Francis Bacon Zitate
seite 1
Die Gewohnheit der Heuchelei ist ein Laster, welches entweder aus natürlicher Falschheit oder Feigheit oder aus einem Gemüt entspringt, das mit solchen Hauptfehlern behaftet ist, durch welche jemand, um sie zu verbergen, zur Übung der Heuchelei auch in anderen Dingen veranlaßt wird.
Es gibt viele Wege, sich zu bereichern. Einer der besten ist die Sparsamkeit.
Geld ist ein guter Diener, aber ein schlechter Herr.
Geld ist wie Mist, man sollte es streuen.
Fürsten sind mit Himmelskörpern zu vergleichen, die gute und böse Zeiten verursachen, große Verehrung genießen, aber keine Ruhe haben.
Reichtum ist wie Stallmist: Er nützt nur, wenn man ihn ausstreut.
Wer gut wirtschaften will, sollte nur die Hälfte seiner Einnahmen ausgeben, wenn er reich werden will, sogar nur ein Drittel.
Wer auf Rache sinnt, der reißt seine eigenen Wunden auf. Sie würden heilen, wenn er es nicht täte.
In der Nächstenliebe gibt es kein Übermaß.
Der beste Teil der Schönheit ist der, den ein Bild nicht wiedergeben kann.
Eingebildeter Reichtum an Wissen ist eine Hauptursache der Armut daran.
Wenig Freundschaft ist in der Welt zu finden und am wenigsten zwischen Gleichen, obwohl man davon viel Aufhebens gemacht hat. Wo Freundschaft besteht, besteht sie zwischen Hohen und Niederen, sofern deren Geschicke einander ergänzen.
Vergeltung ist eine Art wilder Gerechtigkeit.
Werbung ist wie Stallmist: Sie wirkt nur, wenn sie breit gestreut wird.
An sich geringe Geistesgaben werden bedeutend, wenn sie in rechter Weise und Ordnung verwendet werden.
Das Glück gleicht dem Markte, wo oft, wenn man warten kann, die Preise fallen.
Denn die Enthüllung des Innern eines Mannes durch den Gesichtsausdruck ist eine große Schwäche und Unvorsichtigkeit, zumal sie bei weitem leichter bemerkt und geglaubt wird, als eines Mannes Worte.
Verstellung ist nur eine schwächliche Art von Staatsweisheit oder Klugheit; denn es erfordert einen starken Verstand und ein starkes Herz, zu wissen, wann man die Wahrheit sagen und danach handeln soll. Daher sind die großen Verstellungskünstler die schwächere Gattung von Staatsmännern.
Heuchelei ist nichts weiter als die Lebensweisheit der Kleinmütigen.
Es führt zu großer Vollkommenheit, wenn die Übung schwerer als die Anwendung ist.
Das Lesen ergibt einen ganzen Mann, Beratungen einen fertigen Mann und Schreiben einen gewissenhaften Mann.
Die beste Einstellung gegenüber dem Bösen ist, es nicht tun zu wollen.
Der Neid folgt immer dem Vergleichen mit sich selbst.
Zur wahren Erkenntnis führen nur die Beobachtung und die Erkenntnis.
Aus der Verbindung einer Menschenseele mit ihren Freunden erwachsen zwei gegensätzliche Folgen: Sie verdoppelt die Freuden und verringert die Sorgen um die Hälfte.
Wer in ein Land reist, bevor er einigermaßen in dessen Sprache eingedrungen ist, sollte lieber zur Schule gehen, aber nicht auf Reisen.
Gewohnheit heißt die große Lenkerin des Lebens; daher sollen wir uns auf alle Weise bestreben, Gute Gewohnheiten einzuimpfen.
Das sind schlechte Entdecker, welche denken, da ist kein Land wenn sie nur das Meer sehen.
Wahres Wissen ist Wissen, das auf die Ursachen zurückgeht.
Ein absurder Mensch ist der, der sich niemals ändert.
Der Zufall herrscht sicherlich ebenso in dem Denken des Menschen wie in seinen Werken und Taten.
Auch ist es besser, Gefahren auf halbem Wege entgegenzugehen, wenn sie auch nicht näherkommen, als zu lange auf ihr Herannahen zu warten; denn wenn jemand zu lange wacht, kann man darauf wetten, daß er einschläft.
Der Wege, sich zu bereichern, sind viele. Sparsamkeit ist einer der besten.
Ein Mann, der jung an Jahren ist, mag alt an Stunden sein, wenn er keine Zeit verloren hat.
Oberflächliches Philosophieren verführt den menschlichen Geist zur Gottesleugnung; allein tieferes Eindringen lenkt ihn zur Religion zurück.
Eheliche Liebe pflanzt das menschliche Geschlecht fort, freundschaftliche Liebe veredelt, aber wollüstige Liebe vergiftet und erniedrigt es.
Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.
Was geschehen ist, ist vorbei und unwiederbringlich, und der Weise hat genug zu tun mit gegenwärtigen und zukünftigen Dingen.
Wer nach Rache strebt, hält seine eigenen Wunden offen.
Die Betrachtung hört mit dem Sehen auf.
Der junge Weinstock gibt mehr Trauben, der alte aber gibt besseren Wein.
Tugend ist wie ein kostbarer Stein – am besten in einfacher Fassung.
Was ist Wahrheit, fragte Pilatus, – aber er wartete die Antwort nicht ab.
Das Suchen nach Wahrheit, das man mit dem Freien und Werben um sie vergleichen könnte; das Erkennen der Wahrheit,…, der Glaube an die Wahrheit,…, sind die vornehmsten Tugenden des menschlichen Geistes.
Ein kluger Mann schafft mehr Gelegenheiten, als er findet.
Zur Grobheit ist zu bemerken, daß sie die überflüssige Erzeugerin von Mißvergnügen ist; denn Strenge gebiert Frucht, Grobheit aber gebiert Haß.
Bleibt man in geschäftlichen Dingen bei der Sache und übernimmt sich nicht, fördert die den Erfolg.
Führe jede Sache auf ihren Ursprung zurück und beobachte, worin und wodurch sie ausgeartet ist, zugleich aber ziehe beide Zeichen zu Rate – was von der alten Zeit am besten und was von der jüngsten Zeit am passendsten ist.
Als Jesus in diese Welt kam, wurde der Friede verkündigt. Als er diese Welt verließ, hat er uns den Frieden hinterlassen.
Die Logik der Verliebten ist wie eine Leuchtkugel im Nebel. Sie leuchtet, aber sie löst nicht auf.