Ernst R. Hauschka Zitate
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Neid ist die Eifersucht darüber, dass sich Gott auch mit anderen Menschen außer uns beschäftigt.
An jedem Weihnachtsfest geben wir unserem Engel noch einmal eine Chance.
Nicht durch Tatsachen wird der Mensch überzeugt, sondern durch Menschen, die von Tatsachen überzeugt sind.
Manchmal möchte man sich in ein Mauseloch verkriechen, bis der Katzenjammer vorbei ist.
Der undankbarste Beitrag zu Gerechtigkeit und Frieden ist immer noch die Ermahnung.
Wer schreibt, fährt eine bestimmte Route, und manchmal schreibt er sich fest.
Auch ein kleiner Spiegel reflektiert viel Licht, wenn er der Sonne entgegengehalten wird.
Ein Bestseller ist ein Buch, das nur wenigen gefällt, das viele kaufen und die meisten nicht zu Ende lesen.
Natürlich verstehe ich, daß es Metzger und Jäger geben muß, aber ich fürchte, die Tiere verstehen das nicht.
Pfingsten weist darauf hin, dass die Sprachen der Menschen missverständlich sind, die Sprache Gottes ist hingegen unmissverständlich.
Wenn ein freundlicher Mensch auch noch zuverlässig ist, dann haben wir es schon mit einem halben Engel zu tun.
Eine Heirat ohne die Schwiegermutter zu kennen, ist wie ein Angriff ohne Rückendeckung.
Vergeben ist ein Geben ganz besonderer Art.
Eine der schwierigsten Fragen unserer Zeit bleibt, ob der Gehorsam noch als Tugend gelten kann oder bereits eine Dummheit geworden ist.
Die Heiligen und die Frauen sind die beiden Wesen, die am ehesten mißverstanden werden können.
Eine Meinungsumfrage unter Löwen ergab: Die Mehrheit lehnt den Käfig ab, wünscht jedoch eine geregelte Verpflegung.
Wer die Sanftmut als Schwäche ansieht, verkennt ihren Mut.
Unsere Neigungen zeigen an, in welche Richtung sich unser Leben entfalten möchte.
Die Philosophen möchten erhellen, die Poeten möchten veranschaulichen: in einem Aphorismus sollten beide zur Sprache kommen.
Wenn Katzen lesen könnten, würden sie bestimmen, was wir zu glauben haben.
Worte sind wie Salz: auf die Menge kommt es an.
Die Neinsager von heute werben um die Jasager von morgen
Das Lesen im Bett zeugt von völliger Hingabe an die Kunst: Man überlässt es dem Dichter, wann man einschläft.
Nur die fast utopische Überzeugung, irgendeine Aufgabe zu haben, und sei es die lächerlichste und kleinste, hält den Menschen am Leben, vielleicht noch seine Neugier, wissen zu wollen, wie es weitergeht.
Es war die große Versuchung der Pharisäer und Schriftgelehrten zu allen Zeiten, noch genauer als Gott zu wissen, was dieser eigentlich von uns will.
Alle, die meinen, wir machen uns zu viel vor, die sollten es wenigstens nicht nachmachen.
Ein Rundschreiben hat den Vorteil, daß jeder, der es liest, es auf seine Weise auslegen kann.
Kein Tier hat es verdient, daß man seinen Namen mißbraucht, um einen Menschen damit zu beschimpfen.
Schon mancher Demokrat, der felsenfest mit Zustimmung gerechnet hatte, verlor durch die Abstimmung seinen Glauben an die Demokratie.
Der Zuversichtliche ist unverwundbar.
So manches, was einem in der Jugend auf’s Gemüt geht, geht einem im Alter auf die Nerven.
Ohne Vorbehalte kann man nur mit jemandem diskutieren, wenn dieser von der Sache nichts versteht.
Freunde kommen und gehen, wenn wir nicht daran glauben, daß Freundschaft bleibt.
Für den Dichter befinden sich alle Sterne in Reichweite.
Ein Hund ist ein treuer Begleiter, vor allem widerspricht er nie.
Je weniger der Mensch weiß, desto rascher und sicherer und endgültiger fällt er seine Urteile.
Die Wahrheit denken ist eine natürliche Geburt; die Wahrheit sagen – ein Kaiserschnitt.
Der Sauerstoffmangel kommt auch daher, dass die Luft voll ist von dem, was nichts zu sagen hat, aber trotzdem gesagt worden ist.
Zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehört es, die öffentliche Meinung genau zu beschreiben, die man vorher erzeugt hat.
Wir sind nicht zur Beseitigung aller Misthaufen in der Welt berufen, es genügt, wenn wir sie nicht vergrößern.
Man ist gar schnell in aller Munde und weiß dann nicht, wie man da wieder herauskommt.
Den Kleinen geht es wie den Hühnern: Zuerst werden sie gerupft und dann in die Pfanne gehauen.
Glaubenszweifel sind wie Termiten: um sich zu ernähren, höhlen sie den Stamm des Glaubens aus.
Der Mensch ist ein Wesen, das sich oft und gern verschätzt: Er überschätzt den Wert dessen, was er nicht besitzt und unterschätzt das, was ihm gehört.
Zwar haben wir alle die gleichen Augen, aber das, was wir sehen, ruft sehr verschiedene Gedanken hervor.
Man sollte niemandem die ganze Wahrheit ins Gesicht sagen, denn er kann uns beweisen, daß wir ihm nur die halbe Wahrheit gesagt haben.
Viele Kontakte ermöglichen mehr Anschlüsse und bringen mehr Kurzschlüsse zustande.
Solange sich die Antworten stärker vermehren als die Fragen, müssen wir mit einer zunehmenden Verwirrung unter den Antworten rechnen.
Wer widerspricht, wird in der Diktatur geköpft, in der Demokratie erledigt.
Ein menschenwürdiges Leben läßt sich nicht definieren: Ein Playboy wird das Leben eines Kapuziners nicht für menschenwürdig halten – und umgekehrt.