Epikur Zitate
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Wenn Gott die Gebete der Menschen erfüllen würde, wären schon lange alle Menschen zugrunde gegangen, da sie andauernd viel Schlimmes gegeneinander erbitten.
Jetzt lebt wohl und erinnert euch an alle meine Worte.
Die Fähigkeit, Freundschaft zu erwerben, ist unter allem, was Weisheit zum Glück beitragen kann, bei weitem das Wichtigste.
Werden Anblick, Verkehr und Umgang miteinander genommen, so löst sich die erotische Leidenschaft auf.
Es gibt – glaubt es mir! – für die Denkenden keine natürliche gegenseitige Gemeinschaft.
Genuß ist der Beginn und das Ende eines gesegneten Lebens.
Derselbe Augenblick erzeugt das höchste Gut und seinen Genuß.
Es war nicht möglich, jemand von der Angst betreffs der wichtigsten Dinge zu erlösen, der nicht wußte, worin die Natur des Weltalls besteht, sondern sich nur bedenkliche Vorstellungen gemäß den Fabeln darüber bildete. Deshalb war es unmöglich, ohne Naturwissenschaft zur reinen Lust zu gelangen.
Man soll nicht vorgeben zu philosophieren, sondern wirklich philosophieren. Denn wir bedürfen nicht des Anscheins der Gesundheit, sondern wirklicher Gesundheit.
Der natürlliche Reichtum ist begrenzt und leicht zu beschaffen; aber derjenige, der dem leeren Wahn vorschwebt, verfällt ins Uferlose.
So ist also der Tod für uns ein Nichts. Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr da. Folglich betrifft er weder die Lebendigen noch die Gestorbenen.
Solange wir leben, freuen wir uns gleich den Göttern.
Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen.
Es ist dieselbe Erkenntnis, die uns zuversichtlich macht darüber, daß nichts Schreckliches ewig oder auch nur lange Zeit dauert, und die begreift, daß in eben den begrenzten Dingen die Sicherheit vor allem durch die Freundschaft vollendet wird.
Wenn man Brot und Wasser hat, dann darf man sogar mit Zeus an Glückseligkeit wetteifern.
Den Träumen kommt keine göttliche Natur noch prophetische Bedeutung zu, sondern sie entstehen durch das Eindringen von Bildern.
Die Seele eines guten Menschen ist eine uneinnehmbare Festung.
Man kann mit Zeus an Glückseligkeit wetteifern, wenn man Gerstenbrot und Wasser hat.
Bei den meisten Menschen wird Ruhe zur Starrheit, Beweglichkeit zur Ausgelassenheit.
Der übermäßige Schmerz verbindet uns mit dem Tode.
Ein einziger Grundsatz wird dir Mut geben, nämlich der Grundsatz, daß kein Übel ewig währt, ja nicht einmal sehr lange dauern kann.
Man kann besser ohne Angst auf einem Haufen Blätter schlafen, als mit Angst in einem goldenen Bett.
Ein großer Reichtum ist eine nach dem Naturgesetz sich richtende Armut.
Du mußt der Philosophie dienen, damit du die wahre Freiheit erlangst.
Schlimm ist der Zwang, doch es gibt keinen Zwang, unter Zwang zu leben.
Unter den Gütern, welche die Weisheit sich für dauerndes Lebensglück zu verschaffen versteht, ist der Besitz der Freundschaft bei weitem das größte.
Willst du jemanden reich machen, musst du ihm nicht das Gut mehren, sondern seine Bedürfnisse mindern.
Philosophie ist Tätigkeit in Gedanken und Reden, die ein glückliches Leben schafft.
Kann wohl den Wert des Menschen jemand kennen, der nicht in der Welt Kälte und Hitze erlitten hat?
Man kann nicht lustvoll leben, ohne zugleich vernünftig zu leben, und umgekehrt nicht vernünftig, ohne lustvoll zu leben.
Es ist nicht möglich, sich von der Furcht hinsichtlich der wichtigsten Dinge zu befreien, wenn man nicht begriffen hat, welches die Natur des Alls ist, sondern sich durch die Mythen beunruhigen läßt. Es ist also nicht möglich, ohne Naturwissenschaft ungetrübte Lustempfindungen zu erlangen.
Wir bedürfen des Vergnügens nur, wenn wir unter seiner Entbehrung leiden.
Es ist nicht möglich, lustvoll zu leben, ohne daß man vernunftgemäß, schön und gerecht lebt, noch vernunftgemäß, schön und gerecht ohne lustvoll zu leben. Wer dies nicht besitzt, der kann nicht lustvoll leben.
Die größte Frucht der Selbstgenügsamkeit ist die Unabhängigkeit.
Unter dem Gesichtspunkt der Allgemeinheit ist das Gerechte für alle dasselbe; denn es ist irgendwie der gegenseitigen Gemeinschaft förderlich; unter dem Gesichtspunkt der Besonderheit aber, etwa eines Landes und aller sonstigen Voraussetzungen, folgt nicht, daß das Gerechte für alle dasselbe sei.
Man muss erfassen, dass eine lange und eine kurze Darlegung auf dasselbe abzielen.
Wenn wir also sagen, die Lust sei das Ziel, so meinen wir damit nicht die Lüste der Schlemmer noch diejenigen, die auf dem Genuß beruhen, wie manche Unwissende oder Gegner oder Böswillige meinen, sondern die Freiheit von körperlichem Schmerz und den Frieden der Seele.
Es gibt auch in der Schlichtheit eine Vornehmheit. Wer sie nicht beachtet, erleidet ähnliches wie jener, der in die Grenzenlosigkeit des Genusses verfällt.
Allgemeines Mitleid verdient, wer viele triftige Gründe hat, aus dem Leben zu scheiden.
Jeder Schmerz ist leicht zu verachten. Bringt er intensives Leiden, so ist die Zeit kurz bemessen, hält er sich lange im Fleische auf, dann ist er matt.
Wir müssen erkennen: die lange Rede hat wie die kurze dasselbe Ziel.
Nichts ist ausreichend für den, dem das Ausreichende zu wenig ist.
Man kann nicht ohne Furcht sein, wenn man furchterregend aussieht.
Wer Furcht verbreitet, ist selbst nicht ohne Furcht.
Dank der glücklichen Natur, daß sie das Notwendige leicht zu beschaffen, das schwer zu Beschaffende nicht notwendig macht!
Man muß zugleich lachen und philosophieren, haushalten und seine übrigen Fähigkeiten betätigen und darf nie aufhören, die Stimme der richtigen Philosophie verlauten zu lassen.
Die Tugenden wählt man wegen der Lust, nicht wegen ihrer selbst, sowie auch die Medizin wegen der Gesundheit.
Die größte Frucht der Gerechtigkeit ist der Seelenfriede.
Viele gerieten zu Reichtum und haben damit nicht eine Befreiung von den Übeln gewonnen, sondern vielmehr eine Umwandlung in noch größere.
Der Tod geht uns nichts an. Denn was sich aufgelöst hat, hat keine Empfindung. Was aber keine Empfindung hat, geht uns nichts an.