Erhard Blanck Zitate
seite 36
Die Zeit, die wir uns nehmen, ist Selbstbetrug. Die Zeit, die wir uns nicht nehmen, hat uns betrogen.
Stolz braucht man nicht auf Besitz zu sein. Man kann ihn dir nehmen. Stolz kann man nur auf sein Selbst sein, wenn man es kann. Aber auch das kannst du verlieren. Jedoch nur selber, nehmen kann man es dir kaum.
Interpunktionen ordnen deine Gedanken. Zu.
Gedanken muß man einfangen wie Schmetterlinge. Danach kann man sie wieder frei lassen.
In so manchem Ariadnefaden ist auch noch ein gordischer Knoten.
Stille ist das, was übrig bleibt, nach Abzug aller Geräusche.
Was wir nicht ändern, wird sich ändern.
Ein schlechtes Gedächtnis erspart manches.
Weniger entschuldigen, mehr verzeihen.
Das Licht kann die Finsternis nie ganz vertreiben. Sie versteckt sich als Schatten. So kann auch der gute Gedanke den bösen nie auslöschen.
Männer werden, langsam aber sicher, zur größten Minderheit der Erde.
Alleinsein, aber sich nicht einsam fühlen.
Am meisten wird die Gerechtigkeit von denen mit Füßen getreten, die sie ganz für sich beanspruchen.
Es gibt keine Freiheit, nicht einmal die, dies zu sagen. Denn wer wollte uns dies glauben? Und wenn wir es ihm erläutern müssen, damit er (es) uns glaubt, machen wir uns allein damit schon wieder unfrei.
Börsianer sind Wahrsager, die ihre falschen Aussagen meist teuer bezahlen.
Hochmut kommt vor dem Fall. Demut meist erst danach.
Küssen ist ein grenzüberschreitendes Gefühl.
Eines Tages wird es Bioschützer geben, die uns den Garten ebenso ausreden wollen wie den Zoo. Von wegen artgerechter Haltung.
Auch Dumme können unglücklich sein. So dumm sind sie dann doch wieder nicht.
Gute Aphorismen sind knallhart, aber zergehen auf der Zunge.
Billige Ausreden gibt’s nicht im Supermarkt, sondern im Überfluß.
Einer Frau wie dir, bin ich noch nie begegnet, muß nicht zwangsläufig ein Kompliment sein.
Das Leben ist einmalig. Fehler nicht.
Du brauchst deinen Nächsten nicht auch noch zu lieben, laß ihn nur in Ruhe. Das brächte den meisten schon viel.
So wie uns die „Weisen“ immer dargestellt werden, haben sie nie gelebt. Nur zugeschaut.
Du hast mit dem Leben ein Los gezogen, das Sinn-Los.
Man schämt sich nicht seines Körpers, sondern seiner Gedanken daran.
Es gibt noch viel mehr Ehescheidungen, als die Statistik ausweist: ein Großteil der Dahingeschiedenen!
Aphorismen sind die Lückenbüßer eigener Gedanken.
Stolz und Demut sind Gegensätze, die einander benötigen. Wer keinen Stolz kennt, kennt auch die Demut kaum.
Alle Tränen schmecken salzig. Aber keine schmeckt mir.
Moral ist jene Tugend, über die man immer stöhnt, daß andere sie nicht haben, während man seine immer schönt.
Dummheit ist wie Plutonium. Es ist Jahrtausende aktiv.
Daß Arbeit keine Tugend ist, darf nur einigen wenigen Auserwählten bekannt bleiben.
Die Zweifel kamen erst mit dem Glauben.
Langeweile ist das beste Indiz für Dummheit. Denn der Kluge beschäftigt sich in der Zeit mit kreativem Nichtstun.
Gute Taten stehen für sich. Und dort werden sie wohl auch immer stehen bleiben.
Wieviele Paragraphen erübrigten sich, wenn in einer Präambel zu den Gesetzestexten, das Wort Gerechtigkeit erschiene?
Die Menschenrechte wurden schon längst proklamiert. Nun wird es Zeit für die Proklamation der Menschenpflichten. Nicht durch Verbote, dies oder jenes zu lassen. Sondern, all das zu tun, was er tun sollte.
Vielen würden ihre Fehler fehlen.
Zinsen sind der Lohn dafür, daß man weiter nichts getan hat.
Gedanken seien frei. In seinen Gedanken gefangen. Ja was nun?
Wir sollten Enttäuschungen suchen, sind sie doch ein Schritt zur Wahrheit.
Das Gedächtnis schreibt mit Bleistift.
Die Fehler, die eine Regierung macht, werden erst von der Verwaltung so richtig ausgeschöpft.
Es mag noch so wasserdicht sein, die Dummheit dringt trotzdem ein.
Freiheit muß grenzenlos sein, das aber doch nur in bestimmten Grenzen.
Verliebtsein ist, wenn alle Wünsche auf einmal in Erfüllung zu gehen scheinen. Trennung, wenn der letzte Wunsch nicht schnell genug in Erfüllung gehen mag.
Die Laster überfahren die Tugenden.
Das Dumme an den Leuten sind sie selber.