Ernst Wiechert Zitate
Das Große kommt in verhüllter Gestalt zu uns.
Es wird niemals besser werden mit uns, ehe nicht der alles überragende Maßstab die reine Menschlichkeit sein wird.
Wenn etwas Unsicheres und Mahnendes in unsern Herzen ganz leise spricht, lärmen wir.
Die Jugend sollte niemals sagen „Ich weiß“. Der Mann von fünfzig Jahren darf es vielleicht sagen, eher noch der von sechzig Jahren. Er allein weiß, weil er rückwärts sieht. Die Jugend ahnt. Sie fürchtet oder hofft, betet an oder verflucht. Aber sie weiß nicht.
Die Arbeit ist die zuverlässigste Seligkeit der Erde.
In jeder Kunst geschieht: die Verwandlung eines zeitlich Wirklichen in ein zeitlos Wahres.
Das Immerhabenwollen verhindert einen Menschen, nach gerechten Gesetzen, daran, zu einer Ruhe zu kommen, die nur mit Gebenwollen erkauft werden kann.
Es bleibt keiner Zeit erspart, ihr Erworbenes als eine Torheit betrachtet und ihre Götter als Götzen verspottet zu sehen.
Wer vor sich selber flieht, wird immer eingeholt.
Das Bequeme ist selten das Richtige.
Das menschliche Leben hat seine Irrgänge; man muß hindurch und jenseits das Licht suchen.
Wer nur aufmerksam und geduldig ist, findet auch immer einen Ausgleich für getäuschte Erwartungen, da das Leben uns immer nur so oft täuscht, wie wir ihm unseren Weg aufzwingen wollen.
In der Fremde erfährt man, was die Heimat wert ist, und liebt sie dann um so mehr.
Jedes Amt, in Treue verwaltet, trägt seine stille Krone.
Ist denn nicht jede Darstellung auch von den Dingen außer uns und von dem, was man Tatsachen nennt, subjektiv? Über den aufrichtigen Willen, die Wahrheit zu sagen, kommt niemand hinaus.
Nie vergessen, daß wir auf den Schultern der Toten stehen! Es führt zu nichts, Fehler und Schuld aufzusuchen, aber es führt ins Helle, Dankbarkeit und Verpflichtung zu fühlen.
Nur wer die Herzen bewegt, bewegt die Welt.
Es gehört mehr Weisheit und – wie soll ich sagen – mehr Kultur dazu, mit dem Durchschnitt so zu leben, daß man Frieden hält, ohne sich aufzugeben oder zu erniedrigen, als mit Idealmenschen, wo man wie ein Kind unter Kindern leben könnte.
Entweder sind die Menschen so, wie wir nicht sein können, oder so, wie wir nicht sein wollen.
Wer zu den Kindern kommt, kommt von Gott.
Das Beste, was man denkt und fühlt, läßt sich nicht in die Feder bringen.
Es ist mehr wert, eine Träne zu trocknen, als tausend zum Fließen zu bringen.
Kann jemand vergehen, an dem die Liebe teilgenommen hat?
Vater, Mutter und Kind, das ist der ewig alte und immer wieder neue Dreiklang, der die Welt zusammenhält.
Die Menschen sind immer böse, wenn man nicht mitspielt, wie die Trinker böse sind, wenn einer nüchtern bleibt.
Es wird einem Manne wohl am leichtesten, gut zu sein, wenn er eine Frau aufrichten kann.
Sich nicht verführen lassen zu schweigen, wenn das Gewissen uns zu reden befiehlt! Und niemals zu dem Heer der Tausend und aber Tausend gehören, die „Angst in der Welt“ haben!