Ernst Reinhardt Zitate
seite 11
Es ist ein kleiner Unterschied von grosser Bedeutung, ob man gebraucht oder benützt wird.
Alle wichtigen Ereignisse haben zuerst eine Wirkung, dann eine Wirkungsgeschichte und schließlich eine Geschichte.
Das Leben ist die Aufgabe, zwischen den Zufällen von Geburt und Tod eine sinnvolle Existenz zu führen.
Kein Glaube ist so fest wie der ans Geld, obwohl es zu stetiger Entwertung und regelmäßigen Krisen kommt.
Die jungen Menschen sollen als Arbeitskräfte weniger kosten und als Käufer mehr ausgeben.
Auf dem Weg des Fortschritts kommt es oft vor, daß die Menschen an ihren Erfolgen scheitern.
Der Aphoristiker ist ein Goldgräber, der im Sand der Gedanken und Worte nach Körnchen der Weisheit sucht.
Man lernt mehr aus Mißerfolgen als aus Erfolgen, weil der Wille, etwas wiedergutzumachen, mehr Kraft aktiviert als der Vorsatz, etwas wieder gut zu machen.
Entwicklungsländer: Die niedrigen Preise ziehen die Touristen an, die niedrigen Löhne die Firmen.
Bei zunehmendem Alter braucht man für alles mehr Zeit, aber man hat immer weniger davon.
R.I.P.: Den Toten müssen wir keinen Frieden wünschen. Die Lebenden können ihn besser brauchen.
Jede Beziehung ist auf Konsens und Konflikt angelegt. Manche Paare schöpfen beide Potentiale aus.
Wer eine Ordnung stört, ohne sie zerstören zu können, macht nur die Kräfte zu ihrer Erhaltung stark.
Es gehört zu den schwierigsten Aufgaben des Menschen, an jedem Tag das zu erkennen, was wichtig ist für sein Leben.
Der Mensch ist heute zwar frei, aber abhängig von Apparaturen und Systemen, die er nicht versteht.
Für viele besteht der Individualismus darin, die Trends zu wählen, denen sie folgen wollen.
In der Sehnsucht nach Liebe sind alle Menschen gleich, aber im Bedürfnis nach Nähe sind sie verschieden.
Der Jugend ist unwohl bei der zu ihrem Wohl laufenden Dauerreform in Erziehung und Bildung.
Die absolute Wahrheit ist schwer zu ertragen, da sie alles zerstört, was ihr nicht gewachsen ist.
Die Fülle interessanter Informationen wächst. Die Menge dessen, was uns wirklich interessiert, bleibt gleich.
Manche Menschen sind ungemütlich, weil sie ständig ihre Bequemlichkeit zu verbessern suchen.
Der Wert der Demokratie liegt nicht nur in dem, was sie schafft, sondern auch in dem, was sie verhindert.
Das Alter hat den Vorteil, daß man bleiben darf, was man ist, und nicht werden muß, was man sein soll.
Fristen der Geschichte: Eroberungen dauern oft nur Tage, Erniedrigungen wirken jahrzehntelang.
Wir lieben neue Herausforderungen – vor allem, wenn wir die alten nicht erfüllen konnten.
Die Hektik der Pensionierten ist verständlich: Plötzlich hat man alle Zeit, aber sie dauert nicht mehr lange.
Was wir gern haben, stimuliert unsere Gefühle; was wir gern hätten, unsere Gedanken.
Was uns nicht loslässt, hat grösseren Einfluß auf unser Leben, als was wir nicht loslassen.