nichts gereicht einem Staate mehr zum Schaden, als daß die Schlauen für klug gelten.
Es gibt nur einen Erfolg: Wenn du dein Leben so leben kannst, wie du es dir erträumt hattest.
Naturanlagen gleichen wilden Pflanzen, die mit Fleiß und Kunst veredelt werden müssen, aber Studien allein führen leicht zu stark ins Theoretische, wenn ihnen nicht die Erfahrung eine Schranke setzt.
Nur die Gewohnheit allein ist es, wodurch die Natur völlig umgeändert und unterjocht werden kann.
Wer zu sehr der Liebe frönt, verzichtet auf Reichtum wie Weisheit.
Eine oberflächliche Philosophie führt von Gott ab, eine tiefere führt zu Gott zurück.
In heiklen und unerquicklichen Dingen ist es empfehlenswert, jemand anderes, dessen Worte weniger ins Gewicht fallen, den Anfang machen zu lassen.
Einige Bücher muß man nur anlesen, andere wohl durchlesen… und ganz wenige gründlich mit Fleiß und Aufmerksamkeit durchstudieren.
Die Rache ist eine Art von wildwachsender Gerichtsbarkeit, die das Gesetz, je mehr die menschliche Natur dazu hinneigt, um so dringender ausrotten sollte.
Zorn macht langweilige Menschen geistreich, er läßt sie aber arm bleiben.
Die hauptsächlichste Frucht der Freundschaft ist, daß man das Herz von der Fülle der Bedrängnisse erleichtern und befreien kann, die Leidenschaften aller Art ihm verursachen und einflößen.
Ich habe oft über den Tod nachgedacht, und finde ihn das geringste aller Übel.
Trachte nach dem Wohl anderer, aber lies ihnen auch nicht jeden Wunsch von den Augen ab, denn das nennt man Nachgiebigkeit und Schwäche.
Stürme wüten in den Staaten gewöhnlich dann am heftigsten, wenn alles zur Gleichheit hinstrebt.
Ich weiß jedoch, daß man über seltene und auffallende Dinge weder urteilen noch Neues entdecken kann, wenn man nicht die Ursachen des Gewöhnlichen und die Ursachen dieser Ursachen erforscht und gefunden hat.
Das Reisen bildet bei der jungen Welt einen Teil der Erziehung, bei älteren Leuten einen Teil der Erfahrung. Wer nach einem Lande reist, ohne zuvor irgend welche Einsicht in dessen Sprache zu haben, geht zur Schule, aber nicht auf Reisen.
Die Wahrheit ist eine Braut ohne Aussteuer.
Wer die Natur beherrschen will, muss ihr gehorchen.
Junggesellen sind die besten Freunde, die besten Herren, die besten Diener, aber nicht immer die besten Untertanen; denn sie sind gleich dabei, fortzulaufen, und fast alle Flüchtlinge gehören ihrem Stand an.
Ohne Frage ist die Betrachtung des Todes, als der Lohn der Sünde und der Übergang in eine andere Welt, erhaben und gottgefällig; aber die Furcht vor ihm, aber die Furcht vor ihm, der doch der Natur geschuldet wird, ist schwächlich.
Die Menschen werden erst dann ihre Kräfte kennen lernen, wenn nicht unendlich Viele dasselbe, sondern Jeder etwas Besonderes vornehmen wird.
Der Argwohn ist unter den Gedanken, was die Fledermäuse unter den Vögeln sind: sie flattern stets im Dämmerlicht.
Lesen gibt einem Menschen Inhalt, Verhandlungsfertigkeit, Schreibgenauigkeit. Und deshalb braucht ein Mensch, der wenig schreibt, ein großes Gedächtnis, der wenig verhandelt, einen fertigen Witz, und der wenig liest, so viel Verstand, daß er inne wird, was ihm fehlt.
Kinder machen des Lebens Mühsal süß, aber das Unglück um so bitterer. Sie vermehren die Sorgen des Lebens, aber lindern den Gedanken an den Tod.
Junge Männer können besser erfinden als beurteilen, sind eher geeignet, etwas auszuführen als Ratschläge zu erteilen, und sind tauglicher, neue Projekte anzugehen als eingeführte Geschäfte zu übernehmen.
Studieren macht Vergnügen, bildet den Geist und erhöht die Fähigkeiten.
Häuser baut man zum Wohnen und nicht zum Anschauen; deshalb hat auch die Zweckmäßigkeit den Vorrang vor der Schönheit, ausgenommen, wo man beides vereinigen kann.
Kunst heißt festhalten. Ich halte sie für Berichterstattung.
Lesen bereichert den Menschen, mündlicher Gedankenaustausch macht ihn gewandt. Niederschriften verhelfen zu genauerem Wissen.
Wenig Philosophie entfernt von der Religion, viel Philosophie führt zu ihr zurück.
Wir lesen immer, daß wir unseren Feinden vergeben sollen. Wo steht geschrieben, daß das nicht auch für unsere Freunde gilt?
Manche Bücher darf man nur kosten, andere muß man verschlingen und nur wenige kauen und verdauen.
Der Lehrer muß die Individualität des jungen Menschen genau kennen lernen und die künftige Erziehungsweise danach bestimmen.