Ernst Ferstl Zitate
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In jedem Chaos steckt ein Körnchen Ordnung.
Die nachher alles vorher gewußt haben, sind uns nachher weitaus sympathischer als vorher.
Grenzenloses Glück ist eine Fata Morgana.
Wer immer alles in Ordnung findet, hat sein Urteilsvermögen verloren.
Wir können andere nicht verstehen, solange wir uns nicht auf ein gegenseitiges Kennenlernen einlassen.
Im Schoß der Sonne sammelt ein Mauerblümchen Wärme für die Nacht.
Redefreiheit heißt nicht, daß jeder schweigen kann, wann und wo er will.
Unser Zukunft hängt in erster Linie davon ab, was wir heute denken, fühlen und tun.
Negativdenker haben einen heißen Draht zu den Schlechtigkeiten dieser Welt.
Wer Gutes im Sinn hat, kann leichter sein Bestes geben.
Vertrauen heißt, seine Ängste nicht mehr zu fürchten.
Schönwetterbeziehungen haben den Nachteil, daß wir aus allen Wolken fallen, sobald es blitzt und kracht.
Wer in sich geht, kann mehr aus sich herausholen.
Eine Freundschaft, der der gemeinsame Nenner abhanden kommt, geht unweigerlich in Brüche.
Die Wahrheit läßt sich immer suchen, manchmal finden- aber nie besitzen.
Irgendwie ist es schon frustrierend, daß gerade jene, in deren Abwesenheit wir ordentlich über sie herziehen, so wenig zu ihrer Entschuldigung zu sagen haben.
Ein Ziel, das wir aus unseren Augen verloren haben, ist nur noch über Umwege zu erreichen.
Die einfachste Möglichkeit, den Alltag von seiner Alltäglichkeit zu befreien, ist, ein sonntägliches Gemüt an den Tag zu legen.
Gefühle passen einfach nicht in unsere Gesellschaft. Sie lassen sich nicht berechnen, einfrieren und verkaufen.
Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen Gott und uns: Gott weiß alles. Wir wissen alles besser.
Das Brett vor dem Kopf ist meistens aus Holzwegholz.
Nachtragende Zeitgenossen schleppen freiwillig sehr viel Übergewicht mit sich herum.
Kraftausdrücke sind ein Ausdruck geistiger Schwäche.
Anpassung fördert den Drang zum Verdrängen.
Heutzutage nichts Seltenes mehr: Menschen mit mehr Wissen als Verstand.
Je mehr man überhört, desto besser versteht man sich.
Es sind unsere Fragen, die darüber entscheiden, ob wir ein Ja oder ein Nein zur Antwort bekommen.
Vorurteile sind gedankliche Kurzschlüsse mit langen Seilschaften.
Enttäuschungen helfen uns weiter, wenn wir es schaffen, sie hinter uns zu lassen.
Wer Gedankenflüge nicht ausstehen kann, sollte sich das Denken sicherheitshalber aus dem Kopf schlagen.
Ein Chaos ist eine Ordnung, an die wir uns nicht und nicht gewöhnen können.
Wärmende Nähe: Riesige Ängste schmelzen zu Freudentränen.
Menschliches Zusammenleben verlangt nach Anpassung. Das Gefährliche daran ist nur das menschliche Verlangen nach Gleichmacherei.
In der Mittagsglut schärft die Sonne ihr Messer an kalten Steinen.
Wer überhaupt keine Neugier mehr verspürt, ist irgendwie bereits tot.
Augustinus sagte: Liebe – und tu was du willst. Wir sagen uns: Tu was du willst – und nenne es Liebe.
Wer unterwegs zu den Sternen ist, hat die ganze Welt hinter sich.
Viele reden nur deshalb so viel, weil sie sich mit dem zuhören so schwer tun.
Wer sich immer gehen läßt, wird oft zu weit gehen.
Die Welt um uns beginnen wir schön langsam zu schützen. Wann werden wir mit der Welt in uns anfangen?
Wir haben keine Zeit mehr für das Wichtigste in unserem Leben – wir haben Wichtigeres zu tun.
Wer sich vor seinen Ängsten fürchtet, ist ihnen bereits hilflos ausgeliefert.
Im Zeitalter der Selbstbedienung führt die Selbstbeherrschung nur noch ein Mauerblümchendasein.
Der Reichtum des Lebens liegt in unseren Beziehungen, auch wenn wir gerade dort oft sehr schmerzlich unsere Armut zu spüren bekommen.
Wir können tun, was wir wollen. Wenn wir tun, was zu tun ist.
Wir lassen uns viel leichter etwas einreden als sagen.
Das Gute im Menschen kommt meist erst zum Vorschein, wenn wir es verstehen, das Gute in ihm anzusprechen und herauszufordern.
Andersdenkende sind oft ganz anders, als wir denken.
Wer weiß, wo es langgeht, ist selber schuld, wenn er zu kurz kommt.
Wenn wir anfangen, eine Nebensache zu unserem einzigen Lebensinhalt zu machen, gehen wir letzten Endes leer aus.