Emanuel Wertheimer Zitate
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Wider die Eitelkeit helfen keine Grundsätze; der Weise, der gegen sie predigt, ist ihr nicht minder unterworfen als der Geck.
Wenn alle Menschen denken könnten, das gäbe eine Revolution.
Eine Hölle nach dieser Welt? Welche Phantasie!
Der Undank schmerzt besonders dann, wenn die Wohltat als Kapitalsanlage galt.
Man verschweigt selten, daß man ungern von seinen Wohlthaten spricht.
Gesetze sind die verläßlichsten Moralisten.
Eine Erbschaft hat das Beruhigende: man braucht nicht undankbar dafür zu sein.
Die meisten glauben zu denken und erinnern sich nur.
Wer den Gesprächen Vorübergehender lauscht, hört zwei Worte am häufigsten: „Ich“ und „Geld“.
Nur einmal im Leben hält man sich für allwissend: wenn man das ABC zu lernen beginnt.
Der Umgang mit Menschen ist die Kunst, sich zu verstellen.
Wenige schreiben mit Talent; gibt es aber gar so viele, die mit Talent lesen?
Man muß viele Freunde gehabt haben, um einen im Alter zu behalten.
Oft genügt der bloße Wille der Mächtigen, Großmut zu üben, aber sie versagen selbst das, was sie nichts kostet.
Was wir vor allem brauchten?… Gesetze gegen die Gesetzgeber.
Solang es Reiche und Arme gibt, wird man Kluge und Dumme verwechseln.
Wem Erfahrungen nur Enttäuschungen sind, der sehnt sich nach dem Glück seiner Unerfahrenheit zurück.
Menschen lästig werden, ist die unerträglichste Last.
Wenn es keine Versprechungen gäbe, womit sollte die Religion bezahlen?
Ein Reicher seufzte: Welch ein Leben, wenn man die Armen für sich auch sterben lassen könnte!