Emanuel Geibel Zitate – Seite 2

Emanuel Geibel Zitate

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Vor Leiden kann nur Gott dich wahren, Unmut magst du dir selber sparen.

Emanuel Geibel

Was rühmst du deinen schnellen Ritt! Dein Pferd ging durch und nahm dich mit.

Emanuel Geibel

Witz ist ein schelmischer Pfaff, der keck zu täuschendem Eh’bund zwei Gedanken, die nie früher sich kannten, vermählt; Aber der nächste Moment schon zeigt dir im Hader die Gatten, und vor dem schreienden Zwist stehst du betroffen und – lachst.

Emanuel Geibel

Einig im Künstler erscheint die Begabung beider Geschlechter: Männlich zeugender Geist, weiblich empfangend Gemüth.

Emanuel Geibel

Nur dem Befreundeten gilt, was du bist. Die entferntere Menge mißt dich, o Künstler, mit Fug einzig nach dem, was du kannst.

Emanuel Geibel

Ahnung sieht vom fernen Gipfel Oft das Künft’ge scharf und klar; Näher decken Busch und Wipfel Was von weitem deutlich war.

Emanuel Geibel

Man soll kein Leben auf Gefühle bauen, Die mit den Dingen nicht im Einklang sind; Das Herz ist wandelbar, die Dinge bleiben.

Emanuel Geibel

Eine sel’ge Stunde wiegt ein Jahr von Schmerzen auf.

Emanuel Geibel

Eifersucht macht scharfsichtig und blind, Sieht wie ein Schütz und trifft wie ein Kind.

Emanuel Geibel

Denn zwischen uns ist eine Kluft gezogen, die sich verbinden läßt durch keine Brücke.

Emanuel Geibel

Die Pferde rennen nach dem Lohn, und die Esel erhalten ihn.

Emanuel Geibel

Wenn du getan einen törichten Schritt, So tu‘ zurück ihn schnelle; Du machst ihn nimmer gut damit, Daß du behauptest die Stelle.

Emanuel Geibel

Furchtlos und treu ist der Wahlspruch der Liebe.

Emanuel Geibel

Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, Da bleibe, wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.

Emanuel Geibel

Wenn du dich selbst zu vollenden begehrst, leb‘, als müßtest du morgen sterben, streb‘, als ob du unsterblich wärst.

Emanuel Geibel

Greif dir im Fluge die Adler, sie reißen auf zu den Sternen dich aus den Engen.

Emanuel Geibel

Eine Freiheit, die ich begehre: Daß man im Menschen Gottes Bildnis ehre.

Emanuel Geibel

Mag denn der Aar vom Fluge lassen, eh die Schwing‘ ihm brach?

Emanuel Geibel

Seltsam gibt es die Muse den Dichtern. Rosige Jugend singt schwermütig vom Tod, aber von Rosen der Greis.

Emanuel Geibel

Wer singen lernt in Niederlagen, wird auch das Glück des Sieg’s ertragen.

Emanuel Geibel

Schönes läßt sich nicht erzwingen; Gutes kannst du heut‘ auch tun.

Emanuel Geibel

Auf des eignen Lebens Bahnen Schau nur unbestochnen Blicks, Und die Fäden des Geschicks Wirst du auch im Weltlauf ahnen.

Emanuel Geibel

Wahrlich ein köstliches Gut ist tief eingehendes Wissen, aber zuletzt doch nur, weil es ein Können gebiert.

Emanuel Geibel

Wann der Verfall anhebt? Wenn die Zeit die geschwollene Phrase von des empfundenen Wortes Fülle zu scheiden verlernt.

Emanuel Geibel

Irre den Mutigen nicht! Oft glückt leichtblütiger Jugend, was bei gediegener Kraft das Alter nicht wagt.

Emanuel Geibel

Gebt ihr dem Göttlichen irdische Form, wie wollt ihr es hindern, daß sie das irdische Los alles Vergänglichen teilt? Alternd erstarrt sie zuletzt, und im Dunkeln verkümmert der hohe Inhalt oder zersprengt, sich zu befreien, das Gefäß.

Emanuel Geibel

Der Kummer hat schleichenden Gang.

Emanuel Geibel

Wissen und Weisheit sind zweierlei.

Emanuel Geibel

Entflammte Leidenschaft verzeiht sich viel.

Emanuel Geibel

Vergiß, oh Menschenseele, nicht, daß du Flügel hast!

Emanuel Geibel

Wohl mit jedem Bekenntnis verträgt sich ein frommes Gemüt, aber das fromme Gemüt hängt nicht vom Bekenntnis ab.

Emanuel Geibel

Durstig stehn sie am Gewässer, Stehn und streiten wutentbrannt; Trinkt sich’s aus der Schale besser Oder aus der hohlen Hand?

Emanuel Geibel

Oh welche Zauber liegen in diesem kleinen Wort: Daheim.

Emanuel Geibel

Wer da fährt nach großem Ziel, Lern am Steuer ruhig sitzen, Unbekümmert, wenn am Kiel Lob und Tadel hochauf spritzen.

Emanuel Geibel

Sieh, das ist es, was auf Erden Jung dich hält zu jeder Frist, Daß du ewig bleibst im Werden, Wie die Welt im Wandel ist.

Emanuel Geibel

Großer Sinn kennt nicht beschränkten Haß.

Emanuel Geibel

Wer recht in Freuden wandern will, Der geh‘ der Sonn‘ entgegen.

Emanuel Geibel

Liebe bleibt die goldene Leiter, drauf das Herz zum Himmel steigt.

Emanuel Geibel

Das Leben behauptet ewig vor dem Tod sein Recht.

Emanuel Geibel

Leere Drohung, übler Brauch, wird des Feindes Hohn nur schärfen; Kannst du keine Blitze werfen, Freund, so laß das Donnern auch!

Emanuel Geibel

Doch wer vom Wetterlicht umblitzt im Donnerwagen grollend sitzt, der soll nicht mit den Zügeln spielen.

Emanuel Geibel

Wer zum Leben nicht ja sagen kann, sollte wenigstens sagen: na ja…

Emanuel Geibel

Nicht das Bild, das die Seele dir füllt, schon macht dich zum Dichter, sondern die Gabe des Worts, die es in Andern erweckt.

Emanuel Geibel

Keinem wird des Lebens bittrer Zoll geschenkt.

Emanuel Geibel

Wenn’s etwas gibt, gewaltiger als das Schicksal, so ist’s der Mensch, der’s unerschüttlich trägt.

Emanuel Geibel

Proben gibt es zwei, darinnen Sich ein Mann bewähren muß: Bei der Arbeit recht beginnen, Beim Genießen rechter Schluß.

Emanuel Geibel

Nur wer verzagend Das Steuer losläßt, ist im Sturm verloren.

Emanuel Geibel

Was ich wünschte vor manchem Jahr, Hat das Leben mir nicht beschert, Aber es hat mich dafür gelehrt, Dass mein Wunsch ein törichter war.

Emanuel Geibel

Wandlung ist das Geheimnis der Welt. In steter Entfaltung unabsehlich gestuft bildet das Leben sich aus.

Emanuel Geibel

Studiere nur und raste nie! Du kommst nicht weit mit deinen Schlüssen; das ist das Ende der Philosophie, zu wissen, daß wir glauben müssen.

Emanuel Geibel


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